Auch, wenn die Gesundheitssysteme beziehungsweise die Regelungen zur Abgabe von Physiotherapie nur bedingt vergleichbar sind, so setzen sich alle Verbände für höhere Vergütungen, bessere Rahmenbedingungen und die fachliche Weiterentwicklung der Physiotherapie ein. Beim Treffen haben die Beteiligten die jeweiligen Vergütungssysteme in den Ländern dargestellt. So kam es beispielsweise in der Schweiz nach 28 Jahren erstmals zu einer Erhöhung, während es in Österreich oder auch in Luxemburg Automatismen für Anpassungen gibt.
„Der Blick über den Tellerrand und der damit verbundene Austausch zur Weiterentwicklung der Physiotherapie international ist etwas Besonderes.“
Hannah Hecker, stellvertretende Vorsitzende Physio Deutschland
Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Physiotherapie
Neben den Vergütungsthemen tauschten sich die Teilnehmenden über mögliche Qualitätskriterien für die Physiotherapie und deren Ausbildung aus. Aktuell ist in der Schweiz beispielsweise die „Advanced Practice Physiotherapy“ (APP) in Form eines Masterabschlusses ein großes Thema. Hierbei geht es um erweiterte Kompetenzen und mehr Autonomie in der Berufsausübung. Dazu gehören etwa die stufenweise Freigabe oder Einschränkung der aktiven und passiven Gelenksmobilisation, die Dosierung von bestimmten Medikamenten und das Entfernen von Nahtmaterial postoperativ. In Absprache mit den behandelnden Ärzten können APP weitere Diagnostik anordnen, ambulante Physiotherapie verordnen oder beenden sowie die Arbeitsfähigkeit bestimmen.
Der internationale Austausch ist fester Bestandteil der Arbeit von Physio Deutschland. Dieser findet in internationalen Arbeitsgruppen, bei internationalen Meetings, am Rande des Weltkongresses Physiotherapie in Tokio oder in zahlreichen anderen Formaten, statt. Das nächste Treffen der fünf deutschsprachigen Verbände im Weltverband soll 2026 in Wien, Österreich, stattfinden.
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