Von der Modeboutique zum erfolgreichen Franchiseunternehmen

Bodystreet: Mit Mikro-Fitnessstudios zum Erfolg.

Kleines Studio ganz groß: Emma und Matthias Lehner haben mit ihrer Idee der Mikrostudios die Fitnessbranche 2007 auf den Kopf gestellt. Qualität statt Quantität lautete damals ihre Vision – und sie ist es bis heute geblieben. Mit ihrem Konzept eines möglichst effektiven Trainings in Special-Interest-Studios inklusive persönlicher Betreuung für jeden Kunden haben die Gründer der Fitnessstudiomarke Bodystreet ein Franchiseunternehmen aufgebaut. Mittlerweile zählt das System über 170 Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Am Sendlinger-Tor-Platz in München hat die Unternehmensgeschichte von Emma und Matthias Lehner begonnen – klassisch und im Grunde unspektakulär: Das Ehepaar übernahm dort ein Fitnessstudio auf 230 Quadratmetern, renovierte die Räume und erweiterte das konventionelle Konzept um moderne Ansätze wie kurze, intensive Einheiten und persönliche Betreuung. Schließlich gaben die Lehners dem Studio noch einen neuen Namen: Munich Health. Damit waren sie in der Fitnessbranche angekommen. Noch ahnte niemand, dass sie diese einmal prägen würden.

Erstes Bodystreet Pilotstudio 2007

Das Unternehmerpaar wollte bald mehr: Es wollte das Angebot entscheidend weiterentwickeln und setzte sich mit grundlegenden Fragen auseinander: Was müsste ein erfolgreiches Fitnessstudiokonzept noch bieten? Wie antworten wir am besten auf die Kundenbedürfnisse? Wie können wir ein Personal Training für neue Zielgruppen bezahlbar machen? So reifte seit 2005 die Idee eines eigenen Konzeptes mit Mikrostudios auf einer Größe von 80 bis 120 Quadratmetern, Elektro-Muskel-Stimulation (EMS) als einziger Trainingsform, persönlicher Kundenbetreuung während der gesamten Einheit, garantiertem Trainingserfolg bei geringem Zeitaufwand. 2007 eröffneten die Unternehmer ihr erstes Bodystreet Pilotstudio – zunächst in Kombination mit einer Modeboutique in München.

Ehepaar Lehner glaubt fest an Erfolg der Elektro-Muskel-Stimulation

Lange bevor das Paar Bodystreet gemeinsam gründete, war Emma Lehner von der Effizienz der Elektro-Muskel-Stimulation überzeugt. Bereits 1986 erwarb die ausgebildete Sportphysiotherapeutin eine Zusatzqualifikation für Elektrotherapie. Zudem brachte sie bei der Entwicklung der Bodystreet Methode ihre Erfahrung als ehemalige Profisportlerin ein.
Emma Lehner war Mitglied der Leichtathletik-Nationalmannschaft von Tansania, bestritt nationale und internationale Wettkämpfe.
Mit ihrem Ehemann Matthias, Marketingfachwirt und Inhaber mehrerer Trainerlizenzen, bildet sie damit ein perfektes Team. „Damals hat man sich fast geschämt zu schwitzen“, erinnert sich Matthias Lehner an den Fitnesstrend. „Wellness stand im Zentrum, die Branche wollte sich vom Bodybuilder-Image lösen.“ Die Lehners aber sprangen auf keine Trend-Züge auf, sondern ließen sich etwas Besonderes einfallen. Um das Konzept zu testen kombinierten sie das intensive EMS-Training mit der stylischen Umgebung einer Modeboutique. Bodystreet war geboren.

Nach Startschwierigkeiten voll durchgestartet

Doch gestalteten sich die Anfänge schwieriger als gedacht. Nach sechs Monaten zählten sie lediglich 30 Mitglieder. Im Rückblick sieht Matthias Lehner die Gründe dafür: „Strukturen und Prozesse waren noch nicht ausgereift. Wir mussten sie zum Teil anpassen, zum Teil neu erarbeiten.“ Es folgte eine intensive Konzeptarbeit, zudem investierte das Paar viel in die Qualifikation der Mitarbeiter. Ein Medienbericht über Elektro-Muskel-Stimulation brachte die Wende: Innerhalb von vier Wochen verdreifachte sich die Mitgliederzahl. Schnell sprach sich das unkonventionelle Studiokonzept herum, die Nachfrage wuchs. So wandelten sich die Kabinen der Modeboutique schnell von Anproben zu Umkleiden für die Sportler und das Training rückte in den Vordergrund. Die Vision von Emma und Matthias Lehner von einem völlig neuen Fitnesskonzept, bei dem Qualität statt Quantität zählt, wurde zur Realität.

Über 170 Studios im deutschsprachigen Raum – Tendenz steigend

Eröffnung folgte auf Eröffnung. 2009 präsentierten Emma und Matthias Lehner ihr Franchisemodell – statt des zunächst angedachten Filialisierungskonzeptes. Im selben Jahr wurden Bodystreet Pilotstudios Nummer zwei und drei sowie das Flagshipstudio in München eröffnet. Die ersten Franchisepartner kamen hinzu, die rasante Aufwärts-Entwicklung ging weiter. Kontinuierlich wächst die Zahl der überzeugten Kunden, jeden Monat melden sich ca. 1.000 Neumitglieder an. Ein Ende des Wachstums ist auch bei den Franchisepartnern nicht in Sicht. Derzeit werden in den über 170 Studios im deutschsprachigen Raum monatlich über 100.000 Personal Trainings durchgeführt – Tendenz steigend.

 

Erstes Bodystreet Studio - Kombination von Mode und Fitness. Foto: Bodystreet

Bodystreet Beginn 2007. Foto: Bodystreet

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.