Die Studie des Centre for Food Policy an der City University of London beleuchtet die Kaufgewohnheiten von Eltern mit geringem Einkommen in England. Die Ergebnisse zeigen, dass Eltern, die sich keine sozialen Aktivitäten mit ihren Kindern leisten können, wie z. B. Urlaube oder Ausflüge, dazu getrieben werden, dies mit "Leckerbissen" für die Familie zu kompensieren, die die Form von ungesunder Ernährung annehmen.
Zu den in der Studie ermittelten Beispielen für solche Routinen gehören Familienbesuche in Fast-Food-Läden oder auch mit Essen verbundene Ereignisse zu Hause, wie z. B. Familien-Snacks bei einem Film oder einem Brettspiel.
Dieses Einkaufsverhalten wird zusätzlich dadurch beeinflusst, dass ungesunde Lebensmittel allgegenwärtig, billig und stark vermarktet sind. Eltern mit geringem Einkommen werden durch dieses umfangreiche und erschwingliche Angebot also eher dazu verleitet, ihre Familien damit zu ernähren.
Empfehlung der Experten
Auf der Grundlage der Ergebnisse empfehlen die Autoren der Studie unter anderem, ungesunde Lebensmittelangebote und Lebensmittelgeschäfte durch gesündere Angebote und Geschäfte zu ersetzen, um die Möglichkeiten für soziales Wohlbefinden zu erhalten, die diese für Familien bieten.
Zu den weiteren Empfehlungen gehören die Erhöhung der Anzahl erschwinglicher Familienaktivitäten in benachteiligten Gemeinden und die Verbesserung der Erschwinglichkeit bestehender Aktivitäten, z. B. durch die Gewährung von Preisnachlässen.
Zudem wird die Bewältigung der allgemeinen sozialen Notwendigkeit, Familien aus der finanziellen Unsicherheit zu befreien, gefordert. Dies soll durch umfassendere Sozialleistungssysteme, existenzsichernde Löhne und Maßnahmen gegen unsichere Arbeitsverhältnisse erreicht werden.
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