Ergebnisse der Branchenumfrage zu COVID19

Nach wie vor sind die Fitnessstudios geschlossen. Trotzdem haben viele Studiobetreiber die Beiträge eingezogen, da sie auf die Solidarität ihrer Mitglieder hoffen. Nun wurden erstmals Kennzahlen hinsichtlich der finanziellen Lage der Fitnessstudios abgefragt. Durchgeführt wurde die Befragung Hans Muench von der Muench Solutions Consulting GmbH.

Die Ergebnisse der Studie wurden anhand einer Online-Umfrage ermittelt. Befragt wurden 71 Fitnessstudiobetreiber aus der Facebookgruppe: Informationsnetzwerk für Fitnessclubbetreiber. Die Befragung fand Anfang April statt. Bei dem wichtigen Thema Rücklastschriften gehen die Clubbetreiber davon aus, dass sich die Widersprüche bei den Lastschriften im Rahmen halten werden. 63,24 % der Befragten rechnen mit weniger als 10 % Widersprüchen, 27,94 Prozent gehen von einem Wert zwischen 10-20 % aus und nur 8,82 % sind der Auffassung, dass mehr als 20 % der Mitglieder dem Lastschrifteinzug widersprechen werden. Zudem zeigen sich die Studiobetreiber vorsichtig optimistisch, was das kostenlose Aussetzen der Mitgliedschaften im April angeht. 66,18 % rechnen damit, dass insgesamt weniger als 50 ihre Mitglieder diese Maßnahme ergreifen werden, 13,24 % glauben, dass zwischen 50-100 ihrer Mitglieder davon Gebrauch machen werden, der Meinung, dass mehr als 100 Mitglieder ihre Mitgliedschaft kostenlos aussetzen, sind 20,59 %.

Großteil der Betreiber rechnet im April mit Umsatzeinbußen zwischen 10-25 %
Interessant ist, wie hoch die Clubbetreiber ihre Umsatzeinbußen im April durch Rücklastschriften und pausierte Mitgliedschaften einschätzen. Mit weniger als 10 % Einbußen rechnen 28,99 % der Betreiber, 43,48 % der Befragten gehen von Einbußen zwischen 10-25 % aus. 27,54 % sind davon überzeugt, dass die Verluste bei über 25 % liegen.

78,57 % der befragten Fitnessstudios, das geht aus einer weiteren Frage der Befragung hervor, haben Unterstützung vom Land bzw. Staat beantragt. 14,29 % haben vor, Hilfsmaßnahmen anzufordern. Mit 46,48 % gab knapp die Hälfte der Betreiber an, Kurzarbeit beantragt zu haben. 32,39 % der Studios haben laut der Studie alle Mitarbeiter gehalten, 19,72 % nur die Festangestellten. Viele Studiobetreiber sind bemüht, in der jetzigen Situation Kosten zu reduzieren. 27,94 % der Betreiber haben ihre Mietkosten reduzieren können, 22,06 % sind noch in Gesprächen mit ihren Vermietern. Weitere Einsparmaßnahmen sehen 29,41 % bei den Nebenkosten, 20,59 % beim Marketing und 20,59 % bei der Rückzahlung des Darlehens.

Eine wichtige Säule bei der Rechtfertigung der Mitgliedsbeitragsabbuchung sind angebotene Onlinekurse. Mehr als die Hälfte der Fitnessstudiobetreiber hat eigene Online-Fitness-Kurse für die Mitglieder angeboten. Immerhin knapp 30 % nutzten Drittanbieter, um ihren Mitgliedern ein Online-Fitnessangebot zur Verfügung zu stellen und nur etwa 13 % gaben an, keine Kurse angeboten zu haben. Diejenigen, die ihre Teilnehmerzahl erfasst haben, konnten das angeben. Hier zeigt sich, dass etwas mehr als die Hälfte weniger als 100 Teilnehmer hatte. Etwa 30 % hatten zwischen 100 und 500 Teilnehmer und immerhin 3 % konnten mehr als 500 Teilnehmer verzeichnen.

 

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Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.