Das Resultat der Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft, die vom Branchenverband swiss active in Kooperation mit der DHfPG erhoben wurden, ist für die Fitnessbranche in jeder Hinsicht erfreulich.
Wichtige Parameter wie Mitgliederzahlen, Check-ins oder Personalbestand zeigen alle nach oben. So verzeichnet die Fitnessbranche im Jahr 2022 einen Zuwachs an Mitgliedern von 11,7 %. Damit ist schon fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Insgesamt sind 1,16 Millionen Menschen Mitglied eines Fitnessstudios; das ist fast jeder sechste Erwachsene. Die Eckdatenstudie zeigt auch, dass mehr als jedes zweite Fitnessstudio als Folge der steigenden Kosten für Energie und anderes die Mitgliedsbeiträge erhöht hat.
„Wir sehen ein Umdenken in der Gesellschaft und eine Verschiebung im Wertesystem der Menschen. Gesundheit erfährt, auch bedingt durch die Corona-Pandemie, einen enormen Bedeutungszuwachs. Dieser spiegelt sich auch in der Gesundheits- und Fitnessbranche wider. Dass die Menschen bereit sind, mehr in ihre Gesundheit zu investieren, ist eine wichtige Erkenntnis, welche die Branche einmal mehr als Zukunftsbranche auszeichnet."
Sarah Kobel, Studienverfasserin und Abteilungsleiterin Marktforschung bei der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG)
Es wird häufiger trainiert
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass auch wieder häufiger trainiert wird: Die Check-in-Zahlen steigen deutlich stärker als die Mitgliederzahlen. Die Trainingshäufigkeit pro Woche steigt von 0,87- auf 1,24-mal im Jahr 2022.
„Das ist für uns noch wichtiger als die reinen Mitgliederzahlen. Wir interpretieren das so, dass sich unsere Mitglieder in den Centern wieder sicher und wohl fühlen, das freut uns natürlich sehr."
Reto Conrad, Präsident von swiss active
Über 1.000 neue Stellen
In der Schweizer Fitnessbranche wurden 2022 über 1.000 neue Stellen besetzt. Insgesamt beschäftigt die Branche 26.687 Mitarbeitende. Das ist Ausdruck der Zuversicht der Arbeitgebenden: 75 % der Fitnessstudiobetreiber stufen ihre wirtschaftliche Situation schon heute als gut oder eher gut ein, 99 % gehen von einer Verbesserung in den kommenden 12 Monaten aus. Über 80 % der befragten Fitnessstudiobetreiber planen sogar eine Erweiterung der Zahl ihrer Center für 2023.
„Die 1.000 neu geschaffenen Stellen unterstreichen das Potenzial und die Attraktivität unserer Branche mit ihrer grossen Vielfalt an attraktiven Berufsbildern. Als Arbeitgebende bieten wir spannende Karrieremöglichkeiten für Lernende, Quereinsteigende und Interessierte mit akademischem Abschluss."
Reto Conrad, Präsident von swiss active
Boom beim Personal Training und der Ernährungsberatung
Unter den Leistungen, welche die Fitnesscenter anbieten, fallen drei starke Trends auf: Fast jedes zweite Center setzt heute auch auf Personal Training (2021 ca. 33 %) Functional Training legte ebenfalls deutlich zu – von 76 auf 87 %. Und schließlich etabliert sich auch die Ernährungsberatung immer mehr: War diese zusätzliche Dienstleistung im Vorjahr erst bei 16.5 % der Fitnessstudios im Angebot, sind es unterdessen 37 %.
Eine einzige der wichtigen Kennzahlen ist weiterhin rückläufig: Die Zahl der Fitnessstudios nahm zum dritten Mal in Folge ab, mit 1,1 % aber deutlich weniger als von Ende 2019 bis Ende 2021, als das Minus noch gut 6 % betrug. Die Abnahme der Fitnessstudios ist auch Ausdruck des anhaltenden Konsolidierungsprozesses in der Fitnessbranche.
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