Im Mittelpunkt des neuen EGYM-Events und mit spannenden Informationen randvoll gepackten Kongressteils stand das Thema Innovation: „Wie können wir uns gemeinsam bestmöglich für die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten und effizient digitale Werkzeuge einsetzen?“
Ganz wichtig für EGYM seien dabei die mehr als 200 Partner mit über 10.000 Geräten bzw. Arbeitsmitteln, die zusammen das EGYM-Ökosystem bildeten. Für die Betreiber bedeute das die absolute Flexibilität bei der Zusammenarbeit und der Gestaltung ihrer Einrichtungen. Bei Health & Wiesn vor Ort mit dabei waren Magicline, Matrix, Life Fitness, seca, Precor, ACISO, DSB-ONE, Core Health & Fitness und KWS.
150 Fitness- und Physiounternehmer kamen nach Münchzen zur Eventpremiere von Health & Wiesn (Bildquelle: © BODYMEDIA)
EGYM Genius vorgestellt
Die neueste EGYM- Entwicklung stellte Konzeptberater Leon Ebener vor: EGYM Genius, die neue KI-gestützte Lösung, einschließlich personalisierter Trainingspläne, die sich an jedes Fitnessstudio, jede Physio-Einrichtung und jeden Trainierenden anpassen. Die größte Herausforderung dabei sei es gewesen, die EGYM mit vielen anderen Playern im „analogen Ozean“ gemeinsam mit Betreibern und Partnern zu synchronisieren.
Die Lösung: EGYM Genius sammelt im Hintergrund Gewichtsprofile und Daten von einer ständig wachsenden Zahl an Partnergeräten. Die KI errechnet für jedes teilnehmende Gerät Empfehlungen für deren jeweils optimalen Setup: Zur präzisen Geräteeinstellung dient der Body Scan am EGYM Fitness Hub, und die Bestimmung der Trainingsgewichte erfolgt aufgrund der Krafttests an den EGYM Smart Strength Geräten.
In gleicher Weise definiert EGYM Genius auch die optimalen Trainingsgewichte für mechanische Geräte, Kabelzüge und freie Gewichte und schafft so den Brückenschlag von digital zu analog. Ein riesiger Mehrwert für Unternehmen. Dass Genius voll automatisierte Trainingspläne erstellt und den Trainern darüber hinaus viele Routineaufgaben, wie z. B. Onboarding abnimmt, sorge dafür, so Leon Ebener, dass Trainer- und Therapeutenwissen in den Anlagen insgesamt besser, sinnvoller und effizienter eingesetzt werde und der Job so viel mehr Spaß mache. Mitgliederbindung und betriebswirtschaftlicher Erfolg seien die zählbaren Ergebnisse.
Spannende Diskussionsrunde
Unter der Gesprächsleitung von Andreas Kreil, Director Sales Excellence bei EGYM, diskutierten Michael Maute, Speaker, BGM-Experte und Autor, Henrik Gockel, Gründer und CEO von PRIME TIME fitness, Nick Bol, Geschäftsführer Myokraft Kevelaer und Ralf Senn, CEO PlenaVita, Schweiz über das Thema „Gemeinsam kann man nur gewinnen: Wer bestimmt den Gesundheitsmarkt der Zukunft?“
Andreas Kreil von EGYM (rechts) leitete die Diskussionsrunde zum Thema „Gemeinsam kann man nur gewinnen: Wer bestimmt den Gesundheitsmarkt der Zukunft?“ (Bildquelle: © BODYMEDIA)
Auch hier spiele, darin waren sich die Diskutanten einig, das Thema Innovation die erste Geige, denn die Erwartungshaltung der Mitglieder und Patienten habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert, nicht zuletzt, weil Patienten teilweise technologisch besser ausgerüstet sein als ihr medizinischer Dienstleister. Gleichwohl müssten die Menschen auf dem Weg in die Digitalisierung mitgenommen werden.
Was die Maschine besser könne als der Mensch, solle man der Maschine überlassen, um Prozesse zu verschlanken und effektiver zu machen – Therapeuten müssten zielgerichtet eingesetzt werden, um ihre Patienten zu motivieren und zu begleiten. Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass die Physiotherapie gute Zukunftschancen besitze: Die Branche müsse sich allerdings positionieren und Entscheidungen treffen: „Viele Wege führen nach Rom, man muss sich für einen Weg entscheiden – und diese Entscheidung muss sitzen.“
KI-Experte gibt spannende Einblicke
Für den industriegeschichtlichen Kontext sorgte KI-Experte Ruppert Bodmeier, der mit seiner Keynote das Event eröffnete. In seinem mit vielen Beispielen gespickten Vortrag, veranschaulichte er den Teilnehmern, dass „Marktführerschaft“ nicht gleich „Bestandsgarantie“ bedeute: Ohne fortwährende Innovation und Neuerfindung des eigenen Geschäfts lägen zwischen dem erfolgreichsten Geschäftsjahr und dem Verkauf oder sogar der Insolvenz oftmals nur wenige Jahre.
Seine These untermauerte er mit den Beispielen von Blackberry, Nokia oder Blockbuster. Neue Lösungen seien gefragt, einschließlich neuer Prozessketten und neuem Denken.
„Während die einen Unternehmen bereits an virtuellen Ökonomien bauen, schrauben andere noch an ihrer ersten Website herum.“
Ruppert Bodmeier, Unternehmer und KI-Experte
Folglich werde es eine „Entwicklung der zwei Geschwindigkeiten“ geben – eine selbstkritische Änderung des Mindsets sei Voraussetzung dafür, das eigene Geschäft zukunftssicher zu machen.
Mitreißender Vortrag von Top-Schiedsrichter
Bundesliga Top-Schiedsrichter Deniz Aytekin fokussierte sich in seinem mitreißenden und mit zahlreichen Videobeispielen unterlegten Vortrag auf die Frage, wie man Entscheidungen unter Druck möglichst richtig und von den Betroffenen akzeptiert fällen könne. Dabei seien Parameter wie die Antizipation kommender Probleme, Entwicklung und Abruf von Automatismen oder die Erfassung von Reaktionen und des Umfelds besonders wichtig.
Der Vortrag von Bundesliga-Top-Schiedsrichter Deniz Aytekin kam bei den Teilnehmern besonders gut an (Bildquelle: © BODYMEDIA)
Im Verhältnis mit den eigenen Mitarbeitern sei es wiederum wichtig, eine gesunde Fehlerkultur zuzulassen. Entscheidungen müssten erklärt und Menschen individuell behandelt werden.
Praktische Tipps im Rahmen des Vordenker-Forums
Im Rahmen des „Vordenker-Forums“ erhielten die Betreiber im Laufe des Nachmittags jede Menge praktische Tipps. Dabei standen u. a. folgende Themen im Mittelpunkt: „Aggregator oder Alligator: Chancen und Risiken im Firmengeschäft“, „Umsatz rauf, Kosten runter: So veränderst du deinen Gewinn pro qm, „Mitarbeiterproduktivität in Zeiten von Gen XYZ“ – und Physio: „Know-how vs. How to do – Fachwissen alleine verändert nicht die Mathematik einer Praxis“, „Steigende Patientenzahlen, sinkende Mitarbeiterzahlen. Aktive Therapie – aber wie?“ und „Wie schaffe ich es, die steigenden Gehaltsanforderungen in der Physio umzusetzen?“
Als besonderes Highlight wartete der neu eröffnete EGYM-Showroom auf seine ersten Besucher. Dort machten sich die Teilnehmer ein Bild vom EGYM-Ökosystem in der Praxis und probierten die zahlreichen Geräte und Devices aus.
Gastgeber Jan Scherzer von EGYM mit BODYMEDIA-Chefredakteur Conny Wilser (v. l.) (Bildquelle: © EGYM GmbH)
Ausklang auf der Wiesn
Stilgerecht endete der Kongresstag am Freitag mit einem zünftigen bayrischen Abend im Augustinerbräu, ehe sich am 2. Tag der „Wiesn-Part“ mit dem gemeinsamen Besuch des Oktoberfests, direkt am Eröffnungstag, anschloss.