Zwei Fragen an Nicolas Stadtelmeyer, General Manager EGYM Wellpass
BODYMEDIA: Warum macht es aus Ihrer Sicht Sinn, dass sich Fitness- und Gesundheitsstudios als BGM-Experten positionieren?
Nicolas Stadtelmeyer: Gesundheit ist längst ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen investieren gezielt in Betriebliche Gesundheitsförderung, um Fehlzeiten zu reduzieren, Leistungsfähigkeit zu sichern und Fachkräfte zu binden. Fitness- und Gesundheitsstudios verfügen über die Infrastruktur, die Expertise und den persönlichen Zugang, um Bewegung, Prävention und Motivation nachhaltig zu verbinden.
Über Plattformen wie EGYM Wellpass erhalten Studios Zugang zu Tausenden Firmen und können ihr Know-how gezielt in betriebliche Gesundheitsstrategien einbringen. Wer sich als BGM-Partner positioniert, erschließt also nicht nur ein wachsendes Marktsegment, sondern wird Teil einer unternehmensstrategischen Lösung. Fitnessstudios, die neben Training auch Daten, Beratung und flexible Angebote für Firmen liefern, schaffen Mehrwert – und sichern sich langfristige Partnerschaften.
BODYMEDIA: Wie wird sich das Betriebliche Gesundheitsmanagement in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln? Welche Rolle werden dabei Fitness- und Gesundheitsstudios spielen?
Nicolas Stadtelmeyer: BGM wird sich stärker digital, vernetzt und ergebnisorientiert entwickeln. Unternehmen werden noch konsequenter messen, welchen Beitrag Gesundheitsmaßnahmen zur Produktivität und Mitarbeiterbindung leisten. Die Zukunft gehört hybriden Lösungen – also einer Kombination aus digitalen Tools, individuellen Empfehlungen und realen Trainingserlebnissen.
Genau hier setzt EGYM Wellpass an: Wir vernetzen Unternehmen mit einer breiten Gesundheits- und Fitnessinfrastruktur und ermöglichen ihren Mitarbeitenden den Zugang zu Bewegung – überall und jederzeit. Fitnessstudios bleiben dabei die wichtigste Schnittstelle für persönliche Betreuung, soziale Interaktion und nachhaltige Verhaltensänderung – das, was keine App ersetzen kann.
BODYMEDIA: Vielen Dank für das Interview.
Bildquelle: © EGYM SE
Nachgefragt bei Roland Reinheimer, CEO Epassi Deutschland und Hansefit
BODYMEDIA: Warum ist es für Fitness- und Gesundheitsstudios sinnvoll, Firmenfitness bzw. BGM-/BGF-Maßnahmen über einen Aggregator anzubieten?
Roland Reinheimer: Für Fitness- und Gesundheitsstudios ist der Vertrieb von Firmenfitness über erfahrene Aggregatoren wie Hansefit ein strategisch kluger und risikoarmer Einstieg in den wachsenden BGM-/BGF-Markt.
Die gewinnbringende Zusammenarbeit mit Aggregatoren bietet wertvolle Entlastung: Nach einer kostenlosen Aufnahme in das Partnernetzwerk werden Aufgaben wie Marketing, Vertrieb und die Mitgliederverwaltung von Hansefit übernommen. Das bringt nicht nur neue Kundengruppen in die Studios, was eine große Reichweite sowie stabile Zusatzeinnahmen zur Folge hat, sondern führt langfristig auch zu deutlich mehr Effizienz im Tagesgeschäft, einer höheren Qualität der Angebote sowie Planungssicherheit.
BODYMEDIA: Warum macht es aus Ihrer Sicht Sinn, dass sich Fitness- und Gesundheitsstudios als BGM-Experten positionieren?
Roland Reinheimer: Fitness- und Gesundheitsstudios haben die Chance, sich durch die Zusammenarbeit mit Aggregatoren wie Hansefit als ganzheitliche Gesundheitsanbieter zu positionieren und sich mit diesem USP vom Wettbewerb abzuheben.
Wissen und Erfahrungen in diesem Bereich zu erlangen stärkt nicht nur das eigentliche Angebot, sondern insbesondere auch das Kundenvertrauen in die Expertise der Studios. Weiterbildungen und Zertifizierungen zeigen deren Engagement für Qualität und Professionalität. Davon profitieren am Ende nicht nur die Kunden, sondern auch das Studiopersonal selbst, um Überlastungen am Arbeitsplatz zu vermeiden. Damit verbessert eine BGM-Positionierung also nicht nur das Angebot nach außen, sondern auch die Gesundheitskultur im eigenen Haus – letztlich eine Win-win-Situation für Studio, Team und Kundenstamm. Wer BGM lebt, statt es nur anzubieten, wirkt authentisch, attraktiv und kompetent.
BODYMEDIA: Herzlichen Dank für Ihre Antworten.
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Kurz-Interview mit Ladi Ceke, Geschäftsführer Synfit 334 GmbH
BODYMEDIA: Warum lohnt es sich für Fitness- und Gesundheitsstudios, BGF-Konzepte anzubieten?
Ladi Ceke: BGF ist längst kein Trendthema mehr, sondern eine notwendige strategische Erweiterung für Fitness- und Gesundheitsstudios. Während die Mitgliedergewinnung über klassische Marketingwege stagniert, eröffnet die Betriebliche Gesundheitsförderung einen völlig neuen Kundenzugang – nämlich über den Arbeitgeber. Unternehmen investieren zunehmend in Mitarbeitergesundheit, weil sie Fachkräfte binden und Fehlzeiten reduzieren wollen. Für Studios bedeutet das planbare, zusätzliche Umsätze.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Studio mit 50 teilnehmenden Mitarbeitern kann monatlich rund 3.700 Euro BGF-Umsatz erzielen – bei überschaubarem Aufwand und gleichzeitig hoher Außenwirkung als Gesundheitsanbieter.
BODYMEDIA: Welche Voraussetzungen müssen Studios erfüllen, um im Bereich BGF mit Firmen kooperieren zu können?
Ladi Ceke: Damit Studios erfolgreich im BGF-Bereich agieren können, braucht es jedoch mehr als ein gutes Training. Entscheidend sind Rechtssicherheit, klare Strukturen und zertifizierte Gesundheitsleistungen. Über SYNFIT 334 schaffen wir genau diese Grundlage: Wir machen Studios §-3.34-abrechnungsfähig, zertifizieren Präventionsleistungen und stellen digitale Gesundheitsmodule bereit. So können sie rechtssicher mit Arbeitgebern zusammenarbeiten – ohne Mitgliedschaftsrisiko, aber mit nachhaltigem Mehrwert für alle Beteiligten.
BODYMEDIA: Vielen Dank.
Bildquelle: © Synfit 334 GmbH
Ihre Einschätzung: Michael Maute, Studiobetreiber und BGM-Experte
BODYMEDIA: Was ist Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis, um sich als Fitnessstudio erfolgreich als BGM-Anbieter zu etablieren?
Michael Maute: Ein Erfolgsgeheimnis in diesem Sinne habe ich nicht. Als sehr wichtig erachte ich, dass man geduldig und beharrlich bleibt – auch wenn es nicht von Beginn an gut läuft. Die ersten Firmenkunden zu bekommen ist meist etwas schwieriger. Danach spricht es sich herum und man wird auch weiterempfohlen.
Für wichtig erachte ich zudem, dass man mehrere Optionen im Portfolio hat. Wir sind in den Bereichen BGM/BGF und Firmenfitness recht breit aufgestellt. Dies vor dem Hintergrund, den Kunden das anbieten zu können, was ihren Vorstellungen entspricht. So arbeiten wir in Albstadt zum Beispiel seit mehr als zwölf Jahren mit dem BGF-Deutschland-Konzept und betreuen damit viele Unternehmen. Das Konzept passt aber nicht zu allen Unternehmen und daher arbeiten wir auch mit Aggregatoren zusammen.
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BODYMEDIA: Wie schaffen Sie es, auf Ihre BGM-Leistungen aufmerksam zu machen und neue Unternehmen als Partner zu gewinnen?
Michael Maute: Wir bleiben immer am Ball und haben auch kürzlich wieder mehrere Firmen, Arztpraxen etc. angeschrieben. Für die Arztpraxen haben wir z. B. ein anderes Anschreiben verwendet als für Unternehmen. Wir verwenden auch hierfür besondere, etwas auffälligere Umschläge, die aus der Flut an Post in den Briefkästen herausstechen, und natürlich ein spezielles Briefpapier. Zudem legen wir dem Schreiben eine Übersicht unserer BGM-/BGF-Qualifikationen bei. Ziel des Anschreibens ist es stets, Interesse zu wecken, und im Idealfall bekomme ich die Chance, eine „BGM-Präsentation“ zu halten.
BODYMEDIA: Vielen herzlichen Dank.
Bildquelle: © Michael Maute
Benjamin Roth, Mitgründer und CEO von Urban Sports Club im Kurz-Interview
BODYMEDIA: Warum ist es für Fitness- und Gesundheitsstudios sinnvoll, Firmenfitness bzw. BGM-/BGF-Maßnahmen über einen Aggregator anzubieten?
Benjamin Roth: Der größte Vorteil liegt in der Bündelung von Reichweite und Effizienz. Aggregatoren wie Urban Sports Club ermöglichen Studios den Zugang zu Hunderten Unternehmensnetzwerken und damit zu Zielgruppen, die sie allein kaum erreichen könnten.
Gleichzeitig entfallen viele organisatorische Hürden – etwa bei Abrechnung, Vertragsmanagement oder Reporting. Das spart Zeit, reduziert Komplexität und schafft Planungssicherheit. So können sich Studios voll auf ihre eigentliche Stärke konzentrieren: das Trainingserlebnis und die Betreuung ihrer Mitglieder. Besonders attraktiv ist zudem, dass viele Mitarbeitende über Firmenfitness erstmals in Kontakt mit einem Fitnessstudio kommen und häufig auch langfristig aktiv bleiben. Dadurch entsteht ein nachhaltiger Mehrwert – sowohl für die Clubs als auch für die Gesundheit der Beschäftigten.
BODYMEDIA: Wie viele Unternehmen arbeiten mit Urban Sports Club in Deutschland derzeit zusammen, um ihren Mitarbeitenden Firmenfitnessangebote zu bieten? Wie wird sich das Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren entwickeln?
Benjamin Roth: In Deutschland arbeiten derzeit rund 12.000 Unternehmen mit uns zusammen, um ihren Mitarbeitenden Zugang zu Bewegung, Prävention und mentaler Gesundheit zu ermöglichen. Der Trend zeigt deutlich nach oben: Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Firmenfitness kein „Nice-to-have“ mehr ist, sondern ein fester Bestandteil einer modernen Gesundheits- und Unternehmenskultur. Angesichts des Fachkräftemangels und der steigenden Bedeutung psychischer Gesundheit wird sich dieser Bereich in den kommenden Jahren weiter professionalisieren und fest in der betrieblichen Vorsorge verankern – als zentraler Baustein attraktiver Arbeitgeberangebote.
BODYMEDIA: Vielen Dank für Ihre Antworten.
Bildquelle: © Urban Sports GmbH
Ihre Meinung, Samuel Turnwald, Head of Partnerships Germany bei wellhub
BODYMEDIA: Wie wird sich das Betriebliche Gesundheitsmanagement in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln? Welche Rolle werden Fitness- und Gesundheitsstudios dabei spielen?
Samuel Turnwald: Das Betriebliche Gesundheitsmanagement transformiert sich von einer Zusatzleistung hin zu einem strategischen Wachstumsfaktor, der eng mit dem Geschäftserfolg verknüpft ist. Wellbeing-Programme sind eine notwendige Komponente der HR-Strategien, um Produktivität zu steigern, Bindung zu verbessern und Gesundheitskosten zu reduzieren. Plattformen wie Wellhub bieten einen standardisierten, standortunabhängigen Zugang zu Fitnessstudios, Premium-Wellbeing-Apps und mentaler Gesundheitsunterstützung.
Dies reduziert den administrativen Aufwand für die Personalabteilung erheblich. Die Priorität verschiebt sich auf messbare KPIs. Im angespannten deutschen Arbeitsmarkt ist ein attraktives Wellbeing-Angebot ein klarer Wettbewerbsvorteil bei der Talentgewinnung und -bindung.
Deutsche Fitnessstudios sind zentral für das physische Corporate Wellbeing und können durch die Partnerschaft mit dem aufkommenden BGM-Markt ein signifikantes Wachstum erzielen. Studien zeigen, dass 90 % der Wellhub-Nutzer Neukunden für die Studios sind. Dies bietet einen starken und nachhaltigen Kanal zur Mitgliedergewinnung.
BODYMEDIA: Was muss geschehen, damit mehr Unternehmen betriebliche Fitnessprogramme implementieren und mit Fitnessclubs zusammenarbeiten?
Samuel Turnwald: Es bedarf einer Evolution des BGM-Angebots in Deutschland, die Mehrwert, Flexibilität und messbare Geschäftsergebnisse in den Vordergrund stellt. Deutsche Unternehmen benötigen flexible Wellbeing-Budgets, die inklusiv sind und der gesamten Belegschaft dienen. Der Plattformansatz löst die Herausforderung der vielfältigen Bedürfnisse in multi-generationalen und national/international verteilten Belegschaften. Transparente Berichterstattung über Aktivierungsraten und Impact schafft Vertrauen in BGM-Investitionen.
Die Vereinfachung des Zugangs zu präventiven Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland ist extrem wichtig. Das macht BGM zugänglich – besonders für deutsche KMUs. Plattformlösungen wie Wellhub rationalisieren den Prozess für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
BODYMEDIA: Vielen Dank für das Interview.
Bildquelle: © GPDE GmbH
Ihre Meinung, Hannes Hiemesch, Director Sales, Marketing & Business Development Sportnavi
BODYMEDIA: Welche BGF-Mittel sind besonders effektiv und warum?
Hannes Hiemesch: Bewegung und Entspannung sind die wirksamsten Präventionsmaßnahmen, das gilt auch im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Besonders effektiv sind Maßnahmen, die leicht zugänglich und vielfältig sind, wie Firmenfitnessangebote. Je einfacher der Zugang, desto höher die Nutzung und desto messbarer die Effekte auf Gesundheit, Motivation und das Employer Branding.
BODYMEDIA: Welche sind Ihrer Meinung nach die aktuell wichtigsten Trends im BGM, BGF und Firmenfitness?
Hannes Hiemesch: Unternehmen wünschen sich trotz KI und Automatisierung im HR-Bereich vor allem persönlichen Kontakt und schnelle, individuelle Betreuung vor Ort. Genau das bietet Sportnavi: Wir kommen in die Betriebe, beraten persönlich auf Gesundheitstagen vor Ort und ermöglichen Mitarbeitenden einen unkomplizierten Zugang zu tausenden Sport- und Wellnessangeboten, genau dort, wo Mitarbeitende leben und arbeiten. So können wir die Firmen und Partner in der jeweiligen Region direkt miteinander verbinden.
BODYMEDIA: Vielen Dank.
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