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5 Tipps für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Die Arbeitswelt und unser Alltag befinden sich im rasanten Umbruch. Die Corona-Pandemie mit Schließungen, sich ständig ändernde Regelungen in den Sportbetrieben und der tägliche Blick auf die tagesaktuellen Inzidenzzahlen haben dazu beigetragen, dass der Stresspegel häufig in die Höhe schoss.

Auf ausreichend körperliche Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu achten ist wichtig, doch wird oft ein weiterer wichtiger Faktor vergessen: Die psychische Gesundheit. Diese ist eine wesentliche Voraussetzung für unsere Leistungsfähigkeit – vor allem im Berufsleben, wenn wir jeden Tag Leistung bringen möchten. Mentale Fitness ist besonders in psychisch belastenden Zeiten wichtig und Studiobetreiber können ihre Mitarbeiter hierbei tatkräftig unterstützen und fördern.


Mitarbeiter schätzen Chefs, die regelmäßig „Danke“ sagen. Anerkennung kann sich positiv auf die mentale Gesundheit einer Person auswirken (Bildquelle: © Chaay_tee - stock.adobe.com)

Verschiedene Faktoren wirken sich positiv auf mentale Gesundheit aus: Offene Kommunikation am Arbeitsplatz, ein ehrliches Miteinander, Achtsamkeit – aber auch Training, Entspannung und eine gesunde Ernährung. Denn auch in diesem Jahr müssen wir uns gegebenenfalls auf neue Dynamiken einstellen und mit möglichen Veränderungen umgehen können. Mentale Stabilität kann dabei hilfreich sein, neuen Herausforderungen entspannter zu begegnen. Folgende fünf Tipps können Studiobetreibern und ihren Teams dabei helfen, sich gegenseitig zu unterstützen und die innere Balance aufrechtzuerhalten.

  1. Auf psychische Gesundheit am Arbeitsplatz aufmerksam machen
    Fangen wir mit dem Offensichtlichsten an: ehrlich darüber reden. Wir sprechen viel mit unseren Kollegen – sei es über Familie, Freunde oder Hobbys. Wieso also nicht auch darüber sprechen, wie es uns geht? Oft wird ein ehrlicher Austausch über das innere Wohlbefinden vermieden und wenige Mitarbeiter trauen sich, über aktuelle Sorgen zu sprechen. Arbeitgeber können dem entgegenwirken, indem sie ihre Arbeitnehmer aufklären und ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem diese offen über psychische Belastungen sprechen können.
     
  2. Das Miteinander im Team fördern
    Es kann sehr hilfreich sein, gemeinsame, arbeitsfreie Zeit zur Verfügung zu stellen, damit Teams in Eigenorganisation Projekte zur gemeinsamen Umsetzung entwickeln können. Gemeinsame und vor allem positive Erlebnisse stärken das Teambuilding und auch das Zugehörigkeitsgefühl zum Arbeitgeber. Das wirkt sich positiv auf die Arbeitsatmosphäre aus. Virtuelle Kaffeepausen, abends eine gemeinsame Runde joggen oder ein Online-Ratespiel eignen sich hervorragend, um das Miteinander zu stärken und sich außerhalb der Arbeit auszutauschen.
     
  3. Eine gesunde Work-Life-Balance unterstützen
    Viele Sportbetriebe möchten ihren Mitarbeitern eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen. Das ist einer der wichtigsten Faktoren, um die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Dies kann jedoch auch gleichzeitig Druck auf Mitarbeiter auslösen, da es unrealistische Ziele setzen kann und es vielen auch schwerfällt, sich die Arbeit so einzuteilen, dass sie in der vorgeschriebenen Zeit zu schaffen ist. Ein gesunder Zeitplan ist dementsprechend entscheidend für den Erfolg eines Teams und sollte vom Arbeitgeber unbedingt beachtet werden. Hierbei können Clubbetreiber ihre Mitarbeitenden vor allem beim Zeitmanagement unterstützen und gegebenenfalls Online-Seminare zu diesem Thema oder einen externen Trainer buchen, der einem viele nützliche Tipps und Tricks für den Beruffsalltag zeigt.

    Auch bei der Einhaltung der Pausen kann geholfen werden. Pausen sind die einfachste und wirkungsvollste Methode, bei der Arbeit Ausgleich zu schaffen. Klingt banal, wird aber oft vor allem von Menschen im Homeoffice sehr häufig vernachlässigt. 26 % der Erwerbstätigen lassen häufig ihre Pausen ausfallen, um den Anforderungen am Arbeitsplatz gerecht zu werden. Vielen fällt es schwer, zwischendurch und am Ende des Tages abzuschalten. Als Arbeitgeber sollten Sie Ihre Teams unbedingt an regelmäßige Pausen erinnern und diese fördern.
     
  4. Gemeinsame Workouts organisieren, die den Teamgeist stärken und der Psyche guttun
    Es ist wissenschaftlich bewiesen: Sport tut gut. Denn reichlich Bewegung kann die Belastungen durch Depressionen, Angstzustände und andere psychische Erkrankungen lindern. Sport hilft beim Stressabbau, verbessert die Konzentration und steigert das allgemeine Energieniveau. Ob in einem inhabergeführten Fitnessstudio, einer größeren Kette oder beim Hersteller von Fitnessgeräten: Das Equipment steht schon bereit – wieso also warten? Ob ein knackiges Workout am Morgen, ein schneller Spaziergang um den Block in der Mittagspause oder ein Online-Kurs, in den sich alle Mitarbeiter gleichzeitig hinzuschalten. Die Möglichkeiten, mit dem Team ein gemeines Workout zu absolvieren, sind zahlreich.
     
  5. Feedback einholen und Anerkennung aussprechen
    Eine vertrauensvolle Unternehmenskultur lässt sich nur schaffen, indem man sein Team involviert. Der einfachste Weg, die eigenen Mitarbeiter richtig zu unterstützen, ist, sie direkt zu fragen, wie es ihnen geht, was sie brauchen, und ihnen dabei die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Das hört sich einfach an, wird aber gerade in einem unvorhersehbaren und hektischen Arbeitsalltag oft vergessen.

    Anerkennung wird als eine Form von Belohnung angesehen und kann einen angemessenen Lohn, einen sauberen und modernen Arbeitsplatz oder Entwicklungsmöglichkeiten enthalten – oder einfach regelmäßig „Danke“ sagen. In diesen kleinen Momenten der Wertschätzung entstehen Bindung und Vertrauen. Anerkennung kann sich außerdem positiv auf die mentale Gesundheit einer Person auswirken: 88 % der Mitarbeiter sehen im Lob ihrer Vorgesetzten eine große Motivation, die sogar mehr Wert haben kann als Geld.

    Wöchentliche Check-ins sind eine ideale Gelegenheit, um persönliche Beziehungen aufrechtzuerhalten, die Mitarbeiter zu ermutigen, offen zu sprechen und Vertrauen zu schaffen. Der Anfang hierfür ist leicht gemacht: Das Gespräch einfach mit der Frage „Wie geht es dir?“ starten zeugt von ehrlichem Interesse und stellt ein vertrauensvolles Miteinander her. Sehr häufig wird diese Frage mit „okay“, „ganz gut“ oder „passt schon“ beantwortet. Eine Nachfrage wie z. B. „Wie kommt das?“ oder „Was ist denn gerade gut bzw. schlecht?” führt dann meistens erst zu dem gewünschten Austausch, abseits der Small-Talk-Ebene.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich folgendes festhalten: Die psychische Gesundheit, vor allem auch am Arbeitsplatz, ist wichtiger denn jemals zuvor. Mit einem offenen Ohr, einem respektvollen Miteinander und einem großartigen Teamgeist können Fitnessunternehmen ihre Mitarbeitenden intensiv dabei unterstützen, für Ausgleich und Austausch zu sorgen und damit das Wohlbefinden innerhalb des Teams deutlich zu steigern.
 

Bildquelle Header: © New Africa - stock.adobe.com

 

Der Autor

  • Sebastian Roes

    Sebastian Roes ist Culture Development Manager bei Urban Sports Club und seit 2017 im Team. Als zertifizierter Berater der positiven Psychologie (DGPP) und systemischer Coach und Supervisor (GST, in Ausbildung) entwickelt er beim Urban Sports Club gemeinsam mit dem Culture- and Collaboration-Team eine werteorientierte Kultur, leitet Personal-Workshops und begleitet teamübergreifend Individuen auf ihrer Entwicklungsreise.

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