Best Practice

Wenn aus Tradition Vision wird – das Olympia in Boppard

„Wanderer, es gibt keinen Weg, der Weg entsteht im Gehen.“ – Das Zitat von Antonio Machado passt perfekt zur Historie des Olympia in Boppard. Es ist eines der Fitnessstudios im Hunsrück, das auf eine knapp 40-jährige Historie zurückblicken kann.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Größe der Standorte: Boppard 1.100 m2, Buchholz 730 m2, Emmelshausen 700 m2 (Erweiterung für 2024 geplant)
  • Anzahl Mitarbeiter insgesamt: 40
  • Ausstattung: EGYM, Flexx, seca, Star Trac (Core Health & Fitness), DHZ, Technogym, Matrix, Life Fitness

1984, von zwei ehemaligen Sportstudenten mit sehr wenig Kapital gegründet, konnte man das 150 m2 große Olympia in Boppard zunächst getrost als Muckibude bezeichnen. Aber schon damals erkannten die Jungunternehmer die positive Wirkung und das große Potenzial von betreutem Muskeltraining und holten sich 1988 richtungsweisende Ideen in Amerika.

Nachdem man mehrere Fitnessstudios mitaufgebaut hatte, erfüllte man sich 1992 den Traum eines modernen 1.100 m2 großen Fitnessclubs mit Wellnessbereich im eigenen Gebäude.

Während viele der alteingesessenen ländlich gelegenen Eisenschmieden traurigerweise in den vergangenen Jahren geschlossen wurden oder aktuell stark in ihrer Existenz gefährdet sind, haben sich die Verantwortlichen in Boppard entschlossen, mit der Zeit zu gehen, um nicht mit der Zeit zu gehen.

Nach stetigen Modernisierungen der bestehenden Anlage wurde 2015 ein weiterer Standort in Boppard-Buchholz erschlossen. Mit der Neueröffnung brach nicht nur in Sachen Ein- und Ausrichtung ein neues Zeitalter an. Das neue Olympia-Konzept war geboren. Modern, digital, innovativ und komplett bestückt mit neuesten Trainingsgeräten, mit dem klaren Ziel, den Kundennutzen zu vergrößern.


Die beiden Inhaber Pietro Putignano (r.) und Wolfgang Hirsch (Bildquelle: © Olympia Fitness-Sport Buchholz GbR)

Der Club wurde so konzipiert, dass er bei Personalengpässen bereits mit einem anwesenden Mitarbeiter betrieben werden kann, wobei die Grundfläche etwas kompakter als die des ersten Standorts in Boppard gewählt und auf einen Wellnessbereich verzichtet wurde.

Expansion während Coronazeit

Corona bot suchenden Studiobetreibern auch Möglichkeiten, man musste sie nur erkennen – so auch im Fall der Olympia Sports & Fitness Clubs.

„Kurz nach dem zweiten, coronabedingten Lockdown und insgesamt sieben Jahre nach Eröffnung des zweiten Studios in Buchholz ergab sich die Chance, einen bestehenden Club zu übernehmen und unserem visionären und selbsterklärten Ziel, den Hunsrück entlang der Bundestraße 327 mit Olympia-Standorten zu clustern, ein großes Stück näherzukommen“

Pietro Putignano, Inhaber der Olympia Sports & Fitness Clubs

Club Nummer 3 wurde aufwendig renoviert. Die Mittel dazu kamen allein aus Bank- und Eigenkapital. Eine finanzielle Durchmischung der Anlagen war und ist dabei keinesfalls gewünscht. Die jeweils erwirtschaftete Liquidität bleibe, so Wolfgang Hirsch, der ebenfalls Inhaber ist, stets am Standort. Für den zuletzt eröffneten Club setzten er und Pietro Putignano sich das Ziel, den erhofften Break-even innerhalb eines Jahres zu erreichen, was schließlich bereits nach zehn Monaten gelang.


Das neue Olympia-Konzept ist digital, innovativ und komplett bestückt mit neuesten Trainingsgeräten (Bildquelle: © Olympia Fitness-Sport Buchholz GbR)

Mit drei Anlagen ist der Grundstein für eine regionale Kette gelegt. Die Abstände zwischen den jeweiligen Studioeröffnungen verdeutlichen, dass die Schritte sehr gut strukturiert und detailliert geplant wurden, um das wirtschaftliche Gesamtkonstrukt niemals zu gefährden.

Die Vision

Die Zukunft der Olympia Sports & Fitness Clubs stellen sich die Inhaber aktuell so vor, dass bei strategisch gut gelegenen Standorten, bei denen Ausbaufähigkeit, Parkplatzsituation und Einzugsgebiet in einem günstigen Verhältnis stehen, Club Nummer 4 und 5 entstehen sollen.

Das selbsterklärte Ziel der OSF-Gruppe ist es, stylische, moderne und gut zu erreichende Wohlfühloasen zu schaffen, die durch Einrichtung, Service und gesundheitlichen Mehrwert eine marktbeherrschende Stellung im regionalen Premiumsegment schaffen.

Fazit

Ob es letztlich sechs oder sieben Anlagen sein werden oder ein Franchisemodell etabliert wird, darüber sind sich Pietro Putignano und Wolfgang Hirsch bis dato noch nicht einig, während sie einen Blick auf die Landkarte des Hunsrückes werfen. Eines steht jedoch fest: Die beiden haben es geschafft, ausgehend von einem traditionellen Studio eine Vision zu erschaffen, von der man in der Region noch sehr lange sprechen wird.

Bildquelle Header: © Olympia Fitness-Sport Buchholz GbR

Der Autor

  • Kristian Kroth

    Kristian Kroth begann seine Karriere in der Fitnessbranche 2007 als leitender Angestellter in einer Fitnessstudiokette. 2009 machte er sich mit dem Family Fitness Koblenz selbstständig, das er mit dem Reha-Sport früh in Richtung Gesundheitsanbieter entwickelte.

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