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SanoGym: Personal Training als Franchisekonzept

Immer mehr Personal Trainer richten sich eigene Räumlichkeiten ein, um dort mit ihren Kunden trainieren zu können. Dafür braucht es jedoch viel Know-how in unterschiedlichen Bereichen. Daher kann es durchaus Sinn machen, sich einem bereits bestehenden Lizenzkonzept wie dem SanoGym anzuschließen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Für Personal Trainer kann es Sinn machen, ein Personal-Training-Studio gemeinsam mit einem Franchisegeber zu eröffnen.
  • Ein Beispiel dafür ist das SanoGym-Konzept, zu dem inzwischen drei eigenständige Personal-Training-Studios gehören.
  • Bei SanoGym werden die Mitarbeiter und Lizenznehmer umfangreich geschult und beim Aufbau eines erfolgreichen Personal-Training-Studios unterstützt.
  • Das SanoGym-Konzept eignet sich ebenfalls als Shop-in-Shop-Konzept  zur Integration von Personal Training in bestehenden Fitnessstudios.

Ein eigenes Fitnessstudio oder kein Fitnessstudio ist eine der großen Fragen, mit denen sich viele Personal Trainer irgendwann einmal konfrontiert sehen. Wer zu den Kunden fährt oder mit diesen im Freien trainiert, ist flexibler, mobiler und freier. Personal Trainer mit ihren eigenen vier Wänden können ihr Reich so gestalten, wie sie es für richtig halten, und es anhand der Bedürfnisse ihrer Kunden einrichten. Man kann also über die eingesetzten Geräte, Trainingsformen und Messmethoden entscheiden, während man gleichzeitig stärker gebunden ist. Derzeit entscheiden sich immer mehr für ein eigenes Personal-Training-Studio.

Ein eigenes Fitnessstudio zu eröffnen, ist nicht allein eine Frage der Logistik oder der Philosophie. Vor allem sollte man sich Gedanken über die finanziellen Auswirkungen machen. Ein Trainer allein kann eine Fläche nicht annähernd ausnutzen, egal wie klein sie ist, denn er wird langfristig maximal 25 bis 30h pro Woche geben. Wirklich interessant wird eine eigene Fläche also, wenn man diese auch entsprechend nutzen kann. Mit diesem Gedanken kommen auch direkt die Herausforderungen: Man benötigt ein ausgereiftes Trainingskonzept, das auch mit Mitarbeitern funktioniert. Diese Mitarbeiter müssen ausgebildet werden und nicht zuletzt muss ein Mitarbeiter ausgelastet sein, eine planbare Kundengewinnung ist also ebenfalls unabdingbar.

Nun steht der Personal Trainer vor der Wahl, alles in Eigenregie aufzuziehen oder aber sich einem Franchise- oder einem Lizenzkonzept anzuschließen. Das macht den Schritt für viele Personal Trainer einfacher, weil ihnen viel Arbeit um das reine Training herum wie Marketing oder auch Geräteausstattung abgenommen wird. Um einen stärkeren Einblick in das Thema Personal-Training-Studio zu bekommen, haben wir uns eines angeschaut, und zwar das SanoGym in Sindelfingen.

In bester Lage platziert

Das Personal-Training-Studio befindet sich in einem Bürokomplex in direkter Nähe zum über die Region hinaus bekannten Einkaufszentrum Breuningerland, das für einen hohen Publikumsverkehr sorgt. Beim Betreten spürt man direkt eine eigene Atmosphäre, die vom Studio ausgeht. Denn auch wenn es hier vor allem um Gesundheit und Training geht, soll man sich direkt wohlfühlen. Im vorderen Bereich sind die Umkleidekabinen, die reduziert, aber stilvoll eingerichtet sind, sowie ein großes Sofa, das dem Raum eine angenehme Gemütlichkeit verleiht. Direkt dahinter befindet sich der Trainingsbereich. Dieser wird durch die breite Fensterfront in ein angenehmes Licht gerückt.

Personal Trainer schaut dem Trainierenden bei der korrekten Ausführung einer Übung zu
Ein besonderes Augenmerk im SanoGym liegt auf der Ursachenfindung von Schmerzen (Bildquelle: © SanoGym)

Das SanoGym in Sindelfingen hat eine Trainingsfläche von etwa 150 m² und gehört damit schon zu den etwas größeren. Hier findet sich alles, was Personal Trainer für ihre Arbeit brauchen: ein Rack mit Gewichten, ein Kabelturm, Laufband, eine Slackline sowie Kurzhanteln. Eines der wichtigsten Elemente in der Betreuung ist das neurozentrierte Training. Hierfür wurde eine Wand mit magnetischer Tapete beklebt, an der z. B. Sehtafel-Sets befestigt werden können.

Umfassende Analyse der Kunden

Da die Trainer im SanoGym insbesondere auf Menschen mit Schmerzen und deren Ursachenanalyse spezialisiert sind, steht am Anfang der Zusammenarbeit zwischen Coach und Kund eine umfangreiche Anamnese. Im SanoGym nimmt sich der Personal Trainer 60–90 Minuten Zeit, um sein Gegenüber auf Herz und Nieren zu testen. So können mögliche Schwachstellen identifiziert und in der Betreuung dann bearbeitet werden. Grundlage dafür sind verschiedene funktionelle Testverfahren, eine 48-Stunden-Messung mit einem mobilen EKG sowie zukünftig auch die Analyse des Blutbilds.

Um die ermittelten Werte für die Kunden greifbar zu machen, wurde ein eigener Health-Score entwickelt, der alle ermittelten Gesundheitswerte zusammenfasst und in einer Zahl darstellt. Ein Health Score von 85 bspw. ist ein enorm hoher Wert, der nur selten gemessen wird. Bei einem Wert von 45 hingegen hat der Kunde mehrere Problemstellen, an denen er arbeiten sollte.

Anschließend wird ein gemeinsamer Plan für das zukünftige Training erarbeitet. Dabei stehen die Möglichkeiten und Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunkt, an denen alles ausgerichtet wird. Je nachdem, wie oft und wie lange ein Kunde Zeit fürs Training hat, wird ein Plan für ihn entworfen. Auch das Thema Preis kann ein Faktor für die Häufigkeit und Länge der Trainingseinheiten sein.

SanoGym-Akademie

Um die Qualität der Mitarbeiter im SanoGym hochzuhalten, wurde eine eigene Akademie gegründet, die unterschiedliche Ausbildungsangebote in den Bereichen Funktionelles Training, Regeneration, Ernährung, Neurotraining sowie Coaching und Verkauf umfasst. Dabei kommen auch externe Coaches wie z. B. Alexander Pürzel zum Einsatz, die ihre Expertise miteinbringen.

Personal Trainer kniet neben seinem Kunden, der eine Trainingsübung ausführt
Um die Qualität der Mitarbeiter im SanoGym hochzuhalten, wurde eine eigene Akademie gegründet (Bildquelle: © SanoGym)

Viele Personal Trainer, unabhängig davon, ob sie nun ein eigenes Studio einrichten oder nicht, würden von einer Vorbereitung auf die Herausforderungen der Selbstständigkeit profitieren. Manche sind auch einfach nicht der Typ dafür, wissen das aber noch nicht und erfahren es dann, indem sie ins kalte Wasser springen.

Ein spannender Ansatz ist es, bevor es zur Zusammenarbeit in Form einer Lizenzvergabe kommt, intensiv zu prüfen, ob der potenzielle Lizenznehmer ein geeigneter Kandidat ist. Schließlich kommen auf ihn herausfordernde Aufgaben wie Recruiting, Mitarbeiterführung und das Schaffen von Prozessen auf ihn zu, die bis dahin nicht in seinen Aufgaben als Coach integriert waren.

Dem ein oder anderen fehlen in dieser Aufzählung noch weitere Managementaufgaben oder auch das Thema Marketing, was für Personal Trainer essenziell ist. Hier kommt dann der Lizenzgeber SanoGym ins Spiel. Themen wie Onlinemarketing, Markenaufbau, Positionierung, aber auch Unterstützung bei Verträgen oder die Bereitstellung der bereits erwähnten Akademie werden vom Lizenzgeber angeboten.

Die Lizenznehmerin aus Sindelfingen, Jennifer Knöller, berichtet bei unserem Besuch von den Verhandlungen mit dem Vermieter des Objekts. Aufgrund der Verhandlungserfahrung von Ringo Mosch übernahm der Vermieter die Kosten für den Umbau im Wert von rund 100.000 € selbst. In solchen Fällen ist es sehr empfehlenswert, einen starken Partner an der Seite zu haben. Dafür bekommt dieser dann 10 % vom Umsatz als Lizenzgebühr.

Die Lizenzgeber, also die Köpfe hinter SanoGym, sind Ringo Mosch, Frédéric Marx und Sven Bartolcic. Sie haben das SanoGym-Konzept entwickelt und leiten selbst noch das Studio in Stuttgart, um so das Konzept in der Praxis umzusetzen und weiterzuentwickeln.

Mit den SanoGyms in Stuttgart, Sindelfingen und Ulm gibt es aktuell drei eigenständige Studios. Ein weiteres in Degerloch ist bereits geplant. Das SanoGym-Konzept eignet sich aber auch als Shop-in-Shop-Konzept für Fitnessstudios. Hier ist das Thema Personal Training häufig unterrepräsentiert und so können beide Seiten profitieren.

Fazit

Die Zusammenarbeit mit einem Lizenzsystem kann das Leben für viele Personal Trainer bei der Einrichtung ihres eigenen Studios deutlich einfacher machen, da ihnen einige Themen professionell abgenommen werden und sie sich auf die Entwicklung ihres Unternehmens konzentrieren können. Im Fall des SanoGym sind das u. a. die langjährige Erfahrung der Inhaber, die Bereitstellung umfassender Tools zur Betreuung der Kunden und das intensive Coaching.

Bildquelle Header: © SanoGym

Der Autor

  • Jonathan Schneidemesser

    Seit seinem Germanistik-und Philosophie-Studium in Mannheim arbeitet er für das Fachmagazin BODYMEDIA. 2015 übernahm er nach Abschluss seines BWL-Studiums die Chefredaktion für das Magazin. 2017 etablierte er die BODYMEDIA dann mit einem eigenen Magazin im Physio-Bereich. Seine sportliche Erfahrung sammelte vor allem in seiner aktiven Zeit als 800m-Läufer. In seiner Freizeit joggt er durch den Wald oder schwingt Kettlebells.

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