Clubreport

Neuer Fitness-Hotspot mit hippem Konzept

Der urbanhealthclub in Ludwigsburg ist anders als andere Fitnessclubs – und das ist auch gut so! Die Location ist cool, das Angebot ist sowohl ausgefallen als auch ansprechend und das Konzept äußerst raffiniert. Beste Voraussetzungen also, trotz des hart umkämpften Marktes einer der Fitness-Hotspots der Stadt zu werden.

Der urbanhealthclub-Geschäftsführer, Philipp Maier, ist in der Fitnessbranche kein Unbekannter. Elf Jahre lang war er für Jonny M. tätig, zunächst als Vertriebsleiter, später als Geschäftsleiter und schließlich sechs Jahre als CEO, ehe er Anfang 2016 das Unternehmen verließ. Im Anschluss konzentrierte er sich hauptsächlich auf die Tätigkeit in seiner Beratungsfirma namens Projects M, die überwiegend mittelständische Unternehmen im Bereich der Digitalisierung und Prozessoptimierung berät. Zum Kundenkreis zählten auch einige Fitness-Unternehmen, sodass der Bezug zur Fitnessbranche nie verloren ging. Dass Philipp Maier nun wieder einen Fitnessclub führt, daran hat auch seine Beraterfirma bzw. deren Sitz einen nicht unerheblichen Anteil.

Der urbanhealthclub, der am 9. Februar  dieses Jahres eröffnete, befindet sich auf dem 200.000 m2 großen Areal des urbanharbor. Das Areal, das nur fünf Minuten von der Innenstadt entfernt ist, hat sich in den vergangenen Jahren  vom Industriegebiet zum angesagten Place-to-be entwickelt. Zahlreiche Start-ups, aufstrebende Unternehmen wie Grow von Bosch und Porsche Digital und Gastronomie haben sich dort angesiedelt und bieten insgesamt rund 8.000 überwiegend gut bezahlte  Arbeitsplätze. Auch das Büro der Beratungsfirma von Philipp Maier befindet sich auf dem Areal, sodass er im vergangenen Jahr quasi aus erster Hand erfuhr, dass die Verantwortlichen des urbanharbor das soziale Leben weiter ausbauen und um das Thema Fitness erweitern möchten. Also entwarf er ein umfangreiches Konzept, das letztendlich den Zuschlag erhielt. Den Mietvertrag unterschrieb Philipp Maier  Mitte 2019, die erste Phase des Umbaus begann Anfang Dezember und wurde in der rekordverdächtigen Zeit von nur sieben Wochen abgeschlossen. 

Urban und stilvoll
Der urbanhealthclub wurde so gestaltet, dass er perfekt zum Gesamtkonzept des urbanharbor, der Industrie- charakter und moderne Architektur miteinander verbindet, passt. Warme Materialien im Wechsel mit lichten Räumen prägen den coolen, lässigen Stil. Die Kombination der Materialien Holz und Beton verleiht dem Gebäude, das an eine Industriehalle erinnert, den ganz besonderen Charme. Die 1.400 m2  große Trainingsfläche im Erdgeschoss ist in verschiedene, offene Bereiche unterteilt, die gut einsehbar sind. Wichtiger Bestandteil sowohl des Designs als auch des Konzepts ist das Thema Nachhaltigkeit. Jede Menge Grün und Pflanzen im Thekenbereich und auf der Trainingsfläche unterstreichen die Ausrichtung. Im dritten Quartal folgt die zweite Phase des Umbaus, die Fertigstellung des oberen Stockwerks. Teil der rund 700 m2 wird dann ein zweiter Kursraum und der Wellnessbereich sein. Zudem wird dort ein Technogym-Home Showroom entstehen, das für exklusives Personal Training genutzt wird und zeitgleich als Verkaufsfläche der Geräteserie „Personal Line“ dient. Dieser Showroom ist ebenfalls einmalig in dieser Region. „Die obere Ebene wird ein weiteres optisches Highlight. Wenn sie fertiggestellt ist, wird es so aussehen, als würden zwei Häuser ineinander wachsen. Dabei handelt es sich um eine Art 3-D-Täuschung“, erklärt Philipp Maier. 
 


Auf der offen gestalteten Trainingsfläche können die Mitglieder an Technogym-Geräten trainieren 


Angesagtes Angebot, vielfältiges Konzept
Das Besondere am urbanhealthclub ist das vielfältige Angebot in Verbindung mit dem Konzept, das auf mehreren Säulen basiert. Auf der Trainingsfläche, die mit dem neuesten Kardio- und Kraft-Equipment von Technogym und einem großen Freihantelbereich ausgestattet ist, kann zudem am elektronisch gesteuerten Zirkel trainiert werden. Das Training am Zirkel wird von den Krankenkassen bezuschusst.  Neben dem 115 m2 großen Kursraum gibt es zudem Spezialbereiche – die Athletik-Academy, die Dance-Aca-demy, die Yoga & Pilates Academy und die Calisthenics-Academy. „Diese Bereiche laufen bei uns als separate Stand-alone-Konzepte. In diesen Bereichen arbeiten ausschließlich Leute, die davon partizipieren. Um die Qualität des Personals zu gewährleisten, bilden wir hier auch selbst aus. Die drei Bereiche passen perfekt zum coolen Look und Gesamtkonzept des Studios und ziehen neue, junge Zielgruppen an, die sonst vermutlich keinen Fitnessclub besuchen würden“, erklärt Philipp Maier. Durch das ausgefallene Angebot hebt sich der urbanhealthclub deutlich vom Wettbewerb in Ludwigsburg ab. Außerdem, so Philipp Maier weiter, könne man bei aufkommender Langeweile der Mitglieder entgegenwirken, indem man sie an die unterschiedlichen Trainingsbereiche heranführt. Durch das aktive Weiterempfehlen der anderen Bereiche im Studio sieht der Betreiber gute Chancen, das  Thema Cross-Selling zu forcieren. Das Trainingsangebot beschränkt sich nicht nur auf Indoor. Die Calisthenics-Fans z. B. können auch an einem  Outdoor-Parcours trainieren. Generell ist das Outdoor-Angebot wichtiger Bestandteil des Konzepts. Auf dem Areal des urbanharbor befinden sich fünf Schiffs-Container, die mit verschiedenem Equipment ausgestattet sind. Hier finden unter anderem auch Kurse statt. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit und das Interesse der umliegenden  Firmen und deren Arbeiter zu gewinnen. Im Sommer sollen zudem, so der Plan, auf angrenzenden Grünflächen Body-&-Mind-Kurse stattfinden. Die Outdoor-Trainings sollen weiter ausgebaut werden und zukünftig als eines der Alleinstellungsmerkmale wahrgenommen werden. Das Angebot und Konzept des urbanhealthclub ist so ausgelegt, dass mehrere Zielgruppen angesprochen werden. Der Hauptfokus liegt auf den Anwohnern im Umkreis von drei Kilometern. Gerade das angrenzende Wohngebiet ist sehr exklusiv und birgt jede Menge Potenzial. Die zweite wichtige Zielgruppe sind die Mitarbeiter der Nachbarfirmen, gefolgt von den Anwohnern des erweiterten Umkreises. Die Jüngeren und diejenigen, die nicht an Training im klassischen Sinne interessiert sind, werden durch das Angebot der drei Academys angesprochen. Alle anderen, wie beispielsweise auch Senioren, können das Angebot an konventionellem Kraft- und Kardiotraining nutzen. Übrigens sind alle Kardio- und Kraftgeräte im urbanhealthclub sowie einige Kurse mit der MYWELLNESS App verbunden. Das unterstützt die Mitglieder bei der Erreichung ihrer Trainingsziele. Eine weitere wichtige Säule des Konzepts sind die umfangreichen Leistungen, die im Bereich Corporate Health geboten werden. Hierzu zählen beispielsweise Körper-Screenings, Herz- und Stress-Screenings und Programme zur gesunden Ernährung. Darüber hinaus haben Firmen die Möglichkeit, verschiedene Flächen für Events, Workshops und Trainings-Challenges zu mieten. 
 


Neben dem Indoor-Calisthenics-Bereich, gibt es auch einen Outdoor-Parcours


Der wohl wichtigste Eckpfeiler im Gesamtkonzept ist der Eingangsbereich mit Follow the café / bar. Weil sie zur Kundenbindung dient und gleichzeitig als Vertriebstool eingesetzt wird, bezeichnet sie Philipp Maier gerne auch als das Herzstück der Anlage. Sie dient als Check-in, bietet Supplements und ist zentrale Anlaufstelle, wo Mitglieder und Mitarbeiter aufeinandertreff en. Ansonsten hat sie aber nicht viel mit einer Theke, wie man sie aus anderen Fitnessstudios kennt, gemeinsam. Vielmehr ist sie eine komplett ausgestattete Bar mit speziell geschultem Personal, das sowohl Mitgliedern als auch Nicht-Mitgliedern neben veganem Food angesagte alkoholische und nicht alkoholische Getränke zubereitet. Durch das Bar-Angebot möchte Philipp Maier mehrere Ziele gleichzeitig erreichen. Einerseits möchte er eine besondere Dienstleistung bieten, den Aufenthalt der Mitglieder im Studio verlängern sowie den Pro-Kopf-Zusatzumsatz der Trainierenden steigern und sie vor allem langfristig an das Studio binden. Andererseits generiert die Bar als lukratives Profi tcenter bereits jetzt wichtige Zusatzeinnahmen. Die zur Mittagszeit frisch zubereiteten Speisen kommen bei den Mitarbeitern der benachbarten Unternehmen sehr gut an und auch der To-Go-Service stößt auf großes Interesse. „Die Bar hat in den ersten Wochen einen riesigen Zuspruch erfahren. Mit dem Angebot, das z. B. Ingwer-Shots, spezielle Shakes und Suppen umfasst, scheinen wir den Nerv der Zeit zu treffen“, freut sich Philipp Maier. Durch Events sollen weitere Einnahmen hinzukommen. Zukünftig soll jeden Donnerstag eine After-Work-Party im urbanhealthclub sowie einmal im Monat eine Party unter dem Motto „Follow the Club“ stattfinden. Zudem haben auch Unternehmen die Möglichkeit, die Bar inklusive Ausstattung und Personal für ihre fi rmeninternen Veranstaltungen zu mieten. 
 


Der Athletik- und Calisthenics-Bereich laufen als separate Stand-Alone-Konzepte und sind wichtige Säulen des Gesamtkonzepts


Fazit
In das durchdachte, smarte Konzept des urbanhealthclub hat Philipp Maier all seine Erfahrung einfl ießen lassen, die er über Jahre in der Fitnessbranche sammeln konnte. Der Unternehmer scheint vor Ideen geradezu zu sprudeln. Handlungsschnell entwickelte er z. B. zu Beginn der Studioschließung aufgrund der Corona-Krise die „uhc home Workouts“ und lancierte eine Kampagne. Über die erhöhte Medien- und Social-Media-Präsenz erfuhr der Fitnessclub viel Aufmerksamkeit und es konnten zahlreiche, wertvolle Leads gewonnen werden. Philipp Maier hat für die nächsten Monate und Jahre noch einige Pläne in der Schublade. Die Chancen stehen also gut, dass er sein Ziel erreicht und die neu eröffnete Anlage als den Fitness-Hotspot in Ludwigsburg etabliert. Doch auch andere Städte könnten schon bald um einen neuen Fitness-Hotspot reicher sein. Schließlich hat Philipp Maier bewusst ein duplizierbares Konzept entwickelt, das erfolgsversprechend ist – unabhängig vom Standort.

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.

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