Laut dem Barmer Heilmittelreport 2022 stieg die Zahl der zugelassenen Physiotherapiepraxen in Deutschland zwischen 2018 und 2021 um rund 15 Prozent. Als Grundlage für diese Berechnung wird auf die Zulassungsdatenbank (LEO) des Verbands für Ersatzkassen (vdek) verwiesen. Die Umlagerechnung der Berufsgenossenschaften für Gesundheit und Wohlfahrtspflege (BGW) ermittelte für diesen Zeitraum einen Wert von etwa 1,5 Prozent. Noch geringer fällt das Ergebnis der WIDO aus. Das wissenschaftliche Institut der AOK kalkulierte einen Wert von etwa 0,82 Prozent. Die Zahlen im Barmer Heilreport seien daher, laut den SHV Heilmittelverbänden, wenig glaubwürdig.
Kein Gründungsboom in der Physiotherapie
Im Barmer Heilmittelreport wurde der Gründungsboom auf die Vergütungserhöhungen der Gesetzlichen Krankenkassen für die Physiotherapie zurückgeführt. Diese Aussage wird von der SHV zurückgewiesen, da nach wie vor die flächendeckende Versorgung mit Physiotherapie gefährdet ist und viele Patienten lange auf einen Termin warten müssen.
Fehlerhafte Zahlen als Datengrundlage
Eine weitere Aussage, die vom SHV kritisiert wird, ist, dass die Barmer die Behauptung aufstellte, dass die angestellten Physiotherapeuten nicht angemessen an den Vergütungssteigerungen der letzten Jahre beteiligt worden wären. Dazu verglich sie die Entwicklung des Rezeptwertes mit den vermeintlichen Gehaltssteigerungen der angestellten Phsiotherapeuten. Diese Berechnungen basieren laut SHV allerdings auf einer falschen Datengrundlage. Die Statistik der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege weist einen deutlichen Anstieg der Gehälter nach.
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