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Wie Fitnessstudios mit Firmenfitness punkten können

In den vergangenen Jahren erlebte das Thema Firmenfitness durch eine Vielzahl an Aggregatoren eine zunehmende Dynamik. Unternehmen erkannten verstärkt die Bedeutung der Fitness und Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Wie können Studioinhaber das nutzen?

Während nur eine begrenzte Anzahl von Aggregatoren den deutschen Firmenfitnessmarkt bedient, gibt es Tausende von Fitnessanlagen, die freiwillig und ungebunden entscheiden können, ob und mit welchen Aggregatoren sie zusammenarbeiten möchten. Das Geschäft mit Arbeitgebern wird immer attraktiver und das Werben um die Gunst der Unternehmen immer professioneller. Allein in den Jahren nach Corona flossen dreistellige Millionenbeträge an Investorengelder in die Aggregatoren, was die Vermarktung erheblich beschleunigte. Für viele Studiobetreiber erscheinen die Aggregatoren omnipräsent und übermächtig und eine Zusammenarbeit scheint unausweichlich.

Gesundheitsförderung stellt wichtigen Erfolgsfaktor dar

Doch viele Studios leisten mit ihren gesundheitsfördernden Trainingsmöglichkeiten einen wesentlichen Beitrag für Arbeitgeber, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren möchten. Allerdings gelingt es häufig nicht, den Unternehmen aus der Region die Kompetenz und die Vorteile einer direkten Zusammenarbeit näherzubringen. Die Arbeitnehmer, die durch die Zusammenarbeit des Arbeitgebers mit einem Aggregator in die Anlage kommen, sind oft nur „Tagesgäste“ und keine dauerhaft betreuten Mitglieder. In einer direkten Kooperation hingegen stellt die Gesundheitsförderung samt Anamnese, Trainingsplanerstellung und -optimierung einen wichtigen Erfolgsfaktor dar.

Warum sind Fitnessstudios für Unternehmen nicht sichtbar?

Die Antwort liegt in der langjährig fokussierten Vermarktungsstrategie der Studios auf das einzelne Mitglied. Bei 9 von 10 Webseiten von Fitnessanlagen ist Firmenfitness, wenn überhaupt, nur als ein Menüpunkt mit wenig Inhalt zu finden. Zudem sind sämtliche Kommunikationskanäle wie Facebook, Instagram oder Google fast ausschließlich mit Content für den Endverbraucher gefüllt. Mit dieser Content- und Vermarktungsstrategie ist es nicht verwunderlich, warum Clubbetreiber vor Ort nicht als Experten wahrgenommen werden bzw. die Verträge eher mit Aggregatoren geschlossen werden.

Schritte zur maximalen Sichtbarkeit bei Arbeitgebern

I. Eigener B2B-/Firmenfitness- Content auf allen Kanälen
Um im Kontext von Firmenfitness als eigenständiger Anbieter sichtbar zu werden, bedarf es einer gezielten, kontinuierlichen Contentstrategie. Dabei sollten regelmäßige Postings rund um das Thema Unternehmen und gesunde Mitarbeiter auf Social Media integriert werden. Falls LinkedIn noch nicht präsent ist, könnte die B2B-Plattform als weiterer Kanal bespielt werden. So werden Arbeitgeber zukünftig bei ihrer Recherche auch die lokalen Fitnessanbieter entdecken und auf Angebote zum Thema Firmenfitness/BGF aufmerksam.

II. Weiterempfehlung durch Arbeitgeber
Einer der wichtigsten Kanäle für die Gewinnung von Neumitgliedern ist die Weiterempfehlung durch bestehende Mitglieder. Diese Möglichkeit wird sicherlich von fast jedem Studio genutzt und garantiert aufgrund der Empfehlung hohe Abschlussquoten. Doch Mitglieder haben nicht nur Freunde, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen Arbeitgeber, dem sie die Anlage empfehlen bzw. den Kontakt vermitteln könnten! Die Arbeitgeber-Weiterempfehlung;als festen Bestandteil zu integrieren, wird automatisch zu einer Vielzahl an Unternehmens-Leads führen. Doch bei der Ansprache ist die Fokussierung auf das Wesentliche zu berücksichtigen. Die eigene Studio-Webseite ist in der Kommunikation meist auf Endverbraucher fokussiert, daher empfiehlt es sich für Firmenfitness, eigene, klare Kommunikationswege über Landingpages zu wählen.

III. Spezielles Firmenfitnessangebot
Im letzten Schritt müssen Studiobetreiber sich über die verschiedenen Angebote für Unternehmen und deren Arbeitnehmer Gedanken machen. Dabei ist es wichtig zu wissen, mit welchen Problemen die Arbeitgeber aktuell kämpfen und warum das Thema „Gesunde Mitarbeiter“ immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das Angebot sollte nicht nur eine rabattierte Studiomitgliedschaft darstellen, sondern der Firma deutliche Mehrwerte für das gesamte Unternehmen bieten. Hier sind aufgrund des regionalen Bezugs zu den Firmen neben dem Trainingsangebot im Studio Themen wie Gesundheitstage, Onlinekurse oder auch generelle Trainings- und Ernährungstipps für Mitarbeiter denkbar.

Daten und Fakten

  1. Gesundheit am Arbeitsplatz – ein wachsender Trend 80 % der Unternehmen bieten mittlerweile Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung an. (Quelle: [Studie des Bundesministeriums für Gesundheit, 2022]) • 65 % der Mitarbeiter wünschen sich von ihrem Arbeitgeber Angebote zur Gesundheitsförderung. (Quelle: [Studie zur Arbeitszufriedenheit, 2021])
  2. Die Win-win-Situation für Studios: Die Bereitschaft zur Mitgliedschaft in Fitnessstudios steigt um 50 %, wenn das Unternehmen Firmenfitness anbietet. (Quelle: [Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit, 2022]) • Langfristige Kundenbindung durch Unternehmenskooperationen: 70 % der Firmenfitness- Mitglieder bleiben über zwei Jahre Mitglied. (Quelle: [Erhebung der Branchenvereinigung Fitnessstudio, 2023])

Bildquelle: © wavebreak3 – stock.adobe.com

Der Autor

  • Marcel Wergen

    Marcel Wergen ist Geschäftsführer der Synfit 334 GmbH. Synfit bietet finanzamtgeprüfte Konzepte, die es den Verbundstudios erlauben, BGFKooperationen unter optimaler Nutzung des Einkommensteuergesetzes anzubieten. Mit Synfit 334 sind Beiträge bis zu 600 Euro pro Arbeitnehmer und Kalenderjahr möglich.

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