Digitalisierung

Virtuelle Fitness-Trends werden sich etablieren

6:30 Uhr und im Haus herrscht absolute Stille. Meine Frau und die Kinder schlafen, aber ich bin hellwach und bereit, den Tag zu beginnen. Diese Momente des Alleinseins sind selten, deswegen nutze ich sie so gut wie möglich. Am liebsten starte ich mit Meditation oder einem Spaziergang in den Tag.

 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Über Cloud-Lösungen kann den Mitgliedern ein interaktives Erlebnis geboten werden, welches ihnen ermöglicht, Teil einer lebhaften Fitness-Gemeinde zu werden.
  •  Per Kommunikations-API können Trainer den Teilnehmern in Echtzeit Feedback geben und sie motivieren, ohne dass diese sich gegenseitig sehen.
  • Messaging-APIs sind ein Medium zur Unterstützung der Kommunikation zwischen den Mitgliedern.
  • Payment-APIs erleichtert es den Teilnehmern, sofort zu bezahlen und ihre Ausgaben über ihr bevorzugtes Endgerät zu verwalten.

Bevor die weltweite Pandemie unseren gewohnten Tagesablauf veränderte, ging ich jeden Morgen ins Fitnessstudio. Neben Rentnern, die auf dem Laufband trainierten, war das Studio nahezu leer und ich fühlte mich wie der besttrainierte Typ vor Ort. Fitness-Training verlieh mir immer das Gefühl übermenschlicher Stärke. Sport macht uns alle glücklicher und selbstbewusster. Aber als die Fitnessstudios überall auf der Welt schließen mussten, befürchteten Fitnessfans, dass sie so schnell keinen Sport mehr machen würden. Zum Glück war dem nicht so.

Frau macht Homeworkout
Seit Beginn der Corona-Pandemie erfreuen sich virtuelle Fitnessangebote noch größerer Beliebtheit (Bildquelle: ©insta_photos - stock.adobe.com)

Als sich unser Arbeits- und Privatleben in den virtuellen Raum verlagerte, fanden viele neue, kreative Arten Sport zu treiben. Die virtuellen Fitnesstrends, die sich in den letzten Monaten entwickelten, eignen sich perfekt, um fit zu bleiben, doch sie sind nichts grundlegend Neues. In den 1980ern startete Jane Fonda mit ihren Video-Workouts eine Fitness- und Aerobic-Welle. Männer, Frauen und Kinder konnten einfach eine Kassette in ihren Videorekorder schieben und Kalorien verbrennen.

Aber eine Videoaufnahme kann nur begrenzt motivieren. Sportler im eigenen Wohnzimmer können problemlos die enthusiastischen Anweisungen von Richard Simmons ignorieren, einem weiteren Gesundheitsguru der 80er, und stattdessen einen Donut vertilgen, ohne dass sie sich seinen Zorn zuzogen. Doch durch die heutige Echtzeit-Technologie können sie den wachsamen Blicken des Online-Trainers nicht mehr entkommen. Das alles wäre nicht möglich ohne Cloud-Lösungen. Sie erlauben es, fit zu werden und zu bleiben, egal wo man sich gerade befindet.

Erfolgsversprechende Cloud-Lösungen

Bereits lange bevor der Begriff „soziale Distanz“ in unseren Wortschatz Einzug hielt, bot Peloton virtuelle Fitnesskurse an, an denen die Nutzer nach eigenem Zeitplan und mit ihren eigenen Bikes, Laufbändern oder einfacherer Ausrüstung teilnehmen konnten. Als die meisten Angestellten ins Homeoffice geschickt wurden, explodierten die Nutzerzahlen.

Laut TIME Magazine absolvierten am 25. März 2020 über eine Million Menschen ein Peloton-Workout. Im darauffolgenden Monat kam Pelotons neuer Kurs „Live from Home“ auf über 23.000 Teilnehmer und stellte damit einen neuen Rekord bei seinen Live-Kursen auf.

Wie schaffte es Peloton, seine Mitglieder so erfolgreich zu motivieren, gerade in einer Zeit, in der andere Fitnessanbieter geschlossen hatten? Dank Cloud-Lösungen konnte das Unternehmen ein interaktives Erlebnis anbieten, das den Mitgliedern nicht nur die Gelegenheit gab, Sport zu treiben, sondern auch Teil einer lebhaften Fitness-Gemeinde zu werden.

Am beliebtesten sind zwar die Live-Video-Kurse von Cycling bis Meditation, von denen es Tausende gibt, doch Peloton-Mitglieder können sich zusätzlich der Herausforderung stellen, gezielte Trainingsprogramme und spezielle Fitnessziele zu verfolgen. Und noch besser: Sie müssen es nicht alleine tun. Über soziale Vernetzung können Mitglieder einander finden und folgen, sich gegenseitig unterstützen und motivieren.

Doch Peloton ist nicht der einzige Anbieter. Yogala z. B. ist das erste interaktive Online-Yogastudio der Welt. Es bietet seinen Mitgliedern eine unglaubliche Flexibilität und Auswahl an Yoga-Erlebnissen. Praktizierende aller Leistungslevel und jeden Alters können jederzeit Live-Kurse von hochrangigen Yogis überall auf der Welt absolvieren.

Wenn sie ihre Kamera aktivieren, erhalten sie bei Bedarf persönliche Unterstützung, so wie es auch in einem Studio der Fall wäre. Im Angebot enthalten sind auch geführte Meditationen und alle Kurse können im Nachgang wiederholt werden.

Diese Flexibilität ist besonders wertvoll in Zeiten, in denen Menschen zu Hause sowohl ihrer Arbeit als auch ihrer Familie gerecht werden müssen und sich nicht nach einem festgelegten Kursplan richten können. Dank der Effizienz von Cloud-Video-Lösungen, in die Yogala investiert hat, können Abonnenten über ihr jeweiliges Endgerät alle Kurse für weniger Geld buchen als einen einzelnen Kurs in einem realen Studio. Eine kostengünstige Alternative in einer Zeit, in der Gesundheit und Wohlergehen für jeden besonders wichtig sind.

Wie Kommunikations-APIs Fitness-Innovation ermöglichen

Möglich machen diese Fitness-Innovationen sogenannte Kommunikations-APIs. Sie ermöglichen z. B., dass die Trainer von Yogala jedem Teilnehmer in Echtzeit Feedback geben und ihn motivieren können, ohne dass sich die Teilnehmer gegenseitig sehen. So werden Ablenkungen verringert und jeder kann sich auf die Durchführung seiner Yoga-Figuren konzentrieren.

Die erfolgreichsten virtuellen Fitness-Kurse verwenden Messaging-APIs, um die Kommunikation zwischen den Mitgliedern zu ermöglichen. So rückt die Gemeinschaft im virtuellen Raum näher zusammen, ob durch persönliche Berichte unter der Verwendung von Hashtags oder das Finden von Kurskollegen, um ihnen zu folgen und sie zu unterstützen.

Payment-APIs ermöglichen es den Mitgliedern, sofort zu bezahlen und ihre Ausgaben über ihr bevorzugtes Endgerät zu verwalten. All diese APIs sind flexibel und skalierbar und helfen Unternehmen, ihre Services und Angebote in einem virtuellen Umfeld anzubieten.

Tipps für die Stärkung Ihres virtuellen Fußabdrucks

Unternehmen, die virtuelle Fitness-Kurse anbieten möchten, damit ihre Mitglieder sicher und mit dem gebotenen Abstand Sport treiben können, sollten die folgenden Tipps beachten:

  1. Bilden Sie Ihre Trainer angemessen aus und stellen Sie ihnen die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung. Nicht alle Trainer haben Erfahrung im Unterrichten von Online-Kursen, sie müssen also möglicherweise mit dem Bedienen von Videokonferenz-Software, dem Einrichten der korrekten Beleuchtung und des richtigen Bildausschnitts vertraut gemacht werden, damit die Teilnehmer ihren Anweisungen besser folgen können.
     
  2. Virtuelle Kurse können Sie sowohl national als auch international anbieten. Viele Personal Trainer und Fitnessstudiobetreiber berichten, dass neue Workout-Trends zu einer höheren Nachfrage geführt und ihnen zu neuen Kunden fernab ihrer Standorte verholfen haben. Deswegen sollten Sie darüber nachdenken, welche neue Klientel Sie bedienen können, bei der es ohne ein virtuelles Angebot nicht möglich wäre.
     
  3. Entscheiden Sie sich für Cloud-Lösungen, die flexibel und skalierbar sind. Einige Fitnesstrainer mussten ihre Kurse schnell ausbauen und in neue Technologien investieren, um der erhöhten Nachfrage bei ihren virtuellen Fitnesskursen gerecht zu werden. Deswegen ist es ratsam, Cloud-Lösungen zu wählen, die mit Ihrem Unternehmen wachsen können.

Fazit

Virtuelle Fitnesstrends werden wohl nicht so schnell an Attraktivität verlieren. Wahrscheinlich ist es sogar erst der Anfang. Laut New York Times hat das auf die Fitnessindustrie spezialisierte Marktforschungsunternehmen ClubIntel in einer Studie herausgefunden, dass 74 % der Studios bis zur dritten Aprilwoche On-Demand- und Live-Kurse für Gruppen angeboten haben.

Wenn man bedenkt, dass bis letzten Oktober nur 5 % aller Fitnessstudios virtuelle Fitnesskurse im Programm hatten, ist das ein rasanter Anstieg in sehr kurzer Zeit. Was auch immer die Zukunft bringt, eines ist klar: Virtuelle Fitnesstrends werden bleiben.

Bildquelle: ©insta_photos - stock.adobe.com

Der Autor

  • Michael Goldberg

    Michael Goldberg ist Chefredakteur von Vonage. Seit über einem Jahrzehnt hilft er großen Konzernen, B2B-Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und lokalen Geschäften in den USA, ihre Markengeschichte zu entwickeln und zu kommunizieren. Er hat umfassende Erfahrung in den sich rasant weiterentwickelnden Bereichen Technologie, Werbung und Media Space gesammelt und gibt diese an andere weiter.

Magazin

BODYMEDIA Fitness 6-2020E-Book lesen

BODYMEDIA Fitness 6-2020

Mehr erfahren