Personal

Als Führungskraft Wertschätzung zeigen: So geht's

Wenn man im Unternehmen eine Kultur der Wertschätzung kultivieren kann, schafft man es, ein Umfeld mit glücklichen, motivierten Teams zu halten, die mit mehr Leidenschaft bessere Ergebnisse erzielen können. Aber wie kann man im beruflichen Umfeld aufrichtig Wertschätzung entgegenbringen?

Wertschätzung ist einer der einflussreichsten Motivatoren in der Arbeitswelt. Das liegt vor allem daran, dass jeder Mensch gerne als wertvoll und geschätzt wahrgenommen werden möchte. Im Job sind es oft Mitarbeiter, die regelmäßig Feedback und Lob erhalten, die sich besonders mit ihrer Tätigkeit identifizieren können, sich mehr einbringen und ihr Potenzial entfalten.

Erfolgsfaktor Wertschätzung

Lob richtig weitergeben zu können ist nicht nur im Privatbereich, sondern auch am Arbeitsplatz wichtig und eine essenzielle Kompetenz von Führungskräften. Die meisten Führungskräfte kennen den Stellenwert der Wertschätzung, aber nur wenige praktizieren sie tatsächlich an ihrem Arbeitsplatz. Warum das so ist? Vielleicht liegt es daran, dass sich bei einem stressigen Arbeitsalltag einfach nicht die Zeit dafür genommen wird, auch kleine Erfolge zu würdigen. Oder dass man glaubt, großzügig mit Lob zu sein, sei ein Zeichen von Schwäche oder Verletzlichkeit.

In Wahrheit ist Wertschätzung ein Zeichen von Stärke, denn unsere Anerkennung und Würdigung bilden die Grundlage für den Aufbau einer stärkeren und widerstandsfähigeren Unternehmensstruktur.


Wertschätzung ist eine dauerhaft spürbare Haltung, mit der man anderen Menschen Respekt und Anerkennung entgegenbringt (Bildquelle: © Anela R/peopleimages.com- stock.adobe.com)

Fehlende Wertschätzung ist laut der Job-Happiness-Studie 2022 von Xing, gleich nach Stress und einem niedrigen Gehalt, der Hauptgrund dafür, wieso Mitarbeiter in ihrem Beruf unzufrieden sind. Diese Unzufriedenheit spiegelt sich neben der sinkenden Motivation auch in der Zusammenarbeit mit den Kollegen, einer schlechten Stimmung und einer möglichen Kündigung wider.

Die fünf Sprachen der Wertschätzung

Für Wertschätzung gibt es kein Patentrezept. Beziehungsberater und Autor Gary Chapman erklärt in seinem Buch „Die fünf Sprachen der Wertschätzung“, wie man für jeden Mitarbeiter die individuell passende Methode findet, damit die Anerkennung auch so beim Gegenüber ankommt, wie man sie meint.

  • Anerkennung durch Worte: die Kollegen loben und ihnen viele Komplimente für ihre Arbeit machen, sowohl in geschriebener als auch verbaler Form. Wichtig: Damit man auch weiterhin glaubwürdig wirkt, müssen die Worte auch persönlich sein und begründen, warum man den Mitarbeiter lobt.
     
  • Quality time: den Mitarbeitern Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Man sollte ihnen intensiv zuhören und tiefe Gespräche führen. Zeit und Aufmerksamkeit kann man auf viele Arten schenken, zum Beispiel durch gemeinsame Mittagspausen, ein Get-together nach Feierabend, indem man schnell auf E-Mails reagiert und an Geburtstage und Jubiläen denkt.
     
  • Geschenke: Mitarbeitern für ihre gute Leistung kleine, individuell zugeschnittene Geschenke und Aufmerksamkeiten zukommen lassen.
     
  • Hilfsbereitschaft: ein Verständnis für die Aufgaben der Kollegen entwickeln und ihnen Unterstützung dabei anbieten.
     
  • Nähe: Beispiele für angemessene Nähe am Arbeitsplatz sind z. B. sich oft im selben Raum wie die Kollegen aufhalten, ein Händeschütteln, den Blickkontakt zu suchen oder High-Fives zu vergeben. Hierbei sollte man allerdings immer die persönliche Grenze des Gegenübers respektieren.

Wertschätzung wird unterschiedlich aufgegriffen

Bei den Sprachen der Wertschätzung ist wichtig zu wissen, dass nicht jede der fünf Sprachen bei jedem Mitarbeiter gleich gut ankommt. Was wir als wertvoll ansehen, kann sich durchaus vom Wertesystem unseres Kollegen unterscheiden. Darum sollte man hierbei stets individuell vorgehen und sich durch die unterschiedliche Kommunikation ausprobieren.

Bildquelle Header: © peopleimages.com - stock.adobe.com
Textquelle: Wenig Wertschätzung im Westen, mehr Sorgen im Süden: So steht es um die Job-Zufriedenheit der Deutschen. 30. Dezember 2022, www.xing.com/news/articles/wenig-wertschatzung-im-westen-mehr-sorgen-im-suden-so-steht-es-um-die-job-zufriedenheit-der-deutschen. Web 24.05.2023.

Die Autorin

  • Kira Kamrad

    Schon während ihres Anglistik- und Kunstpädagogikstudiums in Frankfurt arbeitete Kira Kamrad als Redakteurin für den Hessischen Rundfunk. 2018 zog es sie zurück in die badische Heimat. Bis 2023 schrieb sie für die BODYMEDIA unter anderem über Themen wie Design, Trends & Specials, wissenschaftlichen Themen und Management.

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