Neuro Innovation Day: Neurozentriertes Training und fachübergreifender Austausch

Der zweite Neuro Innovation Day lockte am 16. und 17. Juni knapp 130 Teilnehmende in die Sportschule Hennef, um sich über das neurozentrierte Training und dessen Anwendungsbereiche in Spitzensport, Training und Therapie zu informieren.

Mit interdisziplinären Ansätzen und der Verbindung von Physiotherapie und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen setzte die Fachtagung neue Impulse in der Branche.

Für die eineinhalbtägige Veranstaltung hatte das Artzt Institut der Ludwig Artzt GmbH namhafte Speaker aus den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Sport geladen und bot den Teilnehmenden ein umfangreiches Programm mit inspirierenden Vorträgen, praxisorientierten Workshops und einem kleinen Ausstellungsbereich.

„Bei unserer Neuauflage in 2023 hat einfach alles gepasst: Die fachübergreifende Themenwahl, das Publikum, die Location und das geniale Sommerwetter. Neuro Training stößt weiterhin auf riesiges Interesse, es war ein voller Erfolg“

Astrid Buscher, Leiterin des Artzt Instituts und Organisatorin des Events.


NIko Schmitz, Valeo bei seinem Vortrag (Bildquelle: © Ludwig ARTZT GmbH)

Der Kongress startete mit spannenden Beiträgen, unter anderem von Sportmediziner Dr. Dr. Homayun Ghararvi, Neurowissenschaftlerin Dr. Julia Christensen und Neuroathletik-Coach Luise Walther. "Wir müssen Training neu denken, denn Bewegung und Schmerzen entstehen im Gehirn. Dabei geht es nicht um irgendein standardisiertes Training, sondern um deins", erläuterte Walther in ihrem Vortrag die Besonderheit des neurozentrierten Ansatzes auch für alltagsspezifische Anwendungen.


Ein hochkarätiges Vortragsprogramm bot spannende Einsichten (Bildquelle: © Ludwig ARTZT GmbH)

Breites Themenspektrum in Theorie und Praxis

Um die vielfältigen Perspektiven des Neurotrainings zu demonstrieren, stand bei der diesjährigen Tagung die Interdisziplinarität im Fokus. Dies spiegelte sich deutlich in der thematischen Bandbreite der 17 Vorträge und Workshops wider. So legten Dominik Suslik, Athletiktrainer beim Zweitligisten Hannover 96 und Neuroathletik-Expertin Tina Nguyen dar, wie Athleten mithilfe neurozentrierter Übungen optimal auf ihren Sport vorbereitet oder im Krafttraining unterstützt werden können.

Die Bedeutung der Atmung im neurologischen Kontext betonten der Atemexperte Anders Olsson aus Schweden, der CO2 als Schlüsselfaktor hervorhob, und Andreas Könings von der Akademie für Neuro-Performance. In seinem Praxisteil sprach er über die optimale Energie für Gehirngesundheit, Leistungsfähigkeit und Schmerzfreiheit durch die richtige Atmung.


Die Teilnehmer hatten die vielerlei Möglichkeiten, das Erlernte in der Praxis umzusetzen (Bildquelle: © Ludwig ARTZT GmbH)

Wie wichtig die Verknüpfung von traditioneller Physiotherapiemit modernen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen ist, machte DOSB Sportphysiotherapeut Berengar Buschmann deutlich: „Es gibt eine Menge an Informationen, die wir nutzen können, um noch detaillierter zu arbeiten. So können wir Bewegungs- und Schmerzproblematiken aus einem erweiterten Blickwinkel betrachten und verbessern." Gemeinsam mit Neuroathletik-Trainer Yassin Jebrini stellte er das innovative Konzept „Physio meets Neuro“ vor.

 

Neuauflage im nächsten Jahr

Dass es auch im nächsten Jahr ein Neuro Event geben wird, da sind sich die Veranstalter absolut sicher: „Besser geht es nicht. Ich habe nur positive Rückmeldungen erhalten, da steht es außer Frage, dass wir im nächsten Jahr mit einer dritten Auflage an den Start gehen“, so David Nießing, Vertriebs- und Marketingleiter bei Artzt. Ein genaues Datum wird zeitnah bekannt gegeben.
 

Bildquelle Header: © Ludwig ARTZT GmbH

 

Der Autor

  • Jan Althoff

    Jan Althoff ist Physiotherapeut, hat einen M.Sc. in Neurorehabilitationsforschung und ist Auditor für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Er sammelte Erfahrung in internationalen Projekten im Bereich Rehabilitation, Entwicklung und Aufbau von Rehaeinrichtungen, Aus- und Weiterbildung von Therapeuten.