Richtig eingesetzt hilft die Digitalisierung in der Praxis an verschiedenen Stellen und hat das Potenzial, grundlegende Schwierigkeiten zu lösen. Gesprächszeiten mit Patienten können deutlich effektiver genutzt werden, was sich spürbar positiv auf die gesamte Therapie auswirkt, da man enger an Patientenbedürfnissen arbeiten und mehr Zeit in die tatsächliche Behandlung investieren kann.
Außerdem kommt man mit dem Einsatz digitaler Anwendungen den hohen Anforderungen moderner Patienten deutlich entgegen. In der digitalisierten Praxis von heute beginnt die Therapie für Patienten schon vor dem ersten Behandlungstermin.
Digitale Tools ermöglichen es Patienten, sich schon vor Behandlungsstart auf die Therapie vorzubereiten. Hier können ganz in Ruhe Patienteninformationen gelesen und eine erste Anamnese ausgefüllt werden. Zudem können therapierelevante Informationen für die Therapeuten hinterlegt werden.
Im Befundgespräch kann von behandelnden Therapeuten direkt auf diese Informationen zugegriffen werden und der Therapiestart wird effizienter. Im Verlauf der Therapie erweitern sich diese digitalen Anwendungen für Patienten auch über die Praxisräume hinaus. Von zu Hause aus können Übungen gemacht, ein Schmerztagebuch geführt und der Therapiefortschritt nachvollzogen werden.
Daneben unterstützen digitale Anwendungen die Zusammenarbeit im Mitarbeiterteam, da eine gemeinsame Plattform interne Übergaben und die spezifische Kommunikation erleichtert. Über ein digitales Zusatzangebot strecken digitale Anwendungen die Behandlung über den Rahmen des Rezepts hinaus. Mithilfe digitaler Trainingspläne können Patienten z. B. ohne großen Aufwand weiterhin begleitet werden oder die Zeit zwischen zwei Rezepten füllen.
So klappt die Implementierung digitaler Anwendungen
Wie immer bei neuen Dingen, bringt die Grundlage auch für einen erfolgreichen Einsatz von digitalen Anwendungen die richtige Vorbereitung. Hier kommt es vor allem auf drei Komponenten an, die es zu beachten gilt: das Team, das Konzept und die technische Ausstattung. Um digital arbeiten zu können, müssen entsprechende Endgeräte zur Verfügung stehen.
Damit diese Endgeräte mit ihren Apps dann auch wirklich helfen und die versprochenen Vorteile der hybriden Therapie erreicht werden können, ist ein gutes Konzept unabdinglich. Ziele sollten definiert, eine Strategie zum Erreichen dieser entwickelt und die konkrete Umsetzung geplant werden. Damit dieses Konzept fruchtet und vom Team umgesetzt wird, muss eben dieses von Anfang an miteinbezogen werden.
Weiter liegt eines auf der Hand: Damit digitale Anwendungen in der Therapie helfen, müssen sie genutzt werden. Der Einsatz durch die Therapeuten ist dabei nur die halbe Miete. Auch die Patienten müssen die entsprechende Anwendung nutzen. Bei einer erfolgreichen Verwendung von Patienten liegt der Schlüssel wieder bei den Therapeuten. Dafür haben diese zwei sehr simple Werkzeuge zur Hand: gezielte Patientenführung und das eigene Nutzen der App. Was auf den ersten Blick recht offensichtlich wirkt, sollte nicht unterschätzt werden.
Um die Umsetzung für das Team möglichst einfach zu machen, sind klare Abläufe erforderlich. Therapeuten müssen wissen, wann sie mit der App arbeiten können und was sie dann in der App machen sollen. Klar definierte Abläufe schaffen Sicherheit, was bei neuen Dingen immer wichtig ist.
Fazit
Abschließend kann eines festgehalten werden: Hybride Therapieansätze können helfen und bringen frischen Wind in die Physiotherapie. Damit das Vorhaben funktioniert, gibt es einige Dinge zu beachten. Als Erstes muss ein Konzept entwickelt werden, um digitale Anwendungen möglichst smart einzusetzen. Dabei gilt es, rechtzeitig das ganze Team miteinzubeziehen und anschließend gerade in der Implementierungsphase sicherzustellen, dass alle die Anwendung nutzen und sich an die Nutzung gewöhnen. Dann steht dem langfristigen Erfolg nichts mehr im Wege.
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