Gesundheitsatlas Rückenschmerz: Mehr als 26 Millionen Diagnosen

In Deutschland hatten im Jahr 2021 26,2 Millionen Menschen eine Rückenschmerzdiagnose. Das sind rund 31,4 % aller Einwohner und damit nahezu ein Drittel. Diese Zahlen berichtet das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO).

Wie im neuen Gesundheitsatlas Rückenschmerz ausgeführt, steigt die Häufigkeit von Rückenschmerzen mit zunehmendem Alter. Frauen sind in nahezu allen Alterskohorten häufiger betroffen als Männer.

Der Atlas enthält auch Zahlen aus den Regionen: Der niedrigste Anteil an Rückenschmerz findet sich in Bayern zum Beispiel in Regensburg (23,3 %), gefolgt vom Landkreis München (26,1 %). Die größte Häufigkeit von Rückenschmerzen in Bayern zeigt der Landkreis Kronach mit 40,8 %, dicht vor dem Landkreis beziehungsweise der Stadt Hof (beide 39,8 %).

Rückenschmerzen ziehen laut Gesundheitsatlas hohe Folgekosten nach sich: Im Jahr 2020 fielen 11,6 Milliar­den Euro und damit 2,8 % aller Krankheitskosten auf Rückenschmerzen. Zusätzlich entstanden laut dem Atlas Produktionsausfallkosten von 12,4 Milliarden Euro und ein Verlust an Bruttowertschöpfung von 21,2 Milliarden Euro. Der Anteil von Rückenschmerzen an den gesamten volks­wirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit im Jahr 2022 betrug laut dem Atlas bundesweit 14 %.

„Patienten sollten Hintergrundinformationen zur Entstehung und dem Verlauf von Rückenschmerzen und Warnhinweise kennen“, empfiehlt die Autorengruppe des Atlas. Gute Informationen, die auf den Kriterien der Evidenzbasierten Medizin beruhten, liefere zum Beispiel die Patientenleitlinie zur nationalen Versorgungsleit­linie „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“.

Textquelle: aerzteblatt.de
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Der Autor

  • Jan Althoff

    Jan Althoff ist Physiotherapeut, hat einen M.Sc. in Neurorehabilitationsforschung und ist Auditor für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Er sammelte Erfahrung in internationalen Projekten im Bereich Rehabilitation, Entwicklung und Aufbau von Rehaeinrichtungen, Aus- und Weiterbildung von Therapeuten.