Physiotherapie

New Pay in der Physiotherapie: Innovative Arbeitsmodelle gegen den Fachkräftemangel

Bildquelle: © Vitova Health GmbH & Co. KG

Die Physiotherapie leidet unter Fachkräftemangel, unflexiblen Arbeitsbedingungen und hohem Leistungsdruck. Die Agentur für Arbeit zeigt, dass der Beruf in der Engpassanalyse an letzter Stelle steht. Die Vitova-Gruppe entwickelt mit dem New-Pay-Modell zukunftsorientierte Lösungen, die Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

Generation Z: Wertewandel und neue Ansprüche

Die Erwartungen der Generation Z unterscheiden sich stark von denen vorheriger Generationen. Diese jungen Berufseinsteiger*innen suchen Sinn in ihrer Arbeit, wünschen sich flexible Arbeitszeiten und Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung. Ihre Motivation basiert auf der Überzeugung, dass Arbeit ein Teil ihrer Selbstverwirklichung ist.

Viele von ihnen betonen: „Ich bin nicht hier, weil ich muss, sondern weil ich will.“ Bereits der griechische Philosoph Sokrates sprach vor rund 2400 Jahren von der jungen Generation: „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität.

Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Diese Aussage ist zeitlos und oft zutreffend. Fragt man Eltern, Ausbilder und Chefs, werden sie in vielen Fällen zustimmend nicken. Doch die jungen Menschen sind nicht weniger engagiert als frühere Generationen – sie sind schlicht anders.

Die Gen Z hat ein neues Konzept von Arbeit und fordern mehr Flexibilität ein. Das wird die Arbeitswelt nachhaltig verändern.  Meine Eltern äußerten früher auch: „Wenn du so weitermachst, wird aus dir nichts!“ Doch das Gegenteil trat ein. Die Generation Z ist genauso fähig, wenn sie auf Vertrauen und Unterstützung trifft. Wie Tobias Labermeier treffend sagt: „Den jungen Menschen geht es um ein Anders und nicht um ein Weniger!“  

Herausforderungen durch veränderte Erziehung und Erwartungen

Ein wesentlicher Grund für die Unterschiede im Verhalten liegt in der Erziehung. Eltern bemuttern heute mehr, sind wachsamer, hilfsbereiter und suchen das Gespräch auf Augenhöhe. Sie planen ihre Zeit oft nach den Bedürfnissen ihrer Kinder und springen ein, wenn mal etwas fehlt – sei es das Pausenbrot oder die Organisation von Freizeitaktivitäten.

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Beim Eintritt ins Berufsleben werden diese jungen Menschen mit neuen Hierarchien und Rollen konfrontiert. Sie stoßen auf Vorgesetzte, die nicht automatisch auf Augenhöhe kommunizieren. Das führt häufig zu Missverständnissen und Frustration. Während Chefs traditionelle Erwartungen haben, kennt die Generation Z es oft nicht anders, als ihre Bedürfnisse und Rechte einzufordern. Beide Seiten müssen hier aufeinander zugehen, um erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Die Unterschiede zwischen den Generationen

Die folgende Übersicht verdeutlicht sehr gut die unterschiedlichen Einstellungen der Generationen. Für die Babyboomer (55–70 Jahre) stehen Arbeit und Leistung stehen im Vordergrund. Ihr Motto lautet: „Schaffen, schaffen, schaffen.“ Bei der Generation X (40–55 Jahre) spielt die Balance zwischen Arbeit und Privatleben bereits eine größere Rolle.

Viele arbeiten jedoch immer noch sehr viel und erkennen, dass ihre Kinder andere Prioritäten setzen. Die Sinnhaftigkeit der Arbeit ist in der Generation Y (25–40 Jahre) entscheidend. Sie möchten Beruf und Leben stärker verbinden, oft als Work-Life-Blending bezeichnet.

In der Generation Z (10–25 Jahre) vereinen sich mehrere Aspekte: Gen Zler suchen sowohl Sinn in der Arbeit als auch ein entspanntes Leben und achten zugleich auf eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Die Generation Alpha (bis 10 Jahre) steht noch am Anfang ihres Weges, aber erste Trends wie eine gewisse Skepsis gegenüber Homeschooling lassen sich bereits erkennen.

Der Ansatz der Vitova-Gruppe: New Pay als Antwort auf moderne Anforderungen

Die Vitova-Gruppe mit ihren rund 100 Mitarbeitenden hat auf diese Herausforderungen reagiert und ein einzigartiges, flexibles Arbeitsmodell entwickelt. Inspiriert von der Flexibilität von Pay-TV-Anbietern wie Sky ermöglicht es das New-Pay-Konzept den Mitarbeitenden, ein passendes Jobmodell zu wählen.

New Pay in der Physiotherapie: Innovative Arbeitsmodelle gegen den Fachkräftemangel
Aus diesen fünf Arbeitsmodellen können die Mitarbeiter der Vitova-Gruppe wählen (Bildquelle: © Vitova Health GmbH & Co. KG)

Diese Entscheidung gilt für ein Jahr und kann dann den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden.  Dieses Modell stellt eine Art Revolution für den Berufsalltag dar, da es auf die unterschiedlichen Lebenssituationen der Mitarbeitenden eingeht. Der Fokus liegt auf einer nachhaltigen Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. So wird nicht nur die Zufriedenheit der Angestellten erhöht, sondern auch ihre langfristige Bindung an die Praxis gefördert. 

Das volle Vitova-Paket als Grundlage

Unabhängig davon, welches der fünf Jobmodelle gewählt wird, bietet Vitova immer eine starke Basis: das volle Vitova-Paket. Hier findest du alles, was dein Jobherz begehrt. Ein Jahr voller Abenteuer und die perfekte Balance zwischen deinem Leben und deinem Job. Das Zusatzmodul kannst du ganz nach deinen Vorlieben buchen – aber nur, wenn du möchtest.

Die fünf Modelle im Detail

Das New-Pay-System umfasst fünf flexible Arbeitsmodelle, die spezifische Bedürfnisse abdecken und neugierig machen:

  1. Work and Travel: Drei Monate die Welt entdecken, neun Monate Vollgas geben und dabei ein ganzes Jahr Gehalt sichern? Genau das bietet dieses Modell. Zusätzlich gibt es 20 bezahlte Sonderurlaubstage obendrauf. Flexibilität wird großgeschrieben – früh, spät oder Wochenende? Der Mitarbeiter kann mitentscheiden. Und das Beste: Trotz Flexibilität bleibt der Stundenlohn fair.
  2. Work and Learn: Weiterbildung ohne Kompromisse. Der Mitarbeiter verteilt seine Fortbildungen auf das Jahr oder kombiniert sie flexibel mit vollen Arbeitseinsätzen. 20 Tage bezahlter Sonderurlaub sorgen für die nötige Lernzeit. Arbeitszeiten? Ganz nach Bedarf früh oder spät und der Stundenlohn bleibt transparent.
  3. Work and Kids: Familie und Beruf in Balance. Jeden Monat kann der Mitarbeiter flexibel entscheiden, wie viel er arbeiten möchte. Wunscharbeitszeiten? Kein Problem, Abstimmung ist alles. Überstunden können für Zeit mit der Familie eingesetzt werden. Sogar unbezahlte Auszeiten sind drin – bis zu zwei Monate. Und das Beste: Es funktioniert für alle Anstellungsverhältnisse.
  4. Work and Money: Verdienen, was man verdient. Flexibler Einsatz in einer 5-Tage-Woche mit individuellen Schichtzeiten bringen dem Mitarbeiter ein Plus an Einkommen. Noch mehr verdienen? Mitarbeiter können Sonderurlaub gegen Geld tauschen und sich jährlich einen Umsatzbonus sichern Für maximale Leistung erhöht sich auch der Stundenlohn.
  5. Work and Life: Den Alltag dem eigenen Rhythmus anpassen. Pausen- und Dokumentationszeiten legt der Mitarbeiter selbst fest. Zusätzliche Überstunden können ganz nach Bedarf abgebaut werden. Bonusoption: Den Gesundheitsbonus gegen Extraurlaubstage eintauschen. Der Stundenlohn bleibt fair für maximale Freiheit.

Vertrauen als Schlüssel zum Erfolg

Ein wichtiger Erfolgsfaktor des New-Pay-Modells ist das gegenseitige Vertrauen zwischen Praxisleitung und Mitarbeitenden. Die jungen Generationen möchten Verantwortung übernehmen und aktiv an der Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes mitwirken. Praxisinhabende müssen lernen, diesen Prozess zu begleiten und dabei die Balance zwischen Flexibilität und betrieblichen Anforderungen zu halten.

Bei Vitova zeigt sich, dass eine klare Struktur, kombiniert mit individuellen Wahlmöglichkeiten, nicht zu Kontrollverlust führt. Im Gegenteil: Die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden steigen. Sie identifizieren sich stärker mit der Praxis und zeigen eine höhere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Vorteile für die Praxis: Langfristiger Erfolg durch moderne Konzepte

Das New-Pay-Modell bietet nicht nur Vorteile für die Mitarbeitenden, sondern auch für die Praxis selbst. Zufriedene Mitarbeitende bleiben der Praxis länger erhalten. Die Fluktuation sinkt, was den Aufwand für die Rekrutierung neuer Fachkräfte reduziert. Engagierte Mitarbeitende sind produktiver und bringen sich aktiv in die Weiterentwicklung der Praxis ein.

Im Aufenthaltsraum der Vitova sitzen unterschiedeliche Mitarbeiter
Eine klare Struktur, kombiniert mit individuellen Wahlmöglichkeiten führt nicht zu Kontrollverlust, sondern steigert die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden (Bildquelle: © Vitova Health GmbH & Co. KG)

Aber auch das Arbeitgeberimage verbessert sich. Besseres Arbeitgeberimage: Praxen, die innovative Arbeitsmodelle bieten, positionieren sich als attraktive Arbeitgeber und können im Wettbewerb um Fachkräfte punkten.

Fazit: Ein notwendiger Wandel für die Physiotherapie

Der Fachkräftemangel in der Physiotherapie ist eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft der Branche. Doch die Krise bietet auch eine Chance: Durch innovative Arbeitsmodelle wie das New-Pay-System können Praxen den Wandel aktiv gestalten und sich als moderne Arbeitgeber etablieren. Es ist Zeit für einen mutigen Schritt nach vorne. Arbeitsmodelle, die auf die Bedürfnisse der Generation Z eingehen, sind nicht nur zeitgemäß, sondern notwendig, um die Physiotherapie langfristig attraktiv zu halten.

Gemeinsam können wir die Zukunft unseres Berufs gestalten – mit Vertrauen, Flexibilität und der Bereitschaft, Neues zu wagen. Die Erfahrungen in der Umsetzung des New-Pay-Modells sind bisher äußerst positiv. Die verschiedenen Jobmodelle kommen bei den Mitarbeitenden sehr gut an. Endlich gibt es ein einheitliches und transparentes Konzept, das für alle Mitarbeitenden gleichermaßen gilt.

Nach beiden Seiten hin herrscht Klarheit über die Regeln und Möglichkeiten. Der organisatorische Ablauf ist zwar anders als gewohnt, jedoch gut handhabbar. Ein Zitat fasst die Ergebnisse treffend zusammen: „Zum ersten Mal spüren wir wieder einen Sog für neue Arbeitskräfte.

Das hatten wir schon lange nicht mehr.“ Wer als Physiotherapeut eine neue Herausforderung sucht und sich von diesen Arbeitsmodellen angesprochen fühlt, kann sich gerne unter www.jobs.vitova.de

Bildquelle Header: © Vitova Health GmbH & Co. KG

Der Autor

  • Tobias Labermeier

    Tobias Labermeier ist 43 Jahre alt, zweifacher Familienvater und Physiotherapeut von Beruf. Zusammen mit seiner Frau und einem weiteren Partner hat er die Vitova-Gruppe, bestehend aus acht Standorten, darunter fünf Physiopraxen und drei gesundheitsorientierte Studios im Rhein-Main-Gebiet, aufgebaut. Dort sind knapp 100 Mitarbeiter beschäftigt. Die praxis­erprobten Konzepte, Teamführung, Prozesse und Digitalisierung ­werden in einer Unternehmensberatung ­POSITION health business consulting an andere Praxis- und Clubbetreiber vermittelt. Alles kommt aus den eigenen Anlagen, von Therapeuten für Therapeuten. Derzeit werden knapp 400 Kunden im Physio- und Fitnessmarkt in ganz Deutschland betreut.

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