Die Schüler der Albert-Einstein-Gesamtschule in Werdohl scharten bereits mit den Hufen, mussten sie doch seit Ende der Herbstferien und der Schließung der Turnhalle auf einen regulären Sportunterricht verzichten. Für 28 Schüler endete die sportliche Abstinenz nun. Zu verdanken haben die Elftklässler dies ihrem Sportlehrer Tim Hellmeier. Dieser knüpfte den Kontakt zur Fitness AG Werdohl, wo die Schüler ihren Sportunterricht absolvieren.
Fitness-AG-Inhaber Axel Weber kam den Schülern finanziell entgegen. Zu dem verbliebenen geringen Kostenbeitrag seien die Schüler "sehr bereit" gewesen, versichert Schulleiter Heinz Rohe. Bis zu den Osterferien ist der Sportkurs an insgesamt fünf Dienstagen im Fitness-Studio zu Gast. "Danach sind die Arbeiten in der Halle hoffentlich abgeschlossen", so Rohe vorsichtig.
Freizeitkeller, Foyer und Festsaal als Alternativen
Seit Mitte Oktober ist die Gestaltung des Unterrichts eine besondere Herausforderung für die Sportlehrer der Gesamtschule. Als alternative Übungsstätten stehen der Freizeitkeller, das Foyer im Erdgeschoss sowie die Bühne des Festsaals zur Verfügung. Auch wenn der Freizeitkeller Platz für etwa 100 Personen bietet, Kicker und andere Sportgeräte sich in den Pausen großer Beliebtheit erfreuen, "Ballspiele können dort natürlich nicht stattfinden", schränkt Rohe ein.
Die Sportlehrer hielten wie Hellmeier Ausschau nach Alternativen im Lehrplan. In den Jahrgangsstufen zehn und 13 sorgte die langjährige Zusammenarbeit mit der Tanzschule S in Lüdenscheid für Entlastung. Doch irgendwann war auch die Kreativität der Lehrer erschöpft. "Wir mussten im zweiten Halbjahr reagieren, haben Kurse zusammengelegt und die Stundenzahlen reduziert", berichtet Rohe. Um den Theorieanteil im Sportunterricht weiter runterzufahren, seien unter anderem Waldläufe geplant, sagt Rohe.