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Kinder und Familien als Zielgruppe für Fitnessstudios

Wer bekommt mehr frische Luft: Kinder oder Gefängnisinsassen? Eigentlich eine klare Sache könnte man meinen. Eine im Jahr 2017 weltweit durchgeführte Studie mit dem Namen „Befreit die Kinder“ kam allerdings zu einem anderen Ergebnis.

Diese konnte zeigen, dass sich Gefängnisinsassen mehr als doppelt so viel an der frischen Luft bewegen wie Kinder. Genauer gesagt bewegten Gefängnisinsassen sich im Schnitt zwei Stunden draußen, während 56 % der Kinder weniger als eine Stunde draußen an der frischen Luft verbrachten. Und das mit fatalen Folgen für die Gesundheit.

Denn der Bewegungsmangel der Kinder schränkt nicht nur die Leistungsfähigkeit der Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System ein, sondern auch das gesamte Organsystem. Die Digitalisierung durch Bildschirme, PCs und vor allem Smartphones sorgt für eine beunruhigende Veränderung der Entwicklung von Kindern.

Der unreflektierte Umgang mit den neuen Medien kann gravierende Folgen haben. Einer der renommiertesten deutschen Gehirnforscher, Professor Manfred Spitzer aus Ulm, sagt, dass viele Kinder ihre kognitiven und koordinativen Fähigkeiten aufgrund des heutigen Lebensstils nicht vollständig entwickeln.

Kinder als Zielgruppe für Fitnessstudios

Aber sind Kinder überhaupt eine spannende Zielgruppe für Fitnessstudios? In der Vergangenheit scheiterten immer wieder Fitnessstudiobetreiber und auch Konzeptanbieter an dieser Frage. Denn wer sich dem Thema ernsthaft widmet, erschließt nicht nur Kinder als neue Zielgruppe, sondern kann zusätzlich die Eltern als Mitglieder gewinnen. Wie in den Sportvereinen auch sollte Kindertraining in Kursform angeboten werden.


Man spricht über Regeln gegen Mobbing, den richtigen Umgang mit Fremden und stärkt so das Selbstbewusstsein der Kinder (Bildquelle: © Thor Training)

Der wichtigste Aspekt des Trainings ist der persönlichkeitsbildende und spielerisch-sportliche. Daher ist es sinnvoll, einige Aspekte aus der Selbstverteidigung bzw. Kampfkunst mit Fitnesstraining zu verbinden. Im Training selbst geht es nicht darum, erfolgreiche Kampfsportler auszubilden, sondern vielmehr darum, Selbstverteidigung mit Wertevermittlung zu verbinden, um selbstbewusste, starke Kinder auszubilden.

Man spricht über Regeln gegen Mobbing, den richtigen Umgang mit Fremden und stärkt so das Selbstbewusstsein der Kinder. Das Training sorgt für die Entwicklung der kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Kinder. So werden auch keine reinen Spitzenleistungen gefördert, sondern jedes Kind individuell entsprechend seinen Bedürfnissen. Kinder benötigen wie alle Erwachsenen ein zeitoptimiertes Training.

Wichtig dabei ist, dass ihnen das Training richtig Spaß macht und sie die nächste Trainingseinheit kaum mehr abwarten können.

Kommunikation mit den Eltern

Die Praxis zeigt, dass das Kurskonzept den Kindern viel Spaß macht. Trotzdem sind nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern davon zu überzeugen, dass das Training auch für sie selbst positive gesundheitliche Auswirkungen hat und dass sie auch im Fitnessstudio trainieren müssen.

Als psychische Benefits können die Steigerung der Belastbarkeit, Persönlichkeitsbildung und Stressabbau genannt werden. Außerdem werden Training und Ernährung nicht in der Schule gelehrt. Daher ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieses Wissen von den Fitnessstudios vermittelt wird.

Macht den Kindern etwas Spaß, dauert es meistens nicht lange, bis sie es ihren Freunden erzählen und diese zum Training mitbringen wollen. Auch die Eltern tauschen sich über spannende sportliche Angebote für ihre Kleinen aus. So ist für eine regelmäßige Nachfrage nach dem Kursangebot gesorgt.

Auf dieser Grundlage kann man dann den nächsten Schritt wagen und den Eltern ein Angebot für ein eigenes Training während der Kurszeit machen. Denn über die Kinder, die Spaß am Training haben und dann später an den Geräten trainieren, erreicht man die Eltern einfacher und spornt diese an, ebenfalls zu trainieren.

Das Konzept in Zahlen

Entgegen früheren Meinungen, dass sich ein Kindertraining für Fitnessstudios nicht lohnt, hat sich in der Praxis gezeigt, dass skalierbare Kurskonzepte sehr rentabel sein können. Erfahrungswerte aus der Praxis zeigen, dass die Zahlungsbereitschaft der Eltern für den werteorientierten Kinderunterricht hoch ist. Häufig geben sie mehr Geld für ihre Kinder als für sich aus.

Im Rahmen des THOR-Trainings sind Eltern bereit, 30 Euro in der Woche zu bezahlen. Pro „Kurseinheit“ können bis zu 15 Kinder trainiert werden. Wenn man z. B. jeden Montag und jeden Freitag dieses Training für Kinder anbietet, könnte der Stundenplan so aussehen:

  • Kinder im Kindergartenalter 3 – 6 Jahre mit 15 Kindern: 14 – 14.50 Uhr
  • Kinder im Vorschulalter 7 – 10 Jahre mit 15 Kindern: 15 – 15.50 Uhr
  • Jugendliche ab 11 Jahren mit 15 Kindern: 16 – 16.55 Uhr

Dies ergibt einen monatlichen Umsatz von 5.800 € mit etwa 26 h Arbeitszeit im Monat. Das lässt sich durch weitere Kurszeiten bzw. mehrere Standorte entsprechend nach oben skalieren. Und wenn 45 Kinder im Fitnessstudio trainieren, dann zeigt die Erfahrung, dass auch so viele Eltern zusätzlich eine Mitgliedschaft im Studio haben und in der gleichen Zeit trainieren.

Die THOR Studios in Österreich verdienen nur mit Kindertraining € 20.000,- mtl. zusätzlich zu den Fitnessstudio-Einnahmen. Das ist in jedem Studio mit Personal möglich!

Verschiedene Vermarktungsideen

Die wöchentlichen Kurse sind allerdings nur die Basis, auf die viele weitere Ideen obenauf gesetzt werden können, wie z. B. Kindergeburtstage. Das Fitnessstudio bietet Geburtstagsfeiern für einen Preis von z. B. 300 € an. In dem Konzept ist das Geburtstagskind der Trainer und leitet ein vorher mit ihm einstudiertes Programm. Das Geburtstagskind bringt seine Freunde und eine Anmeldeliste mit den Kontaktdaten der Eltern mit. So können bis zu acht Neumitglieder pro Feier generiert werden.

Ein weiteres Konzept ist die „Parents Night Out“. Dabei wird mit den Kindern ein gesundes Abendessen veranstaltet, während die Eltern etwas Zeit für sich haben.

Je nach Jahreszeit kann man unterschiedliche Aktivitäten anbieten, die man z. B. von den Medien vor Ort begleiten lässt. Kinder sind immer ein schönes Thema für z. B. eine regionale Zeitung. Auch Anti-Mobbing-Training an Schulen oder Selbstverteidigungskurse sind eine gute Möglichkeit, neue Personen anzusprechen.

Mitarbeiter, die mit Kindern arbeiten möchten

Zur Umsetzung der Kinderkurskonzepte braucht man Mitarbeiter, die mit Kindern arbeiten möchten. Vieles von dem Wissen, was sie für ein Training brauchen, kann man nachträglich schulen, aber diese Fähigkeit ist essenziell.

Wenn man mit THOR-Training zusammenarbeitet, unterstützt dieser beim Marketing, Kursaufbau, der Trainerorganisation und der erfolgreichen Umsetzung im Fitnessstudio. Optimalerweise findet man einen begeisterten Mitarbeiter aus den eigenen Reihen für das Thema Kindertraining, da diese es häufiger schaffen, den Eltern das eigene Training erfolgreich zu empfehlen.

Fazit

Der größte Mehrwert von Kindertraining für die Fitnessstudios ist, dass sie eine neue Zielgruppe erschließen und dass die Eltern in der Zeit, während die Kinder trainieren, die Geräte des Fitnessstudios nutzen können. Es ist also an der Zeit, den Fokus auf die Kinder zu legen.

Bildquelle Header: © Thor Training

Der Autor

  • Stefan Unterthor

    Stefan Unterthor ist der Gründer von THOR-Training und unterrichtet seit über einem Jahrzehnt Kinder und Jugendliche in der Selbstverteidigung und kombiniert das mit Persönlichkeitsentwicklung in seinem Fitnessstudio. Aus diesem Geschäftskonzept hat er ein Lizenzsystem gemacht, wo er dafür sorgt, dass Studios mehr Mitglieder und mehr Umsatz durch die Zielgruppe Familie bekommt.

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