Das Wichtigste in Kürze:
- Google meldet über 5 Billionen Suchanfragen pro Jahr – gleichzeitig beantwortet AI immer mehr Fragen direkt in der Suche. Die Sichtbarkeit verschiebt sich von „10 blauen Links“ zu einer Antwort + Quellen.
- Junge Zielgruppen nutzen AI bereits standardmäßig: Laut JIM-Studie 2024 nutzt eine Mehrheit ChatGPT, in der Schweizer Gen Z bevorzugen viele bereits ChatGPT vor Google. Das Suchverhalten verändert sich
- Nur noch wenig Besucher werden vermittelt: Im Schnitt stammen derzeit nur ~ 0,2 % des Website-Traffics aus AI-Assistenten (z. B. ChatGPT). Die Messung ist noch unscharf, die Tendenz mag steigen, aber im Vergleich zu ~ 60 % über Google ist es sehr wenig.
- Local SEO bleibt wichtiger Umsatzhebel: Für Fitnessstudios sind Businessprofile auf Google, Standort-/Leistungs-Landingpages und Bewertungen die wichtigsten organischen Wachstumshebel.
- 7‑Punkte‑Plan: Konkrete Maßnahmen zu Content, Belegen, externen Signalen, Struktur/Markup, Schnittstellen und Bot-Zugriff – sofort umsetzbar.
Mehr Suche denn je – aber Antworten stehen vorn
Google hat zum Jahreswechsel 2024/2025 kommuniziert, dass sie mehr als 5 Billionen Suchanfragen pro Jahr verarbeitet haben – ein Rekord. Parallel verändert sich die Darstellung der Google-Ergebnisseiten massiv: AI‑Antworten (AI Overviews) stehen über den klassischen Treffern und bündeln Informationen mitsamt Quellen.
Google meldet über 5 Billionen Suchanfragen pro Jahr – gleichzeitig beantwortet AI immer mehr Fragen direkt in der Suche (Bildquelle: © Thaspol – stock.adobe.com)
Zusätzlich führt Google den AI Mode als neuen Tab ein – ein Chat‑Interface direkt in der Suche. In Summe heißt das: Die wichtigsten Antworten erscheinen heute direkt auf der Ergebnisseite – oft mit Quellenangaben – der Nutzer muss gar nicht mehr klicken. Für Studios ist das Chance und Herausforderung zugleich. Wer besser strukturierte, belegte und lokal relevante Inhalte anbietet, wird als Quelle der AI häufiger genannt – und bleibt auch in der klassischen Suche sichtbar.
Was bedeutet das für Fitnessstudios?
Für Fitnessstudios zählt vor allem lokale Sichtbarkeit. In unseren Projekten sehen wir ganz klar, dass ein erheblicher Teil der Besuche über Google kommt und dass Non‑Brand‑Suchanfragen (zum Beispiel „fitnessstudio stadt“, „fitnesskurse stadt“) besonders stark konvertieren. Wer hier weit oben rankt, gewinnt zahlreiche qualifizierte Kontakte – kostenlos. Umgekehrt bedeuten schwache Rankings verpassten Umsatz.
Wie viel Traffic kommt heute schon aus AI?
Aktuell leiten AI‑Assistenten wie z. B. ChatGPT laut einer US-Studie nur sehr geringe Mengen an Traffic auf Websites weiter (im Schnitt nur ca. 0,2 %). Das deckt sich vollständig mit unseren Beobachtungen in der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche. Gerade weil so wenig geklickt wird, und auch wenn das Tracking diesen Anteil tendenziell zu niedrig ausweist, ist es umso wichtiger, in der AI‑Antwort direkt aufzutauchen. Meist werden dort nur bis zu drei Empfehlungen genannt. Wer nicht darunter ist, bleibt praktisch unsichtbar.
EEAT – menschliche Muster, maschinell verstärkt
Experience, Expertise, Authority, Trust – das sind keine Buzzwords, sondern Kriterien, nach denen Nutzer AI-Inhalte bewerten. Es geht um sichtbar gemachte Erfahrung, prüfbare Belege und klare Verantwortlichkeiten (Autor, Studio, Zertifikate). Das lässt sich ohne großes Budget umsetzen – mit Fokus, Systematik und sauberer Struktur.
Der 7‑Punkte‑Plan:
So werden Studios 2025 in Google und AI gefunden
- Kernfrage zuerst beantworten
Jede Seite startet mit einer prägnanten Antwort auf die zentrale Frage der Nutzer (z. B. „Welche Rückenkurse bieten Sie an – und für wen eignen sie sich?“). Nutzen Sie klare Überschriften, Listen, FAQs und eine natürliche Sprache.
- Expertise & Erfahrung zeigen
Fallbeispiele, Mitgliederstimmen, Vorher‑Nachher‑Geschichten, Zitate von Trainern. Formulierungen wie „Unsere Praxiserfahrung zeigt …“ sind willkommen – belegt durch Trainingspläne, Messwerte oder Studien.
- Autorität & Vertrauen belegen
Fakten + Quellen: Studien, Leitlinien, Zertifikate (z. B. Qualitätssiegel), klare Autorenbox mit Funktion/Qualifikation. Externe Verlinkungen sparsam, aber hochwertig.
- Externe Signale aktivieren
Erwähnungen auf vertrauenswürdigen Websites, Vergleichslisten in der Region, Medienberichte, Bewertungen. Bitten Sie Partner (z. B. Physiopraxen, Vereine) um Backlinks – kleinschrittig, kontinuierlich.
- Struktur & Markup sauber umsetzen
Saubere Inhaltsstruktur (H1–H3, Listen, FAQ‑Blöcke). Strukturierte Daten einsetzen wie Organization, Event/Course, Article für Ratgeber/News ... Ihre Agentur kann das für Sie umsetzen. Damit verstehen Google & Co. Kontext und Lokalbezug präziser.
- Schnittstellen & Datenflüsse klären
Kurse, Tarife, Termine – aktuell halten und idealerweise automatisiert (z. B. via Studiosoftware). Konsistente Daten erhöhen Relevanz und Vertrauen in Suche und AI‑Antworten.
- AI‑Bots gezielt zulassen
Prüfen Sie die robots.txt und Firewalls: Seriöse Bots (Googlebot, GPTBot usw.) sollten zugreifen dürfen. Vermeiden Sie unbeabsichtigte Sperren, die AI‑Systeme von Ihren Inhalten abschneiden. Gleichzeitig: Monitoring etablieren und problematische Bots ggf. blockieren.
Fazit und nächste Schritte
Die gute Nachricht: Sichtbarkeit lässt sich steuern – auch in der AI‑Suche. Wer lokale Relevanz, EEAT‑Signale und saubere Struktur kombiniert, wird in AI-Overviews zitiert und in der klassischen Suche belohnt. Starten Sie mit 3–5 leistungsrelevanten Themen, setzen Sie den 7‑Punkte‑Plan pragmatisch um und halten Sie Ihr Businessprofil auf Google aktuell.
Bonus: Local‑SEO‑Schnellcheck
- Google-Business-Profil: vollständig, gepflegt, Kategorien/Attribute korrekt, Bilder/Videos aktuell.
- Bewertungen: aktiv sammeln, wertschätzend antworten, Kritik lösungsorientiert adressieren.
- Standort‑/Leistungs‑Seiten: für jede Leistung eine eigene, lokale Landingpage.
- NAP‑Konsistenz: Name, Adresse, Telefon überall gleich (Website, Verzeichnisse, Social).
- PageSpeed & Mobile UX: schnelle, klare Seiten – besonders für „Unterwegs“-Suchen.
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