Die Forderung des Verbands Physio Deutschland resultiert aus einer Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt, in der Deutschland als Spitzenreiter bei der Anzahl der Hüftgelenkersatzoperationen in Europa ermittelt wurde. Auch, wenn die Zahl der Operationen an der Hüfte in vielen anderen Ländern ebenfalls ansteigt, so solle geprüft werden, ob Patienten nicht von einer konservativen Behandlungsmethode profitieren würden, bevor operiert wird.
„Es stellt sich die Frage, ob alle diese Eingriffe medizinisch notwendig sind oder ob alternative Behandlungsmethoden, wie physiotherapeutische Maßnahmen, ausreichend in Betracht gezogen werden.“
Dr. Minettchen Herchenröder, Generalsekretärin von Physio Deutschland
Da mit einer Operation immer auch ein Risiko einhergeht, sollten, laut Physio Deutschland, sämtliche Behandlungsmethoden ausgeschöpft werden, um dann entscheiden zu können, was das Beste für den Patienten ist. Der Verband weist auf Projekte hin, die für Betroffene von Knie- und Hüftarthrose interessant sein könnten wie z. B. das dänische Versorgungskonzept GLA:D. Zudem verweist Physio Deutschland auf die aktuelle Studienlage, die stark nahelegt, dass mit einer frühzeitigen und konsequenten physiotherapeutischen Behandlung viele Operationen vermieden werden könnten.
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