Das Wichtigste in Kürze:
- Im Activum verschmelzen Physiotherapie, medizinisches Training und Ernährungsberatung zu einem ganzheitlichen Konzept, bei dem rund 80 % der Therapie aktiv auf der Trainingsfläche stattfindet.
- Mit dunklen Farben, industriellen Designelementen und kreativen Akzenten hebt sich das Activum deutlich vom typischen Weiß klassischer Gesundheitseinrichtungen ab.
- Nach der Therapie erhalten Patienten individuelle Empfehlungen ohne Verkaufsdruck – bereits über 750 Mitglieder entschieden sich freiwillig für eine Mitgliedschaft mit klarer Preisstruktur und echtem Mehrwert.
- Das Activum schafft durch kreative Raumkonzepte, flexible Aufgabenverteilung im Team und seine Rolle als Ausbildungseinrichtung eine zukunftsweisende Arbeitsumgebung.
Was tun junge Unternehmer in der heutigen, digital geprägten Welt, um über ihre Konzepte zu informieren? Richtig –sie stellen sich vor die Kamera und beantworten die wichtigsten Fragen. Genau das hat auch Sebastian Münch vor der Eröffnung des Activum in Blumberg getan.
Eine der ersten Rückfragen: Wie kam er auf die Idee? Seine Antwort: Durch seine langjährige Erfahrung in der Physiotherapie, im Fitnesstraining und in der Ernährung erkannte er das enorme Potenzial, diese drei Disziplinen sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Bei unserem Besuch vor Ort, im Herzen von Blumberg, konnten wir uns selbst davon überzeugen, wie gut das funktioniert.
Sobald es medizinisch vertretbar ist, trainieren die Patienten gemeinsam mit ihren Therapeuten auf der großzügigen Trainingsfläche (Bildquelle: © Activum Blumberg)
So unscheinbar das Gebäude von außen auch wirken mag – beim Betreten des Activum erlebt man sofort einen Wow-Effekt. Farbenbespritzte Wände, edles dunkles Holz, begrünte Flächen an den Wänden, ein moderner Industrielook an der Decke und eine Vielzahl an Lichtquellen schaffen ein unvergleichliches visuelles Erlebnis, das sowohl Patienten als auch Mitarbeitende anspricht.
„Ich wollte mich bewusst von der typischen weißen Gestaltung vieler Gesundheitseinrichtungen abheben“, erklärt Sebastian Münch. „Ich sehe mich ein Stück weit als Rebell gegen das etablierte Design in der Physiotherapie.“ Auf die Frage, warum viele Wände schwarz, mit farbigen Spritzakzenten gestaltet sind, schmunzelt er: „Ich wollte es einfach dunkel haben.“ Die Wirkung: eine warme, beinahe intime Atmosphäre. Immer wieder setzen kreative Designelemente markante Akzente – etwa ein Drahtgitter mit zahlreichen Glühbirnen über der Empfangstheke. Diese spenden zwar kein gleißendes Licht, vermitteln den Besuchern aber sofort das Gefühl: Hier bin ich angekommen.
Vom Bund zur Physiotherapie
Und angekommen ist auch Sebastian Münch selbst. Der Physiotherapeut und Ernährungsberater hat nicht nur ein innovatives Konzept umgesetzt, sondern sich im Activum auch unternehmerisch verwirklicht. Dabei war seine Karriere alles andere als vorgezeichnet. Nach acht fordernden Jahren Blumberg, seine Heimatstadt nahe der Schweizer Grenze, spielte dabei eine zentrale Rolle. Denn das benachbarte Gesundheitssystem genießt einen exzellenten Ruf.
Der freie Bereich ergänzt die elektronischen Geräte um Kabelzüge und Freihanteln (Bildquelle: © Activum Blumberg)
Seit 2006 wird die Physiotherapie-Ausbildung dort ausschließlich an Fachhochschulen angeboten und schließt mit einem Bachelor of Science ab. Wer als deutscher Physiotherapeut in der Schweiz arbeiten möchte, benötigt einen gleichwertigen Abschluss – oder kann den wissenschaftlichen Teil nachholen. Diesen Weg ging auch Sebastian Münch und sammelte wertvolle Berufserfahrung im Nachbarland.
Doch sein Ziel war klar: die Selbstständigkeit, am liebsten in seiner Heimatstadt. Für den Sommer 2024 war die Eröffnung des Activum geplant. Ab Februar widmete er sich mit voller Energie dem Projekt, verließ seinen Job in der Schweiz und konzentrierte sich komplett auf die Umsetzung seiner Vision. Das Ergebnis: ein völlig neues Konzept – mit einem Design, das Maßstäbe setzt.
Keine MLD, keine KGG, keine Dauerpatienten
Während Patienten auf dem Weg zu den Therapieräumen das außergewöhnliche Design bestaunen, erfahren sie gleichzeitig, was sie therapeutisch erwartet. Im Activum ist der Name Programm: Sobald es medizinisch vertretbar ist, trainieren die Patienten gemeinsam mit ihren Therapeuten auf der großzügigen Trainingsfläche. Rund 80 % der Therapie finden genau dort statt.
Nach Abschluss der Therapieeinheiten können die Patienten den Trainingsbereich sogar kostenlos weiternutzen – und werden so behutsam an regelmäßiges Training herangeführt. Das Ziel: mehr Lebensqualität in möglichst kurzer Zeit.
Mit verschiedenen Check-up-Möglichkeiten wird das Fitness- und Gesundheitslevel der neuen Patienten und Mitglieder überprüft (Bildquelle: © Activum Blumberg)
Im Fokus steht die medizinische Trainingstherapie an EGYM-Geräten. Dauerpatienten? Gibt es kaum. Klassische MLD oder KGG? Fehlanzeige. Die Therapeuten konzentrieren sich voll auf aktive Rehabilitation – und begleiten die Patienten bis zur Selbstständigkeit.
Am Ende der Therapie stehen zwei zentrale Fragen: Wie hast du die Therapie empfunden? Und wie geht es jetzt weiter? Auf Grundlage dieser Antworten sprechen die Therapeuten dann Empfehlungen aus. Etwa die Hälfte der Patienten entscheidet sich für eine Mitgliedschaft. Da ihre Geräteeinstellungen bereits hinterlegt sind, entfällt sogar die Anmeldegebühr.
So konnte Sebastian Münch mit seinem Team innerhalb von zehn Monaten rund 750 Mitglieder gewinnen. Die Empfehlung am Ende der Therapie nimmt den Therapeuten den Verkaufsdruck – sie können ehrlich und patientenorientiert beraten. Wer bleibt, tut dies aus Überzeugung.
Trainieren mit Struktur und Gefühl
Je nach Bedarf wählen die Therapeuten individuell geeignete Geräte aus. Im Zentrum des Activum stehen die sogenannten Essentials – Geräte für die wichtigsten Muskelgruppen. Rundherum wurden kleinere Trainingsinseln eingerichtet, um gezielt Schwachstellen zu bearbeiten. Getrennt sind die Zonen durch farbige Gummibänder in Blau und Grün, die eine wohnliche Atmosphäre schaffen.
Der e-flexx-Bereich wird von den Patienten vor allem zum Aufwärmen genutzt (Bildquelle: © Activum Blumberg)
Wer regelmäßig trainiert, wird nach etwa einem halben Jahr schrittweise an den Freihantelbereich herangeführt. Auch dieser Bereich folgt einem eigenen Gestaltungskonzept: Gummiboden statt Holz, Spiegel mit Beleuchtung statt Farbakzenten. Direkt daneben befindet sich der Kursraum, in dem u. a. Pilates, Zumba oder Beckenbodentraining stattfinden. Aufgrund der etwas geringeren Raumgröße ist dieser in hellem Weiß gehalten, was ihn freundlicher und offener wirken lässt.
Etwas dezenter, aber nicht weniger geschmackvoll präsentieren sich die Therapieräume. Auch hier sorgen begrünte Holzelemente für Atmosphäre. Ergänzt wird das Design durch künstlerische Darstellungen menschlicher Körperpartien. Als ausgebildeter Ernährungsberater übernimmt Sebastian Münch auch diesen Bereich selbst. Damit ergänzt er das Konzept des Activum zu einem ganzheitlichen Angebot für seine Mitglieder.
„Gesundheit darf nicht am Geld scheitern“
Auf die Frage nach den Kosten antwortet Sebastian Münch klar: 15 Euro pro Woche. Das sorgt für Übersichtlichkeit – und verhindert ein Tarifchaos. Wer möchte, kann zusätzliche Module buchen: etwa die unbegrenzte Nutzung der InBody-Waage, EGYM Plus, Kurse, Massagesessel oder das Solarium. Der Preis bleibt überschaubar – und das ist gewollt. „Gesundheit darf nicht an den Finanzen scheitern“, sagt Münch. Diese Haltung zieht sich durch das gesamte Konzept.
Jungle Room & Space Room sorgen für kreative Entspannung
Besonders eindrucksvoll ist Sebastian Münchs gestalterische Handschrift in zwei speziellen Räumen sichtbar. Der „Jungle Room“ überzeugt mit gedämpftem Licht, goldenen Farbakzenten und üppigem Grün – ohne wilde Tiere, dafür mit zwei luxuriösen Massagesesseln. Diese können von den Mitgliedern nach dem Training genutzt werden. Therapeuten haben zudem die Freiheit, ihren Patienten nach Bedarf eine kleine Massage zu ermöglichen.
Im „Space Room“, dessen Wände an die Milchstraße erinnern, steht das, von den Mitgliedern explizit gewünschte, Solarium (Bildquelle: © Activum Blumberg)
Gleich nebenan wartet das nächste Highlight: der „Space Room“. Silberne Sprenkel an den Wänden erinnern an die Milchstraße – das Solarium in der Mitte dient als „Raumschiff“. Auch hier ging Sebastian Münch auf einen ausdrücklichen Wunsch seiner Mitglieder ein.
Das Activum bietet nicht nur Patienten ein einmaliges Erlebnis, sondern auch dem Team. Jeder Therapeut betreut nicht nur Patienten, sondern auch Mitglieder auf der Trainingsfläche – und übernimmt zusätzlich eine Sonderaufgabe. Ob Social Media, Betriebliches Gesundheitsmanagement oder interne Abläufe: So bleibt der Alltag abwechslungsreich. Und das erleichtert auch die Mitarbeitergewinnung.
Und was bringt die Zukunft?
Das Activum ist in Blumberg eingeschlagen wie eine Bombe. Konzept, Design und Team funktionieren im perfekten Zusammenspiel. Ab Oktober wird das Activum zudem als Ausbildungseinrichtung für Physiotherapieschulen fungieren und angehenden Therapeuten zeigen, wie erfüllend und modern der Beruf sein kann. Aufgrund der großen Nachfrage denkt Sebastian Münch bereits über eine Erweiterung im Gebäude nach und vielleicht, eines Tages, sogar über einen zweiten Standort in der Schweiz.
Was die Zukunft bringt, bleibt offen. Sicher ist nur: Welche der zahlreichen Ideen, manchmal verrückt, aber immer sympathisch, Sebastian Münch auch umsetzt, sie werden wohl wieder neue Maßstäbe setzen.
Bildquelle Header: © Activum Blumberg