Die Fakten sind alarmierend! Aktuelle Studienergebnisse der WHO zeigen, dass sich in Deutschland 88 % der Mädchen und 80 % der Jungen zu wenig bewegen. Zeit zu handeln. Das dachte sich auch Dominika Toppmöller, die das IFAA-Schulungszentrum in Düsseldorf leitet, internationale IFAA-Mastertrainerin und Gastgeberin des „Bewegungsgipfels“ ist. Die Mutter einer 15-jährigen Tochter hat sich an Schulen angedockt, um sich selbst ein Bild vom Istzustand zu machen.
Die Coronapandemie und die hieraus entstandene, erhöhte Digitalisierung, da ist sie sich sicher, haben die psychische Ebene sehr beeinträchtigt. Daraufhin hat sie sich einige Fragen gestellt: Warum hat Fitness auf politischer Ebene in Bezug auf das Thema Gesundheit so wenig Relevanz?
Warum nimmt Sport, anders als in anderen Ländern, lediglich eine untergeordnete Rolle ein? Wie gelingt es, Kinder und Jugendliche zum Thema Gesundheit durch mehr Bewegung, Sport, Fitness zu sensibilisieren und vor allem zu motivieren? Was kann man mehr tun oder anders angehen, um diese Situation zu verbessern?
„Ziel der Veranstaltung war es, mit Experten aus verschiedenen Bereichen die aktuelle Situation zu reflektieren und Überschneidungen herauszufiltern um hieraus die nächsten Wege gemeinsam erarbeiten zu können.“
Dominika Toppmöller, Leiterin IFAA-Schulungszentrum Düsseldorf
Und auch IFAA-Geschäftsführer Alexander Pfitzenmeier weiß, dass es höchste Zeit ist zu handeln: „Die Nachwuchsgeneration muss gefördert werden. Aktuell spitzt sich die Situation immer mehr zu, es entsteht ein erhöhter Bewegungsmangel, dem wir als IFAA in Kooperation mit anderen Branchen und Institutionen entgegenwirken wollen.“
Die Ergebnisse
Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Sichtweisen der anwesenden Experten der jeweiligen Branchen gesammelt und zu drei sich überschneidenden Kernaussagen zusammengefasst.
- Kernaussage: Mehr Bewegung in Schulen
Erhöhte positive Signalsetzung in Schulen empfehlenswert, Angebot von AGs erweitern, Trainereinsatz in Schulen erhöhen, um Lehrer zu entlasten, Nachmittagsbetreuung ausbauen, Einführung des Schulfachs „Gesundheitsförderung“, regelmäßige aktive Pausen integrieren.
- Kernaussage: Stärkerer Auftritt der Kommunen
Initiieren von generationsübergreifenden Projekten, höhere Strahlkraft und mehr Kommunikation, wer kann alles mitspielen, wo bewegt sich der Mensch alltäglich, wie kann deutlich mehr Präsenz erzeugt werden? Als Beispiele wurden Apotheken und Supermärkte genannt. Zudem sollten kommunale Präventionsprogramme entwickelt werden und der Fokus auf die Gesundheitsprävention statt auf Erkrankte gerichtet werden.
- Kernaussage: Bildung von Eltern und sozialschwachen Gruppen
Sensibilisierung der Eltern für das Thema Bewegung, Sport und Fitness über Förder- und Bildungsprogramme, Schulungen für Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit zum Thema, zur besseren Aufklärung. Verschmelzung von Vereinen und Fitnessstudios, entsprechende Qualifikationen für Trainer und Möglichkeiten, diese in unterschiedlichen Projekten zum Einsatz zu bringen, Angebot von Krankenkassen und Ärzteschaft von Seminaren und Präventionsprogrammen für Eltern und sozialschwache Gruppen.
Ausblick
Die Teilnehmer der Veranstaltung wurden im Nachgang gefragt, welche dieser drei Kernaussagen sie am meisten bewegt. Nach Sammlung aller Antworten sollen zukünftig hieraus 1-2 Workshopgruppen entstehen und deren Inhalte noch ergänzt und genau definiert werden. Ziel ist es, nachdem der Istzustand analysiert wurde, konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Hierfür sind neben den Teilnehmern der Auftaktveranstaltung zukünftig weitere Interessenten, die ihre Expertise ein-
bringen möchten, herzlich eingeladen.
Bildquelle: © IFAA GmbH