Die Ergebnisse der VPT-Umfrage, dass Bürokratie und der Fachkräftemangel die derzeitigen Hauptherausforderungen im Praxisalltag der Physiotherapie sind, überraschen wenig. Trotzdem sind die Ergebnisse spannend, da sie neue Detailerkenntnisse liefern.
Die Befragung des VPT-Verbands für Physiotherapie beinhaltete 13 Fragen zur Arbeitssituation selbstständiger Physiotherapeuten. Sie lief etwa zwei Monate und insgesamt nahmen 2179 selbstständige Physiotherapeuten daran teil.
Fast alle Praxen könnten jetzt Physiotherapeuten einstellen
Fast zwei Drittel der Physiotherapeuten gab an, dass sie ein bis zwei Stellen in ihrer Physiopraxis besetzen könnten, wenn es ausreichend Physiotherapeuten am Markt gäbe. Immerhin 12,2 % könnten sogar drei Stellen besetzen. Während die Bundesagentur für Arbeit eine wichtige Anlaufstelle für die Vermittlung von Mitarbeitern ist, gibt es meist keine Physiotherapeuten zu vermitteln. Daher melden 58,5 % ihre offenen Stellen für Physiotherapeuten nicht an die Bundesagentur für Arbeit.
Bürokratie erschwert Versorgung der Patienten
Der zweite große Engpass in der Physiotherapie ist die zeitaufwendige Verwaltung. 40 % der Befragten geben an, dass 10 bis 20 Prozent der Rezepte fehlerhaft ausgestellt sind und nachbearbeitet werden müssen. Diese Zeit fehlt dann in der Patientenversorgung. Auch hier zeigen sich große Herausforderungen.
Hälfte der Praxen vergibt Termine nur mit Vorlauf von vier Wochen
55,4 % der Befragten können Termine nur mit einem Vorlauf von 4 Wochen vergeben. Nur 5,9 % schaffen es ihren Patienten Termine innerhalb einer Woche anzubieten. Um die Behandlungen in der Praxis aufrechterhalten zu können, sind 88,4 % der Befragten gezwungen Hausbesuche teilweise abzusagen.
Der VPT weist darauf hin, dass die Versorgung der Patienten bereits jetzt schon gefährdet ist. Weitere Ergebnisse der Befragung lesen Sie hier.
Bildquelle: © Krakenimages.com - stock.adobe.com
Textquelle: VPT-Verband für Physiotherapie