Digitalisierung

Die Bedeutung von KI und Gamification – heute und in Zukunft: Experten im Interview

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Welchen Einfluss haben KI und Gamification auf das Training und die Arbeitsabläufe im Fitnessstudio und welche Bedeutung werden diese beiden Themen zukünftig haben? Diesen Fragen sind wir nachgegangen und haben in Kurzinterviews einige Branchenexperten befragt.

Pascal Siekmann, CEO AIRIS – HEERO Sports GmbH

Nachgefragt bei Pascal Siekmann, CEO AIRIS – HEERO Sports GmbH

BODYMEDIA: Was ist Ihrer Ansicht nach sowohl für Betreiber als auch Kunden im Fitnessstudio wichtiger: KI-unterstütztes Training oder der Einsatz von Gamification beim Workout? 

Pascal Siekmann: Meiner Ansicht nach hängt die Priorität – ob KI-unterstütztes Training oder Gamification – stark davon ab, welches Ziel im Fokus steht. Für Betreiber, die ihre internen Prozesse optimieren, Trainingspläne personalisieren und effizienter arbeiten möchten, ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz besonders wertvoll. KI kann dabei helfen, Geschäftsmodelle zu verbessern und Trainingsangebote individueller und datenbasierter zu gestalten.

Wenn das Ziel jedoch darin liegt, mehr Mitglieder zu gewinnen, die Motivation zu steigern und Kunden langfristig zu binden, spielt Gamification eine größere Rolle. Durch spielerische Elemente lässt sich das Trainingserlebnis emotional aufwerten, was sich positiv auf die Kundenbindung auswirkt.

BODYMEDIA: Welche Vorteile haben Studiobetreiber, die Gamification-basierte Trainingsangebote in ihre Anlage integrieren?

Pascal Siekmann: Studiobetreiber, die Gamification-basierte Trainingsangebote in ihre Anlage integrieren, profitieren von zahlreichen Vorteilen. Zum einen ermöglicht Gamification, neue Zielgruppen zu erreichen – etwa Menschen, die sich sonst schwer für Bewegung motivieren lassen. Auf diese Weise kann ein breiteres Publikum erreicht und langfristig an das Studio gebunden werden. Zum anderen steigert Gamification die Trainingsmotivation

Gaming und der damit verbundene Dopaminausstoß machen das Trainingserlebnis angenehmer und sorgen dafür, dass Mitglieder motivierter, konzentrierter und regelmäßiger trainieren.

Dies führt zu besseren Trainingsergebnissen und einer höheren Zufriedenheit der Mitglieder – was wiederum die Mitgliederbindung stärkt. Ein klarer Vorteil für beide Seiten: Betreiber und Mitglieder.

BODYMEDIA: Vielen herzlichen Dank.

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Max Lungarella, CEO ddrobotec® by Dynamic Devices AG

Ihre Meinung, Max Lungarella, CEO ddrobotec® by Dynamic Devices AG

BODYMEDIA: Wie realistisch ist der Einsatz von Robotern im Fitnessstudio und ab wann wird das die Realität sein?

Max Lungarella: Das ist sehr realistisch. Robotrainer wie jene von ddrobotec® ermöglichen auf kleinstem Raum ein hocheffizientes, motivierendes und personalisiertes Training. Mit nur zwei Robotrainern lassen sich mehrere herkömmliche Trainingsmaschinen ersetzen.

Das Besondere: Anstatt sich pauschal an eine breite Nutzergruppe zu richten, wird vorerst ein digitaler Zwilling – ein Digital Twin – jedes einzelnen Nutzers erstellt. Koordinative, konditionelle und kognitive Fähigkeiten werden dabei in Echtzeit analysiert und auf dieser Grundlage wird das Training individuell und präzise angepasst – bei jeder Einheit, für jede Person.

Von jungen Sportlern über Berufstätige mit Bewegungsmangel bis hin zu Senioren oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen – jeder trainiert auf seinem eigenen Niveau – datenbasiert, sicher und effizient. Das ist nicht nur effektiv, sondern eröffnet völlig neue Perspektiven in Prävention, Regeneration und Performance-Steigerung. Die Zukunft? Sie hat längst begonnen.

BODYMEDIA: Künstliche Intelligenz und Longevity: Wie passt das zusammen und inwieweit berücksichtigt bzw. kombiniert ihr diese beiden Themen?

Max Lungarella: Bewegung ist das wirksamste „Medikament“ gegen das Altern – vorausgesetzt, sie ist richtig dosiert. Und genau hier kommt KI ins Spiel. Robotrainer wie die von ddrobotec® verbinden Muskel- und Gehirntraining mit intelligenter Diagnostik. Die KI erkennt Schwächen und Stärken, passt Trainingspläne in Echtzeit an und berücksichtigt dabei individuelle Parameter wie Propriozeption, Koordination, Kraft, Schnelligkeit, Reaktivität und kognitive Fähigkeiten.

Das Ziel ist nicht nur, mehr Lebensjahre zu gewinnen, sondern mehr gesunde Jahre. Roboter und KI ermöglichen ein Training, das gezielt dem altersbedingten Muskelabbau als auch dem kognitiven Rückgang entgegenwirkt.

Der Schlüssel liegt in einem muskelzentrierten und neurokognitiven Ansatz – und in einer Technologie, die nicht nach dem Prinzip „one size fits all“ funktioniert, sondern individuell auf den Menschen eingeht. So entsteht ein neuer Zugang zu Longevity, der Prävention, Regeneration und Motivation vereint.

BODYMEDIA: Danke sehr!

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Philipp Roesch-Schlanderer, CEO EGYM

Kurzinterview mit Philipp Roesch-Schlanderer, CEO EGYM

BODYMEDIA: Wie wird sich das Thema KI in den nächsten Jahren speziell in der Fitness- und Gesundheitsbranche entwickeln? 

Philipp Roesch-Schlanderer: KI wird die Branche in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Besonders die Individualisierung des Trainings erhält durch KI völlig neue Möglichkeiten.

Lösungen wie EGYM Genius passen Trainingspläne nicht nur an die individuellen Ziele der Mitglieder an, sondern auch an die tatsächlichen Gegebenheiten im Studio oder in der Praxis. Das bedeutet, dass selbst mechanische (Offline-)Geräte intelligent in den Trainingsprozess integriert werden. Mitglieder erhalten so ein nahtloses und ganzheitlich optimiertes Training, das basierend auf ihrem Fortschritt, ihren Bedürfnissen und der verfügbaren Ausstattung kontinuierlich angepasst wird.

Zudem verändert sich das gesamte Betreuungsmodell im Studio: Trainer und Therapeuten erhalten durch KI eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage, die sie bei der individuellen Betreuung unterstützt, während Mitglieder und Patienten an smarten Geräten zugleich eigenständiger trainieren.

BODYMEDIA: Welche Rolle spielt der Einsatz von KI aktuell bei der Entwicklung von neuen Trainingsgeräten und wie wird das in Zukunft aussehen? 

Philipp Roesch-Schlanderer: Machine-Learning-Algorithmen analysieren schon heute kontinuierlich die Trainingsdaten, berechnen das optimale Widerstandslevel und passen das Training automatisch an. Dadurch wird das Workout nicht nur effektiver, sondern auch sicherer und nachhaltiger.

In Zukunft wird KI noch viel tiefgreifender in die Entwicklung neuer Geräte integriert werden. Selbstlernende Systeme werten biomechanische Daten in Echtzeit aus und steuern das Training dynamisch. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten – von personalisierter Ermüdungssteuerung über präventive Trainingsanpassungen bis hin zu KI-gestützten Coaching-Funktionen.

Für Studiobetreiber ergeben sich daraus neue Monetarisierungsmöglichkeiten. Durch KI-basierte Zusatzfunktionen, wie etwa individuell abgestimmte Trainingspläne, Echtzeit-Performance-Analysen oder personalisierte Gesundheitsreports, lassen sich neue Premium-Services etablieren. Mitglieder profitieren von messbarem Fortschritt und maximaler Effizienz, während Studios durch zusätzliche digitale Dienstleistungen Mehrwerte schaffen und sich so vom Wettbewerb abheben.

BODYMEDIA: Vielen Dank für das Interview.

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Eckhardt Santana, Geschäftsführer fittec Solutions GmbH

Nachgefragt bei Eckhardt Santana, Geschäftsführer fittec Solutions GmbH

BODYMEDIA: Welche Bedeutung wird KI in den nächsten Jahren vor allem im Bereich der Mitgliedergewinnung einnehmen? 

Eckhardt Santana: KI wird kein „Add-on“ mehr sein – sie wird der neue Standard. Nicht nur in der Fitnessbranche, sondern überall dort, wo es um Kommunikation, Support und Mitgliedergewinnung geht. Was früher eine besondere Innovation war, ist heute Pflichtprogramm. Wer jetzt nicht investiert, verliert den Anschluss. In der Mitgliedergewinnung ist KI für mich vor allem eins: der Schlüssel zu Relevanz und „Hyperpersonalisierung“.

Mit fittec entwickeln wir smarte KI-Lösungen, die nicht nur Daten auswerten, sondern daraus auch konkrete, personalisierte Handlungsempfehlungen und automatisierte Kommunikation entlang der gesamten Customer Journey ableiten: vom ersten Klick bis zum Vertragsabschluss. KI ermöglicht es, Leads nicht nur schneller, sondern auch besser und individueller zu konvertieren.

Egal ob Website, WhatsApp oder E-Mail – jeder Kontaktpunkt wird intelligenter und personalisierter. Kein Bauchgefühl, sondern klare Entscheidungsgrundlagen. Das sorgt für bessere Conversions, weniger Mitarbeiterabhängigkeit und mehr Zeit im Tagesgeschäft.

BODYMEDIA: Welche Rolle wird der Faktor Mensch zukünftig, vor allem die Mitarbeiter in Fitnessstudios, aufgrund oder trotz KI spielen?  

Eckhardt Santana: KI kann vieles und stellt, wie wir alle wissen, immer mehr unser ganzes Leben aktuell auf den Kopf. Aber nicht alles. Menschen kaufen nicht bei Maschinen – sondern bei Marken, bei denen Emotionen erzeugt werden. Gerade in einer Welt, in der sich vieles gleich anfühlt, ist echte Beziehung das, was hängen bleibt. Genau deshalb wird der Faktor Mensch sogar wichtiger. Aber in neuer Rolle: weniger als reaktiver Verkäufer, mehr als aktivierender Gastgeber.

Ich bin fest überzeugt: Durch den Einsatz von KI können Mitarbeitende im Studio sich stärker auf das konzentrieren, was Maschinen nicht können: echte Beziehungen, emotionale Bindung, Persönlichkeit. Der Mensch bleibt entscheidend – wenn er das tut, was nur er kann: Nähe schaffen. Oder in meinen Worten: „Alles, was du der Maschine geben kannst, solltest du der Maschine geben. Alles andere braucht Liebe zum Detail.”

BODYMEDIA: Vielen Dank für die Antworten.

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Zwei Fragen an Bernhard-Stefan Müller, CEO milon industries GmbH

Zwei Fragen an Bernhard-Stefan Müller, CEO milon industries GmbH

BODYMEDIA: Wie wird sich das Thema KI in den nächsten Jahren speziell in der Fitness- und Gesundheitsbranche entwickeln? 

Bernhard-Stefan Müller: Die Fitness und Gesundheitsbranche steht am Beginn einer KI-getriebenen Transformation. Künstliche Intelligenz wird in den nächsten Jahren immer stärker zur Schlüsselfunktion – sei es bei der Individualisierung von Trainingsprogrammen, der Analyse von Gesundheitsdaten oder der Unterstützung von Trainern.

KI kann helfen, Trainingsqualität messbar zu machen, Fortschritte zu dokumentieren und Motivation durch datenbasierte Feedbacksysteme zu fördern. Zugleich übernimmt sie eine Schlüsselrolle in trainerlosen Studiokonzepten, bei denen Qualität, Sicherheit und das Erreichen der Trainingsziele digital gewährleistet werden müssen.

 Entscheidend ist dabei die Datenqualität. Bei milon erfassen wir jährlich über drei Milliarden Trainingsdaten, die die Basis für smarte Weiterentwicklungen und echte Personalisierung bilden. Ergänzend dazu kann Gamification – richtig eingesetzt – insbesondere Einsteiger motivieren und das Trainingserlebnis emotional aufwerten.

BODYMEDIA: Welche Rolle spielt der Einsatz von KI aktuell bei der Entwicklung von neuen Trainingsgeräten und wie wird das in Zukunft aussehen?

Bernhard-Stefan Müller: Bei der Entwicklung neuer Trainingsgeräte ist KI heute bereits mitgedacht. Sie bildet die Grundlage intelligenter, adaptiver Systeme. Bei milon verwenden wir bewusst den Begriff ‚Milon Intelligenz‘, da das Zusammenspiel von Sensorik, Software und intelligenten Algorithmen schon heute deutlich über herkömmliches Fitnesstraining hinausgeht.

In der Zukunft werden KI-gesteuerte Geräte nicht nur die Belastung anpassen, sondern auch Bewegungsmuster analysieren, Fehler identifizieren und in Echtzeit Feedback liefern. Nur elektronische Systeme ermöglichen diese Tiefe – analoge Geräte bleiben hier außen vor.

Ziel ist eine neue Trainingsqualität, bei der Menschen ihre Ziele sicherer, effizienter und nachhaltiger erreichen – unabhängig davon, ob ein Trainer vor Ort ist oder nicht.

BODYMEDIA: Vielen herzlichen Dank für das Interview.

Bildquelle: © milon industries GmbH

Marcel Grünewald, Geschäftsführer/CPTO SKILLCOURT

Ihre Einschätzung, Marcel Grünewald, Geschäftsführer/CPTO SKILLCOURT

BODYMEDIA: Warum wird das Thema Gamification in Fitnessstudios zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen?

Marcel Grünewald: Gamification wird an Bedeutung gewinnen, weil sie einen unserer Urinstinkte anspricht: den Spieltrieb. Spielen motiviert, stärkt die Eigeninitiative und macht oft komplexes Training emotional zugänglicher. Wenn es auch beim Training um Punkte oder Levels geht, wird aus der Pflicht oft ein Erlebnis. Das steigert nicht nur die Motivation, sondern kann auch die Bindung an das Studio stärken.

In einer digitalen Welt, in der Aufmerksamkeit kostbar ist, hilft Gamification dabei, das Training interessanter und greifbarer zu gestalten. In Zukunft wollen Menschen nicht nur Ergebnisse – sie wollen auch ein gutes Gefühl dabei haben.

Gamification wird jedoch oft missverstanden oder falsch eingesetzt. Es kann zwar den Spaß an der Bewegung fördern, sollte aus Sicht von Betreibern und Therapeuten jedoch auch kritisch hinterfragt werden, wenn sie nicht den grundlegenden Trainingsprinzipien folgt.

BODYMEDIA: Inwiefern werden Trainingsflächen in Fitness- und Gesundheitsstudios in zehn Jahren von KI geprägt? Können Sie das an Beispielen verdeutlichen?

Marcel Grünewald: Zehn Jahre sind in der Welt von KI ein Zeitraum, der nicht abzuschätzen ist. Was man aber sicher sagen kann, ist, dass KI-Systeme Trainingsflächen grundlegend verändern. Intelligente Geräte analysieren in Echtzeit Bewegungen, Haltung und Belastung – geben sofort individuelles Feedback wie ein digitaler Coach. Dank KI entwickeln sich Trainingspläne dynamisch weiter. Sie berücksichtigen Fortschritte, Tagesform und wichtige Gesundheitswerte in Echtzeit. 

Lidar-Systeme, Kameras, Wearables und Bio-Sensorik, wie z. B. in Form von Hydrogel-Sensoren unter der Haut, liefern eine neue Art von Daten zur Optimierung. Auch das Flächen- und Mitgliedermanagement profitiert. KI prognostiziert Auslastung, optimiert Geräteeinsatz und verbessert die Mitgliederführung durch selbstständige Steuerung der Mitgliederverwaltung, Marketing und personalisiert die Kommunikation mit Neu- und Bestandsmitgliedern.

Virtuelle Assistenten übernehmen die Einweisung oder motivieren per Gamification. Das Training wird dadurch individueller, sicherer und effizienter und der Personalbedarf auf der Fläche wird deutlich reduziert.

BODYMEDIA: Vielen Dank.

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Tim Horst, CEO TRINITY

Ihre Einschätzung, Tim Horst, CEO TRINITY

BODYMEDIA: Welche Bedeutung wird KI in den nächsten Jahren vor allem im Bereich der Mitgliedergewinnung einnehmen? 

Tim Horst: Künstliche Intelligenz wird in der Mitgliedergewinnung eine zentrale Rolle spielen – weit über die klassische Werbeautomation hinaus. Schon heute analysiert KI Zielgruppen, personalisiert Inhalte und steuert Kampagnen über Kanäle wie Social Media, E-Mail oder WhatsApp.

Doch der wahre Gamechanger liegt in der digitalen Mitgliederverwaltung und im Kundenservice: Interessenten erwarten heute schnelle, unkomplizierte Antworten – idealerweise rund um die Uhr. Ob Vertragsfragen, Kursbuchungen oder Studiozeiten: Wer hier auf smarte Chatbots, automatisierte Buchungssysteme oder Selfservice-Portale setzt, erfüllt den digitalen Anspruch der Zielgruppe.

Besonders Kanäle wie WhatsApp ermöglichen eine direkte, niedrigschwellige Kommunikation – schnell, persönlich und effektiv. In ein bis zwei Jahren wird jedes Studio, das keinen 24/7-Service anbietet, als veraltet wahrgenommen werden. KI macht nicht nur Prozesse effizienter, sondern verbessert auch die Wahrnehmung des Studios als moderne Marke mit professionellem Auftritt.

BODYMEDIA: Welche Rolle wird der Faktor Mensch zukünftig, vor allem die Mitarbeiter in Fitnessstudios, aufgrund oder trotz KI spielen?

Tim Horst: Trotz aller technologischen Fortschritte bleibt der Mensch der entscheidende Erfolgsfaktor – besonders im persönlichen Kontakt. Die Rolle der Mitarbeiter verändert sich: Sie werden weniger Verwalter, sondern mehr Gastgeber, Coach und Beziehungsmanager.

KI übernimmt repetitive Aufgaben und entlastet das Team, damit mehr Zeit für das bleibt, was keine Maschine leisten kann: Empathie, Motivation und echte Bindung. Gerade im Erstkontakt, bei Probetrainings oder im laufenden Studiobetrieb braucht es Menschen, die begeistern, Vertrauen schaffen und Nähe ermöglichen. Die Kombination aus intelligenter Technologie und menschlicher Präsenz ist kein Widerspruch, sondern die Zukunft des erfolgreichen Studios: digital effizient, aber im Kern persönlich und nahbar.

BODYMEDIA: Herzlichen Dank.

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Chris Baur, xelerate – Novotec Medical GmbH

Ihre Meinung, Chris Baur, xelerate – Novotec Medical GmbH

BODYMEDIA: Welche Vorteile haben Studiobetreiber, die Gamification-basierte Trainingsangebote in ihre Anlage integrieren? 

Chris Baur: Die Integration von Gamification-basierten Trainingsangeboten wie z. B. xelerate in Fitnessstudios bringt für Betreiber eine ganze Reihe strategischer Vorteile mit sich – sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf Mitgliederbindung und Differenzierung.

Mit kognitiver Fitness oder Neuroathletik lässt sich das klassische „Körpertraining“ um den Bereich „Gehirn & Fokus“ ergänzen – wie wir bei xelerate sehen, kommt das besonders bei BestAgern und in der Prävention sehr gut an.

In einem stark umkämpften Markt bietet Gamification einen echten USP. Moderne, interaktive Konzepte heben das Studio von klassischen Angeboten ab – besonders für technikaffine Zielgruppen oder jüngere Mitglieder.

Gamification-Tools ermöglichen Upgrades, Zusatzpakete oder buchbare Kurse, z. B. Personal Training mit kognitivem Schwerpunkt. Durch spielerische Elemente wie Punkte, Levels, Challenges oder Echtzeit-Feedback macht das Training mehr Spaß – das steigert die Motivation und führt zu regelmäßigerer Nutzung. Das Ergebnis: höhere Trainingsfrequenz = weniger Kündigungen.

BODYMEDIA: Warum wird das Thema Gamification in Fitnessstudios zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen? 

Chris Baur: Die Fitnessbranche befindet sich im Wandel und Gamification trifft dabei einen Nerv, der sowohl technologische, gesellschaftliche als auch psychologische Entwicklungen vereint. Community und soziale Elemente stärken die Kundenbindung. Leaderboards Gruppen-Challenges und Rankings wie bei xelerate mit neun Teilnehmern können den sozialen Zusammenhalt fördern – ein wichtiger Faktor gegen Abwanderung und für eine aktive Community im Studio.

Ganzheitliche Gesundheit wird wichtiger – Körper und Kopf stehen im Fokus. Kognitive Fitness, mentale Gesundheit und Stressbewältigung sind zunehmend zentrale Themen in Prävention und Training. Gamification-Tools wie xelerate verbinden körperliche Bewegung mit mentaler Aktivierung – ein klarer Trend mit wachsender Nachfrage. Gamification ist kein Trend – sondern ein neues Mindset. Studios, die Spaß, Fortschritt und smarte Motivation vereinen, treffen den Nerv der Zeit – und der Mitglieder von morgen.

BODYMEDIA: Vielen Dank.

Bildquelle: © Novotec Medical GmbH

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Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.

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