Lokales EMS-Training ist für Physiotherapeuten nichts Neues. Schon seit Jahrzehnten werden Stromimpulse an Muskeln angewendet, um diese vor der Atrophie zu schützen. Insbesondere nach einer OP kann das absolut sinnvoll sein, wenn der Patient die betroffene Stelle nicht belasten kann. Zudem werden diese Maßnahmen eher kurzfristig eingesetzt.
Seit einigen Jahren etabliert sich das Thema Ganzkörper-EMS-Training auch in der Physiotherapiewelt. Im Unterschied zum klassischen EMS-Training trägt der Patient hier einen Ganzkörperanzug.
Neben dem klassischen Einsatz im Training wird es nach wie vor erfolgreich bei prä- und postoperativen Behandlungen eingesetzt. Es kann muskuläre Dysbalancen ausgleichen, Schmerzen lindern und Verletzungen wie auch
Osteoporose und Inkontinenz vorbeugen. Beim Ganzkörper-EMS begleitet der Therapeut den Patienten beim Training, um ihn anzuleiten und auf die richtige Belastungsintensität zu achten.
Medizinische Zertifizierung von EMS-Geräten
Seit Mai 2021 müssen die Hersteller von Medizinprodukten diese MDR-konform zertifizieren lassen. Damit löst die Medical-Device-Regulation die MPG-Zertifizierung ab und ist für alle Geräte, die in diagnostischen oder therapeutischen Zwecken eingesetzt werden, verpflichtend. Um allen Lesern zu verdeutlichen, welche EMS-Geräte zertifiziert sind, weisen wir das bei den jeweiligen Einträgen mit einer Checkbox aus.
Aber: Da über die Umsetzung der neuen Zertifizierung noch kein klarer Konsens besteht und Übergangsfristen bestehen, haben wir uns dazu entschieden, die bestehenden MPG-Zertifizierungen anzugeben und bei den Herstellern nicht die MDR-Zertifizierung abzufragen.
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