Vier kleine Eventzelte mit Fitnessequipment stehen vor dem PRIME TIME fitness in der Hamburger HafenCity, drei weitere auf der Dachterasse des Fitnessclubs. Dort bietet Fitnessstudiobetreiber Nils Kuprat gemeinsam mit seinem Team Personal Training im Freien an.
Seit ca. eineinhalb Wochen bietet Nils Kuprat das 1:1-Training in den acht Eventzelten an. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit, bei dem der Fitnessstudiobetreiber und sein Anwalt eine Gesetzeslücke nutzten, um die corona-bedingte Schließung zu umgehen. Vor Gericht plädierte der Anwalt darauf, dass Sport an der frischen Luft unter der Einhaltung der Hygieneauflagen erlaubt sei. Zur weiteren Argumentation wurde die Tatsache herangezogen, dass die Zelte zudem nicht auf öffentlichem Grund, sondern auf dem Quartiersgelände stünden. Der Trainer gelte damit als zweiter Haushalt, vor einer potenziellen Ansteckungsgefahr schütze das Tragen einer Maske.
In den kleinen Zelten, die sich vor dem PRIME TIME fitness in der HafenCity sowie auf der Dachterrasse befinden, darf Personal Training angeboten werden
Nachdem mehrere Medien, wie z. B. die Hamburger Morgenpost, über die innovative Idee von Nils Kuprat berichtet hatten, und das Ordnungsamt auch aufgrund der Rechtsprechung keinerlei Anlass für ein ordnungsbehördliches Einschreiten sah, teite Nils Kuprat gestern via Facebook mit, dass er bereits einen Anruf vom Gesundheitsamt erhalten habe und darauf hingewiesen wurde, dass das PRIME TIME fitness im Fokus der Rechtsabteilung stehe und vermehrt mit Kontrollen rechnen dürfe.
Henrik Gockel, u. a. Betreiber des PRIME TIME fitness in Frankfurt, wollte mit dem selben Konzept wie Nils Kuprat in Hamburg, in der hessischen Metropole an den Start gehen. Allerdings ohne Erfolg. In einem kürzlich veröffentlichten Facebook-Post, wies er darauf hin, dass sein Vorhaben untersagt wurde, obwohl sich die Corona-Schutzverordnungen der Stadt Hamburg und die des Landes Hessen in Bezug auf Sport nicht unterscheiden.
Bildquelle: Hamburger Morgenpost