Eckdaten 2023: Die Fitnessbranche erholt sich und wächst

Die Fitnessbranche wächst - das belegen die Ergebnisse der Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023. Nach den Einbrüchen während der Corona-Krise erholt sich die Fitness- und Gesundheitsbranche langsam und ist auf dem besten Weg, das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen.

Die erfolgreiche Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche in den vergangenen Jahrzehnten erfuhr während der Corona-Krise einen Einbruch. Insbesondere die behördlich angeordneten Schließungen der Fitness- und Gesundheitsanlagen über mehrere Monate in den Jahren 2020 und 2021 wirkten sich negativ auf die Mitgliederzahl und den Gesamtumsatz der Branche aus. 2022 hat sich die Branche in diesen Bereichen langsam erholt und ist auf dem besten Weg, das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen.

„Der Nachholbedarf an Fitness- und Gesundheitsleistungen ist enorm und die positiven Effekte zeichnen sich bereits im Markt ab. Entsprechend ist die Fitness- und Gesundheitsbranche mehr denn je gefordert, diesen Bedarf zu decken.“

Ralf Capelan - Mitglied des Vorstands und Schatzmeister des DSSV e. V.

Die Mitglieder kommen zurück in die Fitness- und Gesundheitsanlagen

Anders als in den beiden Vorjahren verzeichnet die Fitness- und Gesundheitsbranche im Jahr 2022 eine positive Entwicklung der Mitgliederzahl. Zum 31. Dezember 2022 zählen die Fitness- und Gesundheitsanlagen 10,3 Millionen Mitglieder. Das entspricht einem Zuwachs von einer Million bzw. 10,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreicht diese Kennzahl Ende 2022 wieder das Niveau per Dezember 2020.

Die Grafik zeigt, dass die Gesamtzahl der Mitglieder auf 10,8 Millionen angestiegen ist.  Hellblau = Mikrostudios, blau = Ketten, dunkelblau = Einzelstudios (Foto: DSSV e.V.)

Mit 10,3 Millionen Mitgliedern bleibt Fitnesstraining die mitgliederstärkste Trainingsform. Als beliebte Sportart in Vereinen ist Fußball mit 7,2 Millionen Mitgliedern unverändert auf dem zweiten Platz, gefolgt von Turnen mit 4,6 Millionen Mitgliedern. Gleichzeitig reduziert sich die Gesamtanzahl an Fitness- und Gesundheitsanlagen im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % auf 9.149 Anlagen.

Dieser Rückgang kann auf die mittelfristigen Effekte der Corona-Pandemie, der behördlich angeordneten Maßnahmen sowie der gestiegenen Kostensituation zurückzuführen sein. Diese Effekte bewegten einige Fitnessstudiobetreiber dazu, ihren Betrieb einzustellen oder zu verkaufen.

Die Grafik verdeutlicht, dass die Gesamtzahl der Fitness- und Gesundheitsanlagen 2022 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen auf 9.149 zurückgegangen ist. Dies ist u. a. auf die Folgen der Corona-Krise und die gestiegene Kostensituation zurückzuführen (Foto: DSSV e.V.)

Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Mitgliederzahl im Jahr 2022 noch um 1,4 Millionen hinter dem Vorkrisenwert aus 2019 zurück (11,7 Mio.). Ausgehend von Dezember 2022 geben die Anlagen an, dass sie durchschnittlich noch 11 Monate und damit in etwa bis zum 4. Quartal 2023 benötigen werden, um das ursprüngliche Mitgliederniveau pro Anlage wieder zu erreichen.

Umsatz steigt auf 4,9 Mrd. EUR netto an

Die deutsche Fitness- und Gesundheitsbranche verzeichnet im Betrachtungszeitraum 2022 ein Umsatzwachstum auf 4,9 Mrd. EUR (netto), was einer Steigerung von 122,7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung ist zum einen durch die steigenden Mitgliederzahlen sowie höheren Mitgliedsbeiträge und die daraus hervorgehenden zusätzlichen Umsätze zu begründen.

Die Fitnessstudios konnten 2022 im Vergleich zum Vorjahr ihre Umsätze um insgesamt 127,7 %, auf 4,9 Mrd. EUR (netto) steigern (Foto: DSSV e.V.)

Zum anderen ist der deutlich niedrigere Umsatz aus dem Jahr 2021 (2,2 Mrd. EUR netto) auf die mehrmonatige Schließungsperiode der Anlagen zurückzuführen. Im Gesamtmarkt steigt der Umsatz pro Anlage pro Jahr von 235.000 EUR (netto) auf 536.000 EUR (netto).

„Die Fitness- und Gesundheitsbranche weist große Potenziale auf. Sie ist die Antwort auf viele Fragen des Gesundheitssystems, die leider derzeit vielen Entscheidern in Politik und Gesellschaft noch nicht beantwortbar erscheinen.”

Prof. Dr. Thomas Wessinghage - Präsident des DSSV e. V.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • 10,3 Millionen Mitglieder (+ 10,8 %)
  • 4,9 Mrd. EUR (netto) Umsatz (+ 122,7 %)
  • 9.149 Fitness- und Gesundheitsanlagen (- 3,6 %)
  • 12,4 Prozent der Gesamtbevölkerung trainieren in deutschen Fitness- und Gesundheitsanlagen (+ 1,3 Prozentpunkte)

 

 

Textquelle: DSSV e. V. - Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen
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