Volles Haus beim 7. SHV-TherapieGipfel

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Rund 500 Teilnehmende folgten der Einladung des SHV zum 7. TherapieGipfel am 12. November 2025 in Berlin. Passend zum Motto „Handeln statt reden“ versprach Bundesgesundheitsministerin Nina Warken in ihrem Grußwort, den Dialog zu stärken und „miteinander statt übereinander“ zu reden.

Andreas Pfeiffer, Vorsitzender des SHV, unterstrich in seiner Begrüßung den Gestaltungswillen und das Potenzial der Heilmittelerbringer. Als entscheidende Grundlage für moderne, interprofessionelle Versorgungsansätze wertete er die Tatsache, dass die Ministerin – anders als im Koalitionsvertrag vermerkt – von „Primärversorgung“ statt von „Primärarztversorgung“ spreche. Dies ermögliche ein gemeinsames Arbeiten an der künftigen Ausrichtung des Gesundheitswesens. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken dankte den Anwesenden stellvertretend für alle Heilmittelerbringer für ihr hohes fachliches Engagement und nannte ihre Arbeit einen „unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung“. 

Gesundheitsversorgung muss neu gedacht werden

Die Bundesgesundheitsministerin sprach den enormen Reformbedarf im Gesundheitswesen klar an. Während die Reform der Berufsgesetze im Heilmittelbereich längst überfällig sei, hätten andere Reformen in diesem Sektor bereits gegriffen, so die Ministerin.

Die Podiumsrunde „Therapie-direkt“ eröffnete der Physiotherapeut Uwe Hallmann mit einem detaillierten Einblick in die Versorgung im Ausland, insbesondere in Skandinavien. Dort ermöglichen es die Regelungen entsprechend qualifizierten Physiotherapeuten, viel direkter in die Versorgung eingebunden zu sein. Die skandinavischen Erfahrungen zeigen, dass diese gezielte Nutzung von Kompetenzen und eine teamorientierte Steuerung die Effizienz der Gesundheitsversorgung deutlich steigern können.

Weitere Beiträge von Ursula Jahn‐Zöhrens (Hebammenverband) zur Akademisierung und Dr. Jörg Ansorg (Orthopädie/Unfallchirurgie) zur Interprofessionalität unterstützten die Diskussion. Abschließend bekräftigten Vertreter von Physio Deutschland, IFK und dbs die Chancen des Direktzugangs für Deutschland.

Die Forderungen des SHV sind klar

Im Pressegespräch am Rande des TherapieGipfels präsentierte der SHV-Vorstand seine aktuellen Positionen, die auf acht Kernsätzen basieren. Der Verband arbeitet weiterhin mit Nachdruck an zentralen Forderungen wie der Einbindung ins Primärsystem, dem Direktzugang sowie der Digitalisierung und dem damit verbundenen, längst überfälligen Bürokratieabbau.

Ganz nach dem Motto „Nach dem TherapieGipfel ist vor dem TherapieGipfel“ blickt der SHV bereits auf das nächste Jahr: Der kommende Gipfel findet voraussichtlich am 11. November 2026 wieder in Berlin statt.

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Textquelle: © VPT – Verband für Physiotherapie