BODYMEDIA: Nico, die BODYMEDIA feiert 2025 20-jähriges Jubiläum. Seit wann bist du Teil der Firmenhistorie und wie bist du zur BODYMEDIA gekommen?
Nico Hessel: Ich war noch nicht ganz von Beginn an dabei, aber ich habe nachgerechnet, ich bin seit 18 Jahren im Unternehmen und seit 2006 Teil der Branche. Vor 2006 habe ich noch mein Sportabitur absolviert, habe dann in der Eventbranche gestartet und dort verschiedene Sachen gemacht. Neben Events bin ich als DJ unterwegs gewesen, habe Nachtclubs organisiert und war als Hochzeits-DJ aktiv.
Zudem habe ich viele große Veranstaltungen mit betreut, z. B. für den DFB und durfte u. a. auch beim Finale der Champions League mitarbeiten. 2006 kam dann die Idee auf, dass ich langsam, aber sicher etwas Vernünftiges wie eine Ausbildung oder ein Studium machen sollte. Da hat es mich dann nach Bruchsal ins Fitnesscenter Horn zu Hubert Horn verschlagen. Dort habe ich ein Fernstudium und diverse Trainerausbildungen absolviert und in alle Bereiche im Studio mal hineingeschnuppert.
Viel mehr als das Trainerdasein hat es mich gereizt, Partys und Events im Studio zu organisieren. Das hat dann auch irgendwann Hubert Horn bemerkt. Er hatte ja damals, wie auch heute noch, verschiedene Firmen. Im Eventbereich, bei der MEET THE TOP, wurde gerade eine Stelle frei, die ich dann übernommen habe. Ich habe die Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann absolviert und 2007 bzw. 2008 war ich dann das erste Mal bei der MEET THE TOP dabei. Das war mein Einstieg.
Ein Bild aus früheren Tagen: Nico Hessel spricht zu den Teilnehmern der MET THE TOP (Bildquelle: © BODYMEDIA GmbH & Co. KG)
BODYMEDIA: Wann war dir das erste Mal bewusst, dass du in dem Unternehmen langfristig bleiben und Karriere machen möchtest? Was macht für dich den Reiz bzw. die Faszination BODYMEDIA bzw. MEET THE TOP aus?
Nico Hessel: Es war schon so, dass MEET THE TOP für mich spannend war, weil es ein Event war, bei dem ich mich austoben konnte, und die Dinge, die ich im Eventbereich gesehen habe und erleben durfte, umsetzen konnte. Ich konnte mich gut und viel einbringen und das hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe von Jahr zu Jahr gesehen, dass da eine Weiterentwicklung stattfindet.
Dann wurde damals auch noch eine Stelle im Anzeigenvertrieb bei der BODYMEDIA frei und Hubert Horn meinte, dass ich neben dem Verkauf von MEET THE TOP-Teilnahmen an die Industrie den Part auch mitübernehmen könnte. Wenige Tage später war ich verantwortlich für die BODYMEDIA. Es ging dann alles relativ schnell. Aber ich war auch immer motiviert, alles weiterzuentwickeln.
Ich habe dann immer mehr die Verbindungen erkannt, beispielsweise dass ein Fachmagazin sehr praktisch ist, um über Veranstaltungen zu berichten und diese zu bewerben. Dadurch, dass alles von Jahr zu Jahr größer wurde und mir auch immer mehr Verantwortung übertragen wurde, kam bei mir nie der Gedanke auf, etwas anderes zu machen. Zudem konnte ich meine Event-Leidenschaft komplett ausleben, was mir großen Spaß gemacht und mich enorm motiviert hat.
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BODYMEDIA: Was waren deiner Meinung nach in 20 Jahren die wichtigsten BODYMEDIA-Meilensteine?
Nico Hessel: Ein wichtiger Faktor war sicherlich, dass wir 2014 die BODYMEDIA aus der Horn-Gruppe ausgegründet haben. D. h. die BODYMEDIA wurde zur eigenen GmbH. Ich habe damals mit Jonathan Schneidemesser angefangen, der damals noch dualer Student war. Zusätzlich war im Eventbereich noch eine Auszubildende dabei. Mehr waren wir am Anfang nicht. Mittlerweile sind wir bei 24 Mitarbeitern.
Das Ganze ist gewaltig gewachsen. 2014 sind wir dann auch von Bruchsal nach Bad Schönborn in eigene Büroräumlichkeiten gezogen und ich glaube, das war schon ein wichtiger Schritt, um zeigen zu können, dass wir nicht aufgrund der gesamten Gruppe existieren, sondern auch eigenständig funktionieren können. Der nächste wichtige Punkt war 2015, als die BODYMEDIA Innovation Days erstmals stattfanden.
Ein wichtiger Meilenstein in der BODYMEDIA-Geschichte war 2015, als erstmals die BODYMEDIA Innovation Days stattfanden (Bildquelle: © BODYMEDIA GmbH & Co. KG)
Als gelernter Veranstaltungskaufmann habe ich mich immer damit beschäftigt, wie ich Events im B2B-Bereich in der Branche integrieren kann. Die erste Veranstaltung war damals bei Stefan Lang im Step Sports in Stuttgart, im selben Jahr waren wir zudem in Hamburg. Im nächsten Jahr fanden dann schon vier Innovation Days in ganz Deutschland statt. Die Industrie hat das Konzept so weit gut gefunden und ich hoffe, die Betreiber bis heute auch.
In diesem Jahr konnten wir ja unser zehnjähriges Jubiläum mit den Innovation Days feiern. Ich glaube, dass die Innovation Days uns stark geholfen haben, die Marke BODYMEDIA aktiv in den Markt zu bekommen, nicht nur bei der Industrie, sondern speziell auch bei den Betreibern. Das war, glaube ich, ein ganz wichtiger Schritt. Der nächste wichtige Step war, so weh es auch getan hat, Corona. Es war definitiv eine sehr bittere Zeit, weil wir natürlich auch sehr stark von unseren Veranstaltungen leben. Dennoch war es eine Zeit, in der wir sehr stark in die Digitalisierung, wie z. B. unsere Website, investiert haben.
Zudem fand ein Re-Design des Printmagazins statt und das Team wurde aufgestockt. Da ist schon viel passiert. Wir haben in der Zwischenzeit eine eigene App, die das Magazin mit einer KI vorliest. In dieser Zeit haben wir einen starken Sprung nach vorne gemacht. Und wir merken jetzt, dass wir von den verschiedenen Maßnahmen, die in dieser Zeit getätigt wurden, profitieren, da unsere Arbeitsabläufe dadurch auch schneller geworden sind.
BODYMEDIA: Lass uns von der Vergangenheit und der BODYMEDIA-Historie ins Jubiläumsjahr 2025 springen. Worauf dürfen sich die BODYMEDIA-Leser freuen?
Nico Hessel: Ich denke, der ein oder andere aufmerksame Leser der BODYMEDIA wird es schon gesehen haben, was wir da vorhaben. Letztendlich wird es eine neue Veranstaltung geben. Das Projekt nennt sich fithera. Der Name ist der Zusammenschluss aus Fitness und Therapie. Das Ganze hat eine Historie, weil es im Grunde zwei Veranstaltungen sind, die dort stattfinden, und zwei Awards, die bei der fithera vergeben werden. Vor 17 Jahren habe ich mir eine Domain sichern lassen und die hieß deutscher-fitnessball.de. Das rührt aus meiner Eventzeit.
Früher, als ich bei einer Karlsruher Agentur mitwirken durfte, war ich bei Veranstaltungen wie z. B. dem Deutschen Sportpresseball in der Alten Oper in Frankfurt mit dabei. Ich saß mit einem damaligen Kumpel, der mit dabei war, nachts nach dem Event auf der Bühne und sagte zu ihm, irgendwann mache ich auch so ein Event, mit Dinner-Show, großem Opening, tollem Essen, Abendgarderobe usw.
Dann kam ja, wie bereits angesprochen, die Coronazeit und das Thema Gesundheit wurde immer relevanter. Ich habe mir dann Gedanken gemacht, wie man Fitness und Gesundheit zusammenführen kann. Aus den Überlegungen entstand dann der
Name „Deutscher Gesundheitsball“ Das heißt, das eine Event auf der fithera ist dieser Deutsche Gesundheitsball, den wir dann im nächsten Jahr am 6. Juni im Capitol Theater Offenbach stattfinden lassen.
Auf dieser Abendveranstaltung mit 400 bis 500 Personen wird es Preisverleihungen geben. Der eine Award ist der Heracles Award. Da wird es zwölf Stück in verschiedenen Kategorien geben. Das wird mehr ein personifizierter Award sein, sprich für den Unternehmer des Jahres, Lifetime-Award usw.
Die zweite Veranstaltung ist die fithera. Das ist der Business-Kongress für Fitness und Therapie. Das ist ein reiner B2B-Kongress und der wird am Tag zuvor, am 5. und am 6. Juni, in der Messe Offenbach stattfinden. Dort wird es fünf Bühnen geben. Auf der Mainstage wird auch der ein oder andere bekannte Promi-Speaker zu sehen sein. Die anderen vier Bühnen sind die „Health Business“-Bühne, die „Business & Mindset“-Bühne, die „Marketing & Tech“-Bühne und die „Innovation & Start-up“-Bühne. Unser Ziel sind über 1.000 Fachbesucher. Das Thema Persönlichkeitsentwicklung wird stark im Fokus stehen.
BODYMEDIA: Bei der fithera hat auch die Industrie die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Kannst du hierauf noch etwas genauer eingehen?
Nico Hessel: Die fithera ist keine Messe, sondern ein Kongress. Das heißt, im Fokus stehen die Vorträge. Allerdings kann sich die Industrie an Ausstellungsflächen präsentieren. Start-ups können 3 m2 buchen, ansonsten gibt es zwischen 4 und 36 m2 große Standflächen. Zudem wird es eine Sponsoren-Area geben. Was für die Industrie spannend ist, sind die Pitches, die auf der „Innovation & Start-up“-Bühne zu sehen sein werden. Dort kann die Industrie fünfminütige Pitches buchen, in denen sie in aller Kürze ihre Produkte vorstellen können. Das heißt, die Innovation Days werden hier, in abgeänderter Form, abgebildet.
BODYMEDIA: Auf der Mainstage der fithera werden einige sehr bekannte, branchenfremde Speaker zu sehen sein, auf die sich die Teilnehmer freuen dürfen. Kannst du uns schon einige Namen nennen?
Nico Hessel: Die mündlichen Zusagen, die ich habe, kann ich schon verraten. Wir werden auf der Mainstage vor allem auch branchenfremde Speaker präsentieren, gerade auch aus den Bereichen Sport und Unternehmertum. Mit Philip Keil wird ein langjähriger Pilot dabei sein, der schildert, wie ein Pilot innerhalb von wenigen Tausendstelsekunden wichtige Entscheidungen zu treffen hat, und wie das auf das Unternehmertum übertragbar ist.
Marc Gassert wird zu den Speakern zählen. Er wird der blonde Shaolin genannt. Ein Poker-Weltmeister wird vor Ort sein und verdeutlichen, dass beim Pokern nicht alles nur Glückssache ist, und er wird Parallelen zwischen Pokern und Unternehmertum ziehen. Der ein oder andere erfolgreiche Sportler wird mit dabei sein und worauf ich mich sehr freue, ist, dass Jochen Schweizer als Top-Speaker seine bewegte Geschichte als Unternehmer erzählen wird.
BODYMEDIA: Im Rahmen der fithera findet auch der Top100 AWARD statt. Was hat es damit auf sich?
Nico Hessel: Der Top100 AWARD wird während der fithera vergeben. Die Übergabe des Awards nimmt eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens vor Ort vor. Der Award wird auf der einen Seite an 100 Fitnessunternehmen und auf der anderen Seite an 100 Physiotherapieunternehmen vergeben. Der Award geht nicht an die Industrie, sondern ausschließlich an Betreiber.
Die Vergabe der Awards erfolgt durch eine Fachjury. Zudem wird es auch eine Nominierungsphase und ein Auditverfahren geben. Betreiber, die gerne in das Auditverfahren aufgenommen werden möchten, können sich gerne über unsere Website registrieren. Es wird verschiedene Parameter geben, die dann letztlich entscheiden, wer einen dieser Top100 AWARDs erhalten wird.
BODYMEDIA: Vielen Dank für das Interview, Nico.
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