Das Ziel des Common Training Framework soll die Anerkennung der Berufsqualifikation innerhalb der EU erleichtern. Der Grund für die Stellungnahme der Verbände ist der aktuelle Projektbericht, der vorsieht, dass eine Teilnahme am gemeinsamen Ausbildungsrahmen künftig auch für Abschlüsse auf niedrigeren Qualifikationsniveaus (EQR 4) möglich sein könnte. Der Qualitätsstandard EQR 4 entspricht einer 3-jährigen dualen Berufsausbildung. In vielen anderen europäischen Ländern gilt bereits der EQR 6-Standard, was einem Bachelorabschluss entspricht. Kritiker sehen daher eine mögliche Gefährdung der Patientensicherheit durch eine Absenkung des Ausbildungsniveaus.
Forderung nach höheren Standards
Gemeinsam mit europäischen Physiotherapieverbänden hat Physio Deutschland eine Stellungnahme unterzeichnet, die sich entschieden gegen die Einführung der vorgeschlagenen CTF-Regelung wendet. Stattdessen fordern die Verbände eine Anhebung der Ausbildungsstandards auf das EQR 6-Niveau, bevor über einen gemeinsamen Ausbildungsrahmen gesprochen werden kann. Darüber hinaus fordern die Organisationen eine detaillierte Analyse der bestehenden Ausbildungsprogramme und die genaue Festlegung der erforderlichen Kompensationsmaßnahmen. Diese Position wird von mehr als 40 Verbänden und Organisationen aus ganz Europa und angrenzenden Staaten getragen, darunter Vertreter aus Irland, Italien, Schweden, Österreich, der Schweiz und Griechenland.
Forderung nach höheren Standards in Deutschland
Auf nationaler Ebene wandte sich der Verband Physio Deutschland mit einem offenen Brief an die Bundesgesundheitsministerin sowie auch an die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Bundesländer. Der Verband fordert eine vollständig hochschulische Ausbildung in der Physiotherapie, um die Anerkennungsverfahren zu vereinfachen und den Anschluss an die europäischen Standards nicht zu verlieren.
Bildquelle: © MNStudio – stock.adobe.com
Textquelle: Physio Deutschland