MEDICA profitiert vom starken internationalen Besucherzuspruch

Nach vier Tagen Laufzeit haben die MEDICA und die COMPAMED in Düsseldorf ihre Positionen als Plattformen für weltweites Medizintechnik-Business und einen fachlichen Austausch auf Top-Niveau bestätigt.

Die 5.372 an der MEDICA 2023 sowie 735 an der COMPAMED 2023 beteiligten Unternehmen vermittelten vom 13. bis 16. November den insgesamt 83.000 „Healthcare-Profis“ einen Nachweis ihres Know-hows im Hinblick auf die Realisierung einer modernen Gesundheitsversorgung in Arztpraxen oder Kliniken – von der Hightech-Zulieferkomponente bis zum leistungsfähigen Endprodukt. Im Vorjahr kamen 81.000 Besucher zur MEDICA.

„Drei Viertel der Besuchenden reiste aus anderen Ländern nach Düsseldorf. Sie kamen aus 166 Nationen. Beide Veranstaltungen sind damit nicht nur jeweils führend in Deutschland und Europa, die Zahlen unterstreichen zugleich ihre hohe Relevanz für globales Business.“

Christian Grosser, Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf

Der „Push“ für Kooperationen und das internationale Geschäft durch die MEDICA und die COMPAMED ist für die Branche bedeutsam. Das unterstreichen aktuelle Berichte und Aussagen der Branchenverbände. 
 
Aus diesem Grund zeigte sich der Industrieverband SPECTARIS auch einmal mehr engagiert hinsichtlich der MEDICA-Programmgestaltung und zeichnete in Kooperation mit der Medizintechnikinitiative MedicalMountains verantwortlich für die Agenda des MEDICA TECH FORUMs in Halle 9.

„Hier wurden Informationen zu Digitalisierungs- und KI-Trends in der Medizintechnik, Vorträge zu innovativen Ansätzen für die technische Dokumentation und natürlich auch Aktuelles zum Themendauerbrenner `Medical Device Regulation´ geboten. Hinsichtlich wichtiger Auslandsmärkte wurde der Blick gerichtet auf China, aber auch die USA, UK, die Schweiz und Indonesien.“

Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik im Deutschen Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik

Gesundheitsinnovationen – digital & gestärkt durch KI

Ob in Fachmesse, Konferenzen oder den Fachforen: Der Themenfokus richtete sich in diesem Jahr, insbesondere auf die digitale Transformation des Gesundheitswesens im Kontext einer zunehmenden „Ambulantisierung“ der Versorgung sowie Vernetzung von Kliniken untereinander.

Ebenfalls im Trend liegen Verfahren auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) und unterstützende Systeme wie etwa Robotiksysteme sowie Lösungen zur Implementierung nachhaltigerer Prozesse.

Zu den präsentierten Ausstellerneuheiten zählten z. B. ein KI-gesteuertes Wearable zur Verbesserung der Schlafqualität, ein energiesparendes und doch effektives Kryotherapieverfahren sowie Robotersysteme für Diagnostik, Therapie und Rehabilitation – von robotergesteuerter Ultraschalluntersuchung oder Herz- und Gefäßchirurgie ohne physischen Kontakt der Instrumente beim Navigieren durch die Blutgefäße bis hin zur Oberkörpermobilisierung von bettlägerigen Patientinnen und Patienten.

„Hot Topics“ auf allen Bühnen – politische Prominenz mischte mit

Zu den Höhepunkten einer jeden MEDICA zählen neben den zahlreichen Neuheiten traditionell auch das inhaltlich vielfältige Rahmenprogramm mit den Besuchen und Auftritten von Prominenz.


NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst informierte sich bei einem MEDICA-Rundgang über Digitalinnovationen für eine moderne Versorgung Bildquelle: © Messe Düsseldorf

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (digital zugeschaltet) und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann beteiligten sich im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum begleitenden 46. Deutschen Krankenhaustag an den Diskussionen zur großen Krankenhausreform in Deutschland und der damit einhergehenden markanten Veränderungen der Versorgungsstrukturen.

Wenn die Zahl der Kliniken künftig sinkt und das Leistungsspektrum von Kliniken in einem Klinikverbund variiert, sind kluge Lösungen zur Sicherstellung erforderlicher Behandlungen gefragt. Entsprechend lag NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst voll im Trend mit seiner Besuchsagenda.

Während eines MEDICA-Rundgangs am 15.11. informierte er sich u. a. bei der neuen Sonderschau `HOSPITAL OF THE FUTURE´ in Halle 12 über telemedizinische Versorgungsmodelle. Dabei ging es um konkrete Lösungen für Telemedizinnetzwerke innerhalb des klinischen Bereichs sowie an der Schnittstelle zum ambulanten Versorgungssektor. 

Top-Speaker sorgten für „fachliche Würze“ und Orientierung

Das „Hot Topic“ Künstliche Intelligenz wurde in zahlreichen Sessions und aus unterschiedlichen Blickwinkeln in den begleitenden Konferenzen und Foren der Fachmesse diskutiert. Weltweit renommierte KI-Experten wie Bart de Witte, Prof. Paul Lukowicz oder Prof. Dr. Aldo Faisal sorgten für die richtige fachliche Einordnung.

Dabei ging es sowohl um speziellere Fragestellungen, inwieweit etwa `ChatGPT´ von medizinischem Nutzen sein kann aber auch um grundsätzlichere Aspekte.
 
Das Bühnenprogramm der MEDICA hatte weitere Highlights zu bieten. Dazu zählte z. B. das Finale der 12. MEDICA START-UP COMPETITION. Den jährlichen Wettstreit entschied diesmal im Final Pitch das Start-up Me Med aus Israel für sich mit einer Immunoassay-Plattform zur Durchführung hochempfindlicher, schneller, multiplexer Proteinmessungen.

Aus dem Finale beim 15. `Healthcare Innovation World Cups´ ging unterdessen ein Entwicklerteam aus Deutschland siegreich hervor: Diamontech stellte ein patentiertes handliches Tool zur nicht-invasiven, schmerzfreien Blutzuckermessung vor. 

Ausblick

Die MEDICA und COMPAMED finden 2024 vom 11. bis 14. November in Düsseldorf statt. 

Bildquelle: © Constanze Tillmann/ Messe Düsseldorf; © Messe Düsseldorf

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.