Hier geht es zum kompletten Interview.
BODYMEDIA: Warum haben Sie sich dazu entschieden mit Ihrem Unternehmen die milongroup zu kaufen?
Christian Jäger: Die milongroup ist eine ganz tolle Firma mit einer riesigen Tradition, die in den verschiedensten Bereichen völlig unterbewertet ist. Es passt sehr gut zu uns, da man über elektronische Kraftmaschinen Daten sammeln kann und wir uns in Zukunft sehr der IT widmen wollen. Dadurch können wir viele Punkte miteinander verknüpfen. Deshalb haben wir gesagt, diese Firma passt perfekt zu uns. Es ist sehr selten, dass man so etwas auf dem Markt findet.
BODYMEDIA: Was ist Ihr erster Eindruck vom Unternehmen und den Mitarbeitern?
Christian Jäger Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass ich extrem happy bin. Ich konnte erst gestern Abend alle Mitarbeiter kennenlernen, da es vorher zeitlich nicht möglich war. Es waren alle da und bevor die "VIPs" und alle Anderen kommen, waren die wirklichen VIPs, also unsere Mitarbeiter an der Reihe. Wir haben ein schönes Fest gefeiert und unsere Innovationen vorgestellt. Also: die Mitarbeiter – Eins. Das Produkt – Eins. Die Landschaft im Umkreis der Firma – Eins. Die Erreichbarkeit – mittelmäßig ;)
BODYMEDIA: Sie haben das Führungsteam mit Thomas Janz und Bernhard-Stefan Müller verstärkt. Warum haben Sie sich zu diesem Schritt entschieden?
Christian Jäger: Grundsätzlich ist ja so, dass wenn man neue Leute installiert, man immer glaubt, sie können es. Das tue ich nach wie vor, vor allem in den beiden Bereichen. Thomas Janz ist ja kein Unbekannter im Unternehmen. Er kennt es rauf und runter, rechts und links und er kennt vor allem die Personen. Das war für mich eine große Schlüsselposition, die derzeit in dieser Form unbesetzt war und auch nicht leicht zu besetzen ist.
Er ist zuständig für den Vertrieb. Ich durfte heute bei der Vertriebsschulung dabei sein und dachte mir: Meine Güte – Geil. Wie er das alles gemacht hat, wie er die Leute abgeholt hat, wie er die Zukunft und die Vergangenheit erklärt hat, das war alles ganz toll und da bin ich sehr, sehr froh.
Bernard-Stefan Müller wird deutlich mehr sein, als nur der Verantwortliche für die IT. Ja, er ist ein Vertrauter vom Mutterkonzern und verantwortlich für die Eingliederung. Doch zusätzlich dazu, dass er eigentlich fast alles kann, ist der Schwerpunkt schon die IT. Das ist für ihn leicht anzunehmen und ich kann es nicht überprüfen, weil ich null Ahnung davon habe. Ich weiß, was wir brauchen und ich habe gesagt: Machen.
Grundsätzlich haben wir gute Erfahrungen damit gemacht, wenn wir in den Firmen nicht eine einzige Galionsfigur oben sitzen haben und unten sind nur die Lemminge. Die Abteilungen und die Abteilungsleiter werden bei uns gestärkt und haben jetzt deutlich mehr Eigenverantwortung. Damit sind wir auch deutlich schneller, weil genau die wissen viel eher darüber Bescheid, was los ist, die kennen ihre Mitarbeiter und wissen, was sie brauchen. Unser Ziel ist es, mehr in die Breite zu gehen und nicht vertikal nach oben in der Führung.
BODYMEDIA: Bisher bildete Wolf Harwath gemeinsam mit Bernd Reichle das Führungsduo. Wie ordnen Sie deren Bedeutung für den Gesamterfolg des Unternehmens ein?
Christian Jäger: Naja, jede Führungskraft ist wichtig und da möchte ich besonders die Arbeit der vergangenen Jahre von Bern Reichle hervorheben, der die Firma in schwierigen Zeiten zusammengehalten hat. Das hat er sehr gut gemacht.
Wer jedoch in der Außenwirkung und im fachmännischen Auftreten eine Kanone ist, ist Wolf Harwath. Er ist jetzt nicht so der klassische Holding-Chef, sondern mehr ein Bühnenstar. Er repräsentiert die Marke, weil er sie lebt und liebt. So hat jede Führungskraft in der Firma seine Funktion und an dieser Stelle ist er top aufgestellt.
BODYMEDIA: Es war zu lesen, dass Sie das Thema Digitalisierung bei der milongroup vorantreiben möchten. Wie konkret soll das gelingen?
Christian Jäger: Wir gehen jetzt relativ schnell voran und werden das Manko, das wir jetzt noch haben, sehr schnell aufholen. Vor allem in den Bereichen Trainer-App und Trainings-Floor-Bewirtschaftung wollen wir deutlich besser werden.
Weiterführend wollen wir auch Apps für den Endkonsumenten entwickeln, um den Mehrwert zu steigern. Es ist uns ein ganz großes Anliegen, dem Kunden den Mehrwert deutlich zu machen, denn nur wenn er diesen erkennt, wird er die App auch nutzen und nur wenn er sie nutzt, haben wieder alle was davon. Denn umso glücklicher der Kunde mit der App ist, verbindet er das mit seinem Fitnessstudio. Auch wenn er das Fitnessstudio wechselt, darf es in Zukunft kein Problem mehr sein, dass er seine Daten mitnehmen kann und nicht wieder bei null anfängt. Wir versuchen Mittel und Wege zu finden, dass der Endkonsument in den Vordergrund rückt.
BODYMEDIA: Was zeichnet Ihrer Meinung nach milon X aus? Und wie zufrieden sind Sie mit den Geräten auch hinsichtlich ihrer digitalen Funktionen?
Christian Jäger: Es ist natürlich geil, wenn man eine Firma übernimmt und direkt eine Weltpremiere kommt. Ich könnte jetzt sagen, dass das alles nur meinetwegen entstanden ist. Nein, gar nichts ist da von meiner Handschrift, aber natürlich bin ich froh, dass es da ist.
Natürlich gibt es schon Seilzüge en Masse, es hat auch schon mal den Ansatz elektronischer Seilzüge gegeben, aber in dieser Form ist er wirklich einzigartig. Das freie Training kombiniert mit der elektronischen Kraft, mit dem intelligenten Seil und der Möglichkeit der Digitalisierung und der Datenspeicherung ist schon Bombe und wird ganz andere Märkte mobilisieren können. Wir reden immer von Fitnessstudios, aber wenn ich so eine intelligente und coole Lösung auf nur 40 Quadratmetern habe, kann ich diese auch an ganz anderen Orten aufstellen.
Man kann die Stand-alone-Lösung in Einkaufszentren oder in Flughäfen einsetzen. Überall dort, wo viele Menschen sind, die kurz mal Zeit haben, sich zu bewegen und vor allem wo es notwendig wäre, sich kurz bewegen, ist es ideal.
Auch für Firmen, die nicht die Möglichkeit haben, sich ein riesiges Fitnesscenter zu leisten, oder für Hotels, die nicht im Fünf-Sterne-Premium-Segment angesiedelt sind, die trotzdem ein eigenes Fitnessstudio haben möchten, ist die X-Serie perfekt. milon X deckt mit nur fünf Geräten den ganzen Körper ab und das auf 40 Quadratmetern – und schaut dabei auch noch gut aus.
BODYMEDIA: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Aufgaben, die es nun zu bewältigen gilt, um das Potenzial der milongroup voll auszuschöpfen?
Christian Jäger: Das ist ganz klar die IT, teilweise Neuaufstellung des Med-Vetriebs und wir müssen natürlich auch an die Kosten ran. Am Ende des Tages müssen wir eventuell die Preise gegenüber den Mitbewerbern angleichen.
BODYMEDIA: Wie sehen Ihre konkreten Pläne und Ziele mit der milongroup für die nächsten Jahre aus?
Christian Jäger: Wir werden weitermachen, wir werden wieder Innovationen bringen und diese Innovationen werden sich wunderbar ergänzen mit den schon vorhandenen. Ein Fitnessstudio ist erst komplett, wenn es alle Produkte der milongroup bei sich im Repertoire hat.
BODYMEDIA: Vielen Dank für das Interview!
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