Schweiz: Beat Friedli zieht Fazit zum Re-Start der Studios

Seit dem 19. April sind die Fitnessstudios in der Schweiz unter Auflagen wieder geöffnet. Wie sind die ersten Wochen seit der Wiedereröffnung verlaufen? Das haben wir Beat Friedli gefragt, der in Illnau mit dem "FR!TZ bewegt mich", ein Premiumfitnessstudio für Best Ager betreibt.

Seit der Wiedereröffnung der Fitnessstudios in der Schweiz gelten folgende Regeln: Es dürfen sich maximal 50 Personen im Fitnessstudio aufhalten, sofern 15 mpro Person zur Verfügung stehen.

Neben der Abstandsregelung von 1,5 Metern gilt generelle Maskenpflicht. Beim Kardiotraining gibt es keine Maskenpflicht, vorausgesetzt der Mindestabstand von 2 Metern zwischen den Geräten wird eingehalten und die Geräte sind durch Plexiglas-Trennwände voneinander abgegrenzt. Vor Betreten und beim Verlassen der Fitnessstudios ist die Handdesinfektion verpflichtend. 

Beat Friedli, Betreiber der "FR!TZ bewegt mich" in Illnau (Kanton Zürich), zieht ein erstes Fazit, wie seine Mitglieder mit diesen Auflagen zurechtkommen und wie sind die ersten knapp sechs Wochen seit der Wiedereröffnung verlaufen sind.

 

„Die Stimmung unter den Trainierenden ist sehr gut. Der Happiness-Index liegt bei 91 %. Der Start am 19. April war sehr verhalten. Wir konnten an dem Tag 65 Kunden begrüßen. Zum Vergleich: Vor COVID-19 waren es bis zu 300. Nach zwei Wochen trainierte 25 % des Kundenstamms bereits wieder zwei Mal pro Woche. Aktuell trainieren 52 % aller Mitglieder, das Durchschnittsalter liegt bei 56 Jahren, zwei Mal wöchentlich."

Beat Friedli, Betreiber FR!TZ bewegt mich

Kompensationsleistungen kamen sehr gut an

Um seine Mitglieder halten zu können, hat Beat Friedli fünf Varianten als Kompensationsleistungen angeboten. Für Variante 1, das Solidaritätsangebot, bei dem die Mitglieder auf jegliche Zeitgutschrift verzichten, haben sich 552 Kunden entschieden, für Variante 2, das "Halbe-Halbe-Angebot", bei dem die Mitglieder nur die Hälfte der behördlich verordneten Schließung als Zeitgutschrift erhalten, haben sich 178 Mitglieder entschieden.

Für die dritte Möglichkeit, die vollumfängliche Zeitgutschrift für die Dauer der behördlich verordneten Schließung haben sich 153 Kunden entschieden, 12 Mitglieder haben sich für Modell 4, das Geschenkangebot entschieden. Hier können Mitglieder die Zeit der Schließung an eine Person übertragen, die bisher noch nicht im Studio trainiert. Für das Care-Angebot, bei dem man auf jegliche Zeitgutschrift verzichtet und der sofortigen Verlängerung und Bezahlung der Mitgliedschaft zustimmt, haben sich 21 Kunden entschieden.

Insgesamt seien, so Beat Friedli. die Kompensationsleistungen bei den Mitgliedern sehr gut angekommen. Lediglich eine Beschwerde habe es gegeben, so der Betreiber.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise

Wie alle Fitnessstudiobetreiber, hat die Corona-Krise und die angeordnete Schließung der Fitnessstudios, auch das "FR!TZ bewegt mich" hart getroffen, was anhand der Mitgliederzahlen deutlich wird. Die Ergebnisse nach dem Re-Start machen Beat Friedli allerdings auch Mut und lassen ihn optimistisch in die Zukunft blicken.
 

„Was mich positiv stimmt ist, dass wir seit der Wiedereröffnung neue Mitglieder gewinnen konnten. Im April waren es 15 Neukunden und bis zum 26. Mai 23 Neukunden. Aber leider gab es im selben Zeitraum auch 103 Kündigungen. Vor Corona, also im Februar 2020, hatten wir 1.452 Mitglieder, aktuell sind es 886." 

Beat Friedli, Betreiber FR!TZ bewegt mich
 

Bildquelle: mike - www.adobe-stock.com

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.