MHH präsentiert digitales Tool zur Reha von Amputationen

Die Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat ein digitales Lernmodul vorgestellt, das die Rehabilitation für Menschen mit Amputationen unterstützen soll.

Das Rehabilitation after Amputation Teaching Tool (RehAmpTT) ist über eine Open-Source-Plattform (ILIAS) verfügbar und richtet sich an medizinisches Fachpersonal, Betroffene und Angehörige in der Ukraine, ist laut der MHH aber auch im deutschsprachigen Raum zur Versorgung amputierter Menschen einsetzbar. Das Tool wurde durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) der Bundesrepublik Deutschland finanziell gefördert und durch die Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in Kooperation mit der Klinik für Unfallchirurgie (MHH) entwickelt und umgesetzt und ist in den Sprachen Deutsch, Englisch und Ukrainisch verfügbar.

„Der Rehabilitationsprozess nach einer Amputation kann Monate, manchmal sogar Jahre dauern. Das Ziel ist immer, dass die betroffenen Menschen bestmöglich am sozialen und beruflichen Leben teilhaben können.“

Christoph Egen, Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover

Interdisziplinäre Versorgung unterstützen

In die Rehabilitation nach Amputation seien viele Berufsgruppen und Behandlungsbereiche eingebunden. Zielgruppen von RehAmpTT sind sowohl medizinisches Fachpersonal, das bislang wenig bis gar nicht mit der rehabilitativen Versorgung amputierter Menschen konfrontiert war, als auch Betroffene und Angehörige. Je enger und besser sie zusammenarbeiteten, desto erfolgreicher könnten die Patientinnen und Patienten versorgt werden, betonte Christoph Egen von der Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin der MHH. Dabei soll das Tool RehAmpTT helfen.

Es führt schrittweise durch die Phasen der rehabilitativen Versorgung und stellt die Behandlungstechniken in pragmatischer Weise dar, vom Zeitpunkt direkt nach der Operation bis zur Langzeitversorgung. Innerhalb jeder Phase finden die Nutzerinnen und Nutzer jeweils neun Unterkategorien zu Themen wie „Bewegung, Kraft und Mobilität“, „Hilfsmittel“, „Schmerz“ oder „Stumpfpflege“.

 

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Der Autor

  • Jan Althoff

    Jan Althoff ist Physiotherapeut, hat einen M.Sc. in Neurorehabilitationsforschung und ist Auditor für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Er sammelte Erfahrung in internationalen Projekten im Bereich Rehabilitation, Entwicklung und Aufbau von Rehaeinrichtungen, Aus- und Weiterbildung von Therapeuten.