Best Practice

Ganzheitlicher Gesundheitsanbieter auf Expansionskurs

Das Familienunternehmen M4Fitness um Geschäftsführer Michael Kemper ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Die Zahl 4 bei M4Fitness steht für die vier Bereiche Fitness, Physio, Kurse und Sauna, die durch das Angebot an den drei Standorten in Anröchte, Lippstadt und Geseke abgedeckt werden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Durch die Expansion sind in den verschiedenen Bereichen insgesamt 230 Mitarbeiter für Michael Kemper tätig.
  • Auf der Trainingsfläche kommen an allen drei Standorten und im Therapiezentrum ausschließlich Technogym-Geräte zum Einsatz.
  • Bei allen bisherigen Expansionsvorhaben war es außerdem stets wichtig, dass es passende Schnittstellen zwischen den einzelnen Bereichen gibt.

Nach seinem Studium zum Betriebswirt in Bielefeld mit den Schwerpunkten Marketing und BWL war für Michael Kemper klar, dass er seine berufliche Laufbahn mittelfristig im Gesundheitsbereich sieht. Also entschied er sich dazu, in Heidelberg Gesundheitsmanagement im Krankenhausbereich zu studieren. Anschließend sammelte er dann erste berufliche Erfahrung bei den SRH-Kliniken, ehe er ein Trainee-Programm bei den HELIOS-Kliniken absolvierte.

In ganz Deutschland war er an verschiedenen Standorten jeweils Assistent der Geschäftsleitung und betreute verschiedene Projekte. Der eigentliche Plan von Michael Kemper war es, weiter im Krankenhausbereich tätig zu sein. Als seine Eltern ihm 2007 anboten, die Leitung des MediVital Therapiezentrums in Bad Westernkotten zu übernehmen, welches sein Opa 1975 gebaut und 1976 eröffnete hatte, nahm er nach reiflicher Überlegung das Angebot an.

Um das Therapiezentrum zu modernisieren, wurde von 2008 bis 2013 jedes Jahr ca. eine halbe Million Euro investiert. Im Zuge des Modernisierungsprozesses etablierte Michael Kemper den Fitnessbereich im Therapiezentrum, was sowohl intern, also bei Patienten des Therapiezentrums, als auch bei externen Kunden großen Zuspruch erfuhr. Die Idee für M4Fitness kam dem ambitionierten Leistungsschwimmer Michael Kemper allerdings, als er sich auf einen Wettkampf vorbereitete.

Er stellte fest, dass die Ausstattung des Fitnessbereichs im Therapiezentrum für seine Trainingsansprüche nicht ausreichte. Also nahm er sich vor, ein eigenes Studio ganz nach seinen Vorstellungen zu eröffnen. Nach Anröchte 2015 folgten 2016 das Studio in Lippstadt und2017 der Club in Geseke.

Trainingsbereich mit Geräten von Technogym
Aufgrund der guten Behandlungsergebnisse in der Physiotherapie entscheidet sich ein Großteil der Patienten anschließend für eine Fitness-Mitgliedschaft

Der Therapie- und der Fitnessbereich profitieren voneinander

Großen Wert legt Michael Kemper in allen M4Fitness-Standorten darauf, dass die Physio- und Fitnessbereiche eng miteinander verbunden sind. Das Vorhaben, aus Patienten Kunden zu machen, gelingt dementsprechend gut.

„Die Patienten in der Physiotherapie fühlen sich gut betreut und erkennen die Erfolge der Behandlung. Wir müssen in den meisten Fällen nicht viel Überzeugungsarbeit leisten, damit sie sich für eine Fitness-Mitgliedschaft entscheiden, da sie wissen, dass sie auch dort kompetent betreut werden,"

erklärt Michael Kemper.

Auf der Trainingsfläche kommen an allen drei Standorten und bereits seit 2007 im Therapiezentrum ausschließlich Technogym-Geräte zum Einsatz. „Die Geräte kommen bei unseren Mitgliedern sehr gut an. Und wir empfinden es als großen Vorteil, alles, also sowohl Hard- als auch Software, von einem Hersteller zu beziehen und anbieten zu können“, erklärt Michael Kemper.

Da mit einer Mitgliedschaft das Training in allen Anlagen möglich ist, haben die Mitglieder den Vorteil, dass sie an jedem Standort das gleiche, gewohnte Trainingsequipment nutzen können. Um dem Anspruch als Marktführer gerecht zu werden, wird der Trainingsbereich immer wieder durch Innovationen aufgewertet, sodass für alle Zielgruppen etwas dabei ist. Im Kursbereich z. B. werden auch zahlreiche Online-Kurse angeboten. 

Michael Kemper stellt fest, dass in seinen Studios nicht nur aus Patienten Kunden werden, sondern auch der umgekehrte Weg immer häufiger eintritt. D. h. Trainierende, die während oder nach dem Training über Schmerzen klagen, oder aber auch Amateursportler wie z. B. Fußballer, die über Beschwerden klagen, vereinbaren Termine in der Physiotherapie.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Termin an einem anderen M4Fitness-Standort vereinbart werden kann, wenn die Physiotherapeuten an einem Standort ausgelastet sind. Da alle drei Anlagen nicht weit voneinander entfernt sind, bedeutet das für die Patienten keinen großen zeitlichen Mehraufwand.

Michael Kemper, Geschäftsführer von M4Fitness
Michael Kemper, Geschäftsführer M4Fitness

Schnittstellen als Geschäftsmodell

Das Familienunternehmen um Michael Kemper ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. 2015 bis 2017 wurden die drei M4Fitness-Standorte eröffnet, 2018 war die Geburtsstunde der Klinik Solequelle, ehe 2019 direkt daneben das Thermal-Hotel Eröffnung feierte. In diesem Jahr kam zudem ein BGM-Standort bei einem Unternehmen mit 6.000 Angestellten hinzu. Durch die Expansion sind mittlerweile in den verschiedenen Bereichen insgesamt 230 Mitarbeiter für Michael Kemper tätig.

Bei allen bisherigen Expansionsvorhaben hat der Geschäftsführer stets darauf geachtet, dass sich die einzelnen Bereiche gegenseitig befruchten. Aus dem Therapiezentrum kommen beispielsweise einige Patienten zur Nachsorge in die M4Fitness-Standorte. Die Begleitpersonen von Patienten, die im Therapiezentrum stationär behandelt werden, können im Thermal-Hotel wohnen und können in ihrer Freizeit in das benachbarte Thermalbad gehen oder in einem der M4Fitness-Anlagen trainieren.

Das sind nur einige Beispiele dafür, wie die Schnittstellen genutzt werden und dass hinter der Expansion ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell steckt. Wenn es nach Michael Kemper geht, soll das Wachstum des Unternehmens weiter vorangetrieben werden, um die Spitzenposition als ganzheitlicher Gesundheitsanbieter weiter ausbauen zu können.

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.

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