Trends im Fitness-Studio

Chinesische Kampfkunst, Bewegungs- und Atemübungen mit duftenden Bällen und eine Kombination aus Yoga, Kampfsport und Tanz beinhalten die neuen Kursangebote

Immer wieder wird in Fitnessclubs Neues ausprobiert und in Kursen angeboten - mit mehr oder weniger Resonanz bei den Kunden. In letzter Zeit tauchten Angebote mit recht exotisch anmutenden Namen wie "Wing Tsun", "Chi Ball" und "Nia" auf, unter denen sich zunächst einmal kaum jemand etwas vorstellen kann.

Hinter "Wing Tsun" verbirgt sich eine chinesische Kampfkunst. Sie dient der Selbstverteidigung: Die Kraft des Angreifers wird genutzt, um diese gegen ihn zu lenken. Die Technik muss in einem Kurs durch konzentriertes Üben und Sich-Einlassen erlernt werden. Wenn man sie beherrscht, gehen in einem systematischen und koordinierten Bewegungsablauf fließende Bewegungen und plötzliche Schnelligkeit ineinander über und verschmelzen zu einer neuen, kraftvollen Einheit. Ziel ist es, die körperliche und geistige Flexibilität zu steigern und die Wahrnehmungsfähigkeit zu schulen.

Eine Abwandlung ist das Wing Tsun-ChiKung. Es widmet sich insbesondere den heilenden Bewegungen der chinesischen Kampfkunst und dient der Gesundheitsförderung. Die Bewegungsabläufe bauen aufeinander auf und sollen dem Übenden ein intensiveres Körpergefühl vermitteln und Schmerzursachen bewusst machen.

Ein neuer Fitness-Trend aus Australien nennt sich "Chi Ball". Er kombiniert Bewegungs- und Atemübungen aus Yoga, Pilates und Feldenkrais miteinander. Geübt wird mit farbigen Gymnastikbällen, die mit unterschiedlichen ätherischen Ölen angereichert sind. Durch die Bewegungen soll der Körper in Schwung gebracht werden, gleichzeitig regen die Düfte von Lavendel, Zitrone, Orange oder Kräutern die Seele an.

"Nia" steht für "neuromuskuläre integrative Aktion". Sinne, Muskeln und Nerven sollen hier gleichermaßen aktiviert werden - und zwar durch Elemente aus Yoga, verschiedenen Kampfsportarten und Tanz. Bei einigen Bewegungen wie Tritten und Fausthieben wird geschrien - was dem Abbau von Aggressionen dienen soll. Ziel ist es, die Muskeln zu stärken sowie Beweglichkeit, Kondition, Koordination und Balance zu fördern. Abgeschlossen wird das Training mit meditativen Bewegungen, die beruhigen und entspannen sollen.

Foto: Horn-Verlag

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.