Wissenschaftliche Studie belegt: Fitness hilft bei psychischen Problemen

Fitness spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung psychischer Probleme, die derzeit aufgrund der Corona-Pandemie verstärkt auftreten können. Das verdeutlichen die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie, bei der Professor Jinger Gottschall mit Les Mills zusammengearbeitet hat.

Psychisch belastet die Corona-Pandemie viele, da sie nie da gewesene Ängste und Stress hervorruft. Les Mills verweist in einem Online-Artikel darauf, dass in diversen chinesischen Studien früh festgestellt wurde, dass die Menschen durch Covid-19 unter Symptomen von Stress, Angst und posttraumatischen Belastungsstörungen litten. Eine Studie ergab etwa, dass bis zu 50 % aller Befragten Anzeichen einer ernsthaften Depression zeigten. In einer weiteren Studie gaben 35 % an, unter Angstzuständen zu leiden.

Bei einer Umfrage der Kaiser Family Foundation, die in den USA durchgeführt wurde, gaben 53 % der Befragten an, dass ihre psychische Gesundheit aufgrund von Sorgen und Stress in der Corona-Pandemie negativ beeinflusst wurde. Zu den Folgen zählten Schlaf- oder Essstörungen, erhöhter Alkoholkonsum oder Drogenmissbrauch und die Verschlimmerung chronischer Erkrankungen.

 

Die positiven Auswirkungen von Training 

Dass sich Training im Fitnessstudiopositiv auf die körperliche Gesundheit auswirkt, ist wissenschaftlich erwiesen. Nun zeigt sich zunehmend, dass Fitnessstudios auch eine wichtige Stütze für die psychische Gesundheit einnehmen. 

Belegt wird dies u. a. durch die Studie, von Professor Jinger Gottschall, "Stretching And Meditation Improve Heart Rate Variability, Positive Feelings, And Quality Sleep In Active Adults". Die Studie entstand in Kooperation mit Les Mills und wurde bei der 2020 American College of Sports Medicine Annual Conference vorgestellt. 

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine regelmäßige Ausübung von BODYBALANCE-Kursen bei der Bewältigung von Sorgen im Lockdown helfen, die Schlafqualität verbessern und die Psyche stärken kann. Die Studie ergab zudem, dass nur sechs Trainingseinheiten die Herzfrequenzvariabilität (HRV) der Teilnehmer erhöhen und die folgenden zusätzlichen Vorteile erzielen können:

  • 15 %-ige Verbesserung der Schlafqualität
  • 39 %-ige Steigerung positiver Stimmungen und Zuversicht
  • 39 %-ige Minderung von Traurigkeit und negativen Gedanken
  • 29 %-ige Steigerung der Motivation
  • 26 %-ige Verringerung negativer Emotionen, Angst und Anspannung
  • 18 %-ige Steigerung der Zufriedenheit im Alltag
     

„Wir müssen verstehen, dass Fitnessstudiomitglieder nicht nur auf der Suche nach einer Trainingsmöglichkeit sind. Viel mehr wollen sie dem Alltag entfliehen und abschalten. Fitnessstudios spielen dabei eine entscheidende Rolle. Der Begriff ‚Regeneration‘ ist in aller Munde, wird jedoch oft falsch verstanden. Viele denken, Regeneration sei nur ein Thema für Profi-Athleten oder Menschen, die intensiv Hobbysport betreiben. Unsere Gesellschaft hat im Jahr 2020 ein kollektives Trauma erlitten. Angesichts dessen beginnen wir langsam zu verstehen, dass wirklich jeder durch kleine, aber kontinuierliche Veränderungen sowohl seinen Gemütszustand als auch physiologische Prozesse verändern kann. Wir sind stolz darauf, dass unsere wissenschaftlich fundierten Programme genau das schaffen.“

 Bryce Hastings, Head of Research bei Les Mills und Mitautor der Studie

 

Die Studie ergab außerdem, dass diejenigen, die regelmäßiges, 30-40-minütiges Stretching und Meditation in ihren Alltag einbauen, von einem signifikant verbesserten Schlaf und einer besseren kardiovaskuläre Gesundheit profitieren. Zudem konnte bessere Erholung von mentalem und physischem Stress und verstärkt positive Gefühle festgestellt werden. Die Forscher untersuchten neben der Herzfrequenzvariabilität eine Reihe von Angaben, wie z. B. Umfragedaten zur allgemeinen Zufriedenheit und Schlafqualität.

 

Studienergebnisse zeigen die Bedeutung von Fitnessstudios

Da insbesondere Schlaflosigkeit seit Beginn der Corona-Pandemie zunimmt, zeigen die Studienergebnisse deutlich, welche wichtige Rolle Fitnessstudios dabei spielen können, Menschen bei der Bewältigung komplexer Erkrankungen zu helfen.

 

„Die Studie zeigt, dass Fitnessstudios das Potenzial haben, über ihren derzeitigen Einzugsbereich hinauszugehen und großen Teilen der Bevölkerung Nutzen zu bringen, darunter Menschen mit Gesundheitsproblemen, die Bewegung sonst nicht als Lösung für ihre Probleme in Betracht gezogen hätten. Sportliche Aktivität kann ein wahres Wundermittel sein. Je mehr wir dies wissenschaftlich belegen können, desto eher werden Fitnessstudio in der Lage sein, breitere Bevölkerungsschichten zu erreichen und unsere Welt tatsächlich zu einem fitteren Planeten zu machen.“

 Bryce Hastings, Head of Research bei Les Mills und Mitautor der Studie

 

Zum Online-Artikel von Les Mills gelangen Sie hier, zur Studie von Jinger Gottschall gelangen Sie hier 

 

Textquelle: Les Mills
Bildquelle: Les Mills

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.