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KI in der Fitnessbranche: Eine Revolution in Bewegung

In einer Welt, die immer stärker von Technologie durchdrungen wird, nimmt die Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) kontinuierlich zu. Dies ist eine Herausforderung für die Fitnessbranche, die traditionell auf persönlichem Kontakt und individueller Beratung basiert. Hier entfaltet KI aber ebenfalls ihr revolutionäres Potenzial.

Von der Gewinnung neuer Kunden über die Bindung bestehender Kunden bis hin zur individuellen Anpassung von Trainings- und Ernährungsplänen reicht die Bandbreite der Anwendungsfälle. Durch die Analyse umfangreicher Datenmengen können KI-Systeme tiefe Einblicke in die Präferenzen und Verhaltensmuster der Nutzer gewinnen. Diese Erkenntnisse ermöglichen eine persönliche Ansprache und die Erstellung maßgeschneiderter Trainingsprogramme und Ernährungsempfehlungen. Indem sie auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele jedes Nutzers eingehen, tragen solche KI-gestützten Lösungen signifikant zur Steigerung der Kundenzufriedenheit und -bindung bei.

Darüber hinaus können sie helfen, die Wirksamkeit von Trainingsprogrammen zu maximieren, und langfristig zu einer gesünderen Lebensweise beitragen. Dies verdeutlicht das immense Potenzial, das echte KI für die Personalisierung und Effizienzsteigerung in der Fitnessbranche birgt, und setzt neue Maßstäbe für die Erstellung von Trainingsplänen und die Kundenbetreuung.

Echte KI vs. „Fake-KI“: Das Dilemma der Chatbots

Im Zuge der digitalen Transformation haben sich Chatbots als unverzichtbares Tool für Unternehmen etabliert, um effizient mit Kunden zu interagieren. In der Fitnessbranche versprechen sie, eine rund um die Uhr verfügbare Anlaufstelle für Nutzer zu sein, die Fragen beantworten, Trainingspläne erstellen oder motivierende Unterstützung bieten. Allerdings ist die Realität oft ernüchternd: Viele der als KI-Chatbots beworbenen Systeme basieren auf simplen, vorprogrammierten Skripten und können kaum als echte Künstliche Intelligenz bezeichnet werden.

Diese Fake-KI-Systeme stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn es um die Beantwortung von Fragen geht. Meist sind sie sogar schon mit zwei Fragen in einem Satz, wie z. B. „Was kostet es und welche Kurse bieten Sie an?“, überfordert. Die Folge ist häufig Frustration aufseiten der Nutzer, insbesondere wenn die Bots nur eine Sprache beherrschen und nicht in der Lage sind, sich auf die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben des Einzelnen einzustellen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, echte KI-Lösungen zu entwickeln, die ein wirklich adaptives und personalisiertes Nutzererlebnis bieten können. Hier ­haben Anbieter wie beispielsweise TRINITY mit einem an Softwares perfekt angebundenen Chatbot, der alle Studio- und selbst Vertragsfragen in natürlicher Sprache beantwortet, bereits eine sehr fortgeschrittene Lösung.

Schnittstellen von KIs: Die Zukunft der Fitnessplanung

Die Integration von KI-Technologien in Fitnessgeräte und -apps stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, der das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir trainieren, grundlegend zu verändern.

Zukunftsweisende Konzepte sehen vor, dass KI-Systeme in der Lage sind, Daten von Fitnessgeräten in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren. Auf Basis dieser Daten können dann individuell angepasste Trainingspläne erstellt werden, die nicht nur auf dem aktuellen Fitnessstand der Nutzer basieren, sondern auch deren persönliche Ziele und Präferenzen berücksichtigen. Darüber hinaus könnte die KI Trainingsfortschritte interpretieren und dem Nutzer Rückmeldungen geben, um die Motivation zu steigern und die Effektivität des Trainings zu maximieren. EGYM hat es bereits mit „Genius“ vorgemacht und auch viele andere Hersteller werden nachziehen. Die Herausforderung besteht darin, diese Technologien zugänglich und benutzerfreundlich zu gestalten, um eine breite Akzeptanz zu erreichen und sicherzustellen, dass jeder, unabhängig von seinem technologischen Verständnis, diese neuen Systeme auch nutzen kann und will.

GPTs: Assistenten für Trainer und Management

GPTs sind kleine, eingeschränkte und speziell auf Ihr Studio angelernte Tools. Sie könnten z. B. dabei helfen, personalisierte Trainings- und Ernährungspläne automatisiert zu erstellen, die auf den individuellen Daten und Zielen der Nutzer basieren. Ebenso könnten sie für die interne Kommunikation eingesetzt werden, um Arbeitsabläufe zu optimieren, Mitarbeiterpläne zu erstellen und Kurspläne zu verwalten. Diese Technologien können somit nicht nur die Effizienz im Management von Fitnessstudios steigern, sondern auch zu einer verbesserten Kundenzufriedenheit beitragen. Die Herausforderung liegt in der Implementierung dieser Systeme auf eine Weise, die die eigenen Standards und Datenschutzrichtlinien berücksichtigt, um wirklich effektiv zu sein.

Datenschutz: Ein kritisches Thema

Mit der zunehmenden Integration von KI in die Fitnessbranche wächst auch die Notwendigkeit, sensiblen Umgang mit Nutzerdaten zu gewährleisten. Die Verarbeitung persönlicher und gesundheitsbezogener Daten erfordert strenge Datenschutzmaßnahmen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Fitnessanbieter müssen transparent kommunizieren, wie sie die Daten ihrer Kunden sammeln, verwenden und schützen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Daten bildet die Grundlage für das Vertrauen der Kunden und ist somit unerlässlich für den langfristigen Erfolg von KI-Anwendungen in der Fitnessbranche. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen der Nutzung von Daten zur Verbesserung des Kundenerlebnisses und dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer zu finden.

Zukunft: Die nächste Generation von KI

Die Zukunft der KI in der Fitnessbranche verspricht spannende Entwicklungen und Innovationen, die das Potenzial haben, das Trainingserlebnis und die Gesundheitspflege grundlegend zu verändern. Stellen Sie sich vor, Ihre Fitness-App versteht nicht nur, was Sie sagen, sondern antizipiert auch Ihre Bedürfnisse und passt Ihr Training dynamisch an Ihre Tagesform, Ihren Kalender und Ihre Fortschritte an. Die Grenzen zwischen Trainer und KI verschwimmen zunehmend, da KI-basierte Systeme immer besser darin werden, individuelle Anleitungen und Unterstützung zu bieten, die sich kaum noch von der eines menschlichen Trainers unterscheiden.

Die Fitnessbranche steht an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der KI nicht nur die Art und Weise, wie wir trainieren und unsere Gesundheit managen, verändert, sondern auch, wie wir mit Technologie interagieren. Die Zukunft der Branche wird zweifellos von KI geprägt sein, die möglicherweise so überzeugend menschlich ist, dass die Grenzen zwischen echtem Berater oder generiertem Inhalt zunehmend verschwimmen. Auch die Tatsache, dass Sie sich vielleicht nicht ganz sicher sind, ob ein Mensch oder eine Maschine diesen Artikel verfasst hat, sagt sehr viel über den aktuellen Stand der Technik aus und darüber, wie weit wir auf dem Weg der Integration von Künstlicher Intelligenz in unserem Alltag bereits gekommen sind.

Bildquelle: © olinchuk - stock.adobe.com

Der Autor

  • Tim Horst

    Tim Horst und Aleks Ostojic sind die beiden Geschäftsführer von TRINITY. Die auf die Fitnessbranche spezialisierte Agentur zeichnet sich durch langjährige Erfahrung und Expertise in der Anwendung von KI in den Bereichen Neukundengewinnung, Betreuung und Verwaltung aus. Über 400 Fitnessstudios unterstützen sie bei der Bewältigung dieser neuen Herausforderungen und Chancen.

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