Eine Studie mit Zwillingen hat bewiesen: Wer in seiner Freizeit Sport treibt, schützt nicht nur Herz und Gefäße, sondern stärkt auch die Knochen.
Um auszuschließen, dass es an den Genen liegt, haben Dr. Urho M. Kujala aus Finnland und seine Arbeitsgruppe den Langzeiteffekt von Körpertraining auf die Knochen bei Zwillingen untersucht (JBMR 24, 2009, 1427). An der Studie nahmen 16 gleichgeschlechtliche Zwillingspaare - sieben eineiige und neun zweieiige Paare - im Alter von 50 bis 74 Jahren teil. Bekannt war, dass bei ihnen jeweils nur der eine Zwillingspartner langfristig, und zwar über mindestens 30 Jahre in seiner Freizeit sportlich aktiv war.
Das Ergebnis: Die lebenslang aktiveren Zwillingspartner hatten deutlich bessere Knochenparameter als ihre inaktiven Zwillingspartner. So war die Cortex-Dicke am Schienbeinschaft und somit die Biegefestigkeit bei den sportlich aktiven eineiigen Zwillingspartnern um zwölf Prozent höher als bei den inaktiven. Und am distalen Knochen war die trabekuläre Knochendichte bei den sportlich aktiven Studienteilnehmern größer. Bei den zweieiigen Zwillingspaaren gab es einen ähnlichen, aber weniger ausgeprägten Zusammenhang.
Für die finnischen Forscher legen die neuen Studiendaten nahe, dass Freizeitsport langfristig das Osteoporose-Risiko verringert und die Frakturrate senkt. Auch für Menschen, die bereits an Osteoporose erkrankt sind, wird regelmäßiges Körpertraining zur Stärkung der Knochen und Koordination empfohlen. Außerdem verringert sich das Sturzrisiko durch Erhöhung der Muskelkraft in den Beinen. Empfohlen werden Krafttraining und Ausdauersport, etwa Wandern, Walking und Radfahren.