Der SHV warnt vor den von Bundesgesundheitsministerin Warken angekündigten kurzfristigen Einsparungen in der GKV. In einer aktuellen Pressemitteilung betont der SHV, dass Einsparungen im Bereich der Heilmittelerbringer weder zielführend noch nachhaltig sind.
„Einsparungen bei den Heilmitteln werden weder kurzfristig helfen noch langfristig tragen. Stattdessen wäre es aus unserer Sicht sinnvoll, versicherungsfremde Leistungen nicht weiter über die GKV zu finanzieren.“
Andreas Pfeiffer, Vorsitzender Deutscher Verband Ergotherapie (DVE)
Anhand von sechs Punkten zeigt der SHV, warum Einsparungen nicht nachhaltig sind:
- Kosteneffizienz durch Prävention und Therapie: Heilmittel verhindern Folgekosten, indem sie Krankheitsverläufe stabilisieren oder Verschlimmerungen verhindern. Einsparungen in diesem Bereich könnten die Kosten lediglich in die ärztliche und stationäre Versorgung verschieben.
- Beitrag zur Entlastung der Ärzte: Heilmittelerbringer übernehmen bereits heute wichtige Aufgaben in Diagnostik, Therapieplanung und Patientensteuerung. Ohne diesen Beitrag könnte die ärztliche Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen – noch stärker überlastet werden.
- Wirtschaftlichkeitsgebot bereits erfüllt: Heilmittelverordnungen unterliegen einer strengen Reglementierung (Heilmittel-Richtlinie, Prüfungen, Budgetierung). Der Sektor weise keine Ausgabenexzesse auf.
- Dynamik von Versorgungsbedarf und medizinischem Fortschritt: Der Bedarf an Heilmitteln richtet sich nach dem Gesundheitszustand der Bevölkerung und nach neuen therapeutischen Möglichkeiten. Eine starre Orientierung an allgemeinen Maßgrößen würde den tatsächlichen Versorgungsbedarf ignorieren und zu Fehlentwicklungen in der Versorgung führen.
- Vermeidung von Fehlanreizen und Versorgungslücken: Eine künstliche Begrenzung der Ausgaben führt nicht zu Einsparungen, sondern zu Wartelisten, abgelehnten Behandlungen und einer Verlagerung in teurere Sektoren, was die Versorgung für die Patienten verschlechtern würde.
- Signalwirkung für die Fachkräftebindung: Der Heilmittelbereich leidet schon heute unter Fachkräftemangel. Jede Form von Sparmaßnahmen würde die Attraktivität der Berufe weiter schwächen und langfristig zu Versorgungslücken führen.
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