Der Vermittlungsversuch zwischen dem DSSV e. V. und dem Softwareanbieter Magicline ist gescheitert. Der DSSV könne die Firmen- und Preispolitik der Magicline GmbH nicht befürworten und distanziere sich durch die ordentliche Beendigung der Fördermitgliedschaft öffentlich von diesem Unternehmen, ist in einer Mitteilung des Verbandes zu lesen.
Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Nach dem bereits im letzten Jahr eine Umstellung des Produkts und eine damit einhergehende Preissteigerung scharf kritisiert wurde, haben sich seit Mitte März 2024 erneut Branchenmitglieder mit vehementen Beschwerden über die Magicline GmbH an den DSSV gewandt.
Nach Auffassung der Mitgliedsbetriebe und des DSSV halte sich die Magicline nicht an die bei Vertragsschluss von ihr zugesicherten Leistungspflichten und Preisbedingungen. Dies stelle nach Auffassung des DSSV einen inakzeptablen Umgang mit den Kunden, also den Betreibern von Fitness- und Gesundheitsanlagen dar.
Um die Ursache der enormen Unzufriedenheit der Fitnessstudiobetreiber zu beseitigen, habe der DSSV in den vergangenen Wochen versucht, für seine Mitglieder zu vermitteln und eine tragbare Lösung für beide Parteien herauszuarbeiten. Eine Einigung mit der Magicline GmbH konnte nicht erzielt werden.
Die Pressemitteilung des Verbandes endet mit folgendem Satz: Da sich der DSSV in erster Linie als Interessensvertreter für Arbeitgeber von Fitness- und Gesundheitsanlagen versteht, wurde die Kooperation fristgerecht beendet.
Stellungnahme der Macigline-Verantwortlichen
Auf Anfrage der BODYMEDIA-Redaktion haben die Magicline-Verantwortlichen wie folgt zu dem Sachverhalt Stellung bezogen:
„Da es in öffentlichen Statements zu einer aus unserer Sicht unrichtigen und unzulässig vereinfachten Darstellung des Sachverhaltes gekommen ist, möchten wir gerne den nötigen Kontext geben.
Die Magicline GmbH hat in den Leistungspaketen die Anbindung einer kostenlosen App der MySports GmbH inkludiert, sofern ein gesonderter Vertrag zwischen dem Studio und der MySports GmbH abgeschlossen wird bzw. existiert. Dieser Vertrag zwischen dem Studio und der MySports GmbH kann vereinbarungsgemäß beidseitig mit einem Monat Frist gekündigt werden.
Die MySports GmbH hat nun entschieden, von ihrem Recht zur Kündigung Gebrauch zu machen und dieses ausgeübt. Hintergrund dessen ist eine strategische Neuausrichtung und Änderung des Businessmodells der MySports GmbH, mit einer Transformation des Leistungsangebotes vom Betrieb eines Buchungsportals (Vergleichbar mit der Booking.com App des Buchungsportals Booking.com) hin zum Softwaredienstleister für die digitale Betreuung von Mitgliedern.
Der DSSV wurde bereits im Vorfeld im Rahmen eines kontinuierlichen Austauschs über die bei MySports GmbH geplanten Schritte informiert. In den Gesprächen der letzten Wochen haben wir Verständnis dafür gezeigt, dass der DSSV erklärtermaßen eine neutrale Position einnehmen möchte und unsererseits eine Pausierung der Fördermitgliedschaft als Kompromiss vorgeschlagen. Selbstverständlich bei weiterer Entrichtung des Förderbeitrages, denn wir sind überzeugt, dass der DSSV eine wertvolle Arbeit für die Branche leistet.
Noch auf der FIBO hatten wir den Eindruck eines wechselseitigen Einvernehmens und wurden von der Pressemitteilung und der Darstellung des Sachverhaltes durch den DSSV umso mehr überrascht."
Statement der Magicline-Verantwortlichen
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