Sportgeräte mit Funkchips individualisieren

Sportgeräte für jede RFID-Variante fit machen

Das Kardio- oder Krafttrainingsprogramm gespeichert auf dem Mitgliedsausweis – immer mehr Kunden erwarten, dass sie persönliche Geräteeinstellungen und Trainingsergebnisse berührungslos übertragen können. Die RFID-Technik (radio-frequency identification) ist nicht nur für die Kunden der Fitnessstudios bequem, sie kann auch den Verwaltungsaufwand des Betreibers verringern. Auf dem Transponder lassen sich dafür Funktionen vereinen: Ausweis, Vertragsdaten, Trainingsprogramm, Spindschlüssel, Bezahlfunktionen und einiges mehr. Der Haken: Es gibt unterschiedlichste Funkstandards und mit NFC-Handys kommen neue Möglichkeiten hinzu. Jetzt gibt es neue RFID-Lesemodule, die Geräte für fast jeden RFID- und NFC-Standard offen machen.

Gerätegestütztes Training wird auf sportliche oder therapeutische Ziele und die individuelle körperliche Verfassung des Sportlers abgestimmt. Was gestern unhandlich und auf vollgeschwitzten Zetteln notiert wurde, lässt sich heute bequem und hygienisch auf einer Chipkarte oder einem Armband speichern. Die Daten lassen sich dann berührungslos auf die Geräte übertragen.

Doch RFID ist nicht gleich RFID, es gibt unterschiedliche Transponder- und Funkstandards. Um RFID-Reader in Ergometern, Crosstrainern, Rudermaschinen und anderen Fitnessgeräten zu integrieren, mussten die Hersteller bisher schon im Vorfeld wissen, welche Chipkarten und Transponder im jeweiligen Fitnesscenter eingesetzt werden. Das ist angesichts der Vielzahl von Standards auf dem Markt nur sehr begrenzt möglich. Zwei weitere Unwägbarkeiten kommen hinzu. Zum einen: die Einführung von Multifunktionskarten. Die nach Optimierung strebenden Studiobetreiber wollen nicht nur Funktionen für Geräteeinstellungen, Trainingsprogramme und -ergebnisse speichern, sondern den Transponder zugleich als Türöffner, Spindschlüssel oder Bezahlsystem für Eiweiß-Shakes und Getränke an der Studiobar einsetzen. Technisch müssen dafür die bislang verwendeten relativ einfachen Transponder im 125-kHz-Frequenzbereich ersetzt werden. Um für eine sichere Identifikation herhalten zu können, sind moderne Multifunktionskarten mit einem kryptografiefähigen Standard in der 13,56-MHz-Klasse erforderlich.

NFC – die lang angekündigte RFID-Revolution

Die zweite Unsicherheit heißt NFC (Near Field Communication). Dies ist ein RFID-Standard, der Bezahlverfahren auf dem Handy zum Durchbruch verhelfen soll. Es gibt bereits über hundert Android- und Windows-Smartphones, die NFC-fähig sind. Auch Apple-Geräte sollen – so die Gerüchte – künftig NFC unterstützen. Für die Übertragung von Trainingsprogrammen auf Fitnessgeräte ist die Technik wie geschaffen. So gibt es kaum noch einen Sportler, der nicht sein Smartphone mit ins Studio nimmt und dort MP3-Files hört oder Facebook-Einträge liest. Da sich zudem Fitness-Apps großer Beliebtheit erfreuen, gehört das Smartphone heutzutage für viele beim Sport dazu. Die Betreiber von Fitnesscentern und die Hersteller von Fitnessgeräten wären somit bei der Übertragung von Chipkarten-Funktionen auf das Mobiltelefon ideale Vorreiter.

Zukunftssichere RFID-Schnittstellen

Wenn aber die Unsicherheit über künftige Standards hoch ist, benötigen die Hersteller von Laufbändern, Steppern, Crosstrainern und Ähnlichem bei den RFID-Readern in den Geräten Flexibilität. Andernfalls müssten sie Geräte und Software für jeden Funkstandard entwickeln und lagern – was ökonomisch nicht sinnvoll und nicht tragbar wäre.

Die Flexibilität ist jetzt verfügbar. Elatec RFID Systems, ein auf RFID-Technik spezialisierter Elektronikentwickler, bietet mit dem TWN4 die erste Reader-Produktfamilie, die praktisch alle Transponder der Frequenzen 125 kHz, 134,2 kHz und 13,56 MHz in einem Reader abdeckt. Die Elatec Multistandard-Reader unterstützen zudem NFC.

Diese Entwicklung öffnet den Fitnessgeräteherstellern neue Türen: Wenn sich Geräte mit einem einzigen Reader-Modul für alle Standards fit machen lassen, dann senkt dies die Entwicklungskosten, verringert die Variantenzahl der Geräte, vereinfacht Produktion, Logistik und Wartung.

Auch ein internationaler Vertrieb wird deutlich vereinfacht. Hintergrund: RFID-Lösungen sind als funkbasierte Technik zulassungspflichtig – in jedem Land, in das die Geräte verkauft werden sollen. Diese Herausforderung, die wahrscheinlich nicht zum üblichen Produktmanagement eines Sportgeräteproduzenten gehört, nimmt Elatec den Geräteherstellern ab. Die Module des RFID-Spezialisten Elatec sind über entsprechende Zertifikate (z. B. CE, FCC, ACA, SRRC etc.) in allen wichtigen Märkten der Welt zugelassen.

Auch für schlankes Design

Kein Fitnessgerät wird um ein RFID-Modul herum gebaut. Eine Nachrüstung von Readern im Bedienpanelbereich von Geräten mit ansprechenden Designs ist ebenfalls nicht einfach. Für Fälle, in denen es einen Konflikt zwischen Funktionalität und Design gibt, bietet Elatec Lesemodule mit abgesetzter Antenne. Das bedeutet, Reader-Chip und Elektronik können irgendwo im Gerät versteckt werden, während der für die Transponderannäherung vorgesehene Bereich minimal gehalten werden kann. Unter der Bezeichnung TWN4 Core ist der Multistandard-Multifrequenz-Reader als kompaktes Modul für externe 50-Ohm-Antennen verfügbar.

Auf Vielseitigkeit bei RFID achten

Wer als Betreiber neue Fitnessgeräte anschafft und bisher keine berührungslose Personalisierungslösung hat, sollte bei der Auswahl weitere RFID-Anwendungen wie Zugangskontrolle oder Bezahlung mit bedenken. Die Funktionalität wird zum Standard werden, einfach weil sie bequem und praktisch ist. Doch noch gibt es keinen dominanten Standard, selbst NFC wird auf absehbare Zeit die Vielfalt der RFID-Systeme nicht ablösen. Hersteller von Trainingsgeräten sollten daher auf große Flexibilität beim Reader-Modul achten, Multistandard-/Multifrequenz-Reader-Modulen bieten hier eine smarte Lösung. Eines ist jedenfalls sicher out: das Trainingsprogramm auf Papier.

Weitere Informationen: Klaus Nagel, Sales & Business Development Director bei Elatec | Tel. +49 89 5529961-12 | E-Mail: info-RFID@elatec.com | www.elatec-rfid.com

TWN 4 Chip. Foto: PR

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.