KIT: Sportwissenschaftler appellieren für Bewegungspakt

Sportwissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) appellieren für einen Bewegungspakt und stellen Thesen zur Bewegungs- und Sportförderung von Kindern und Jugendlichen auf. Sie reagieren somit auf die fehlende sportliche Aktivität während der Pandemie.

Laut den Experten des KIT haben sich schon vor der Corona-Pandemie die meisten Kinder und Jugendlichen in Deutschland weniger bewegt als von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen. Sportwissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) halten deshalb eine Qualitätsoffensive von Kommunal- und Bundespolitik für eine hochwertige Sport- und Bewegungsförderung Heranwachsender für notwendig.

„Wir haben die Sorge, dass die Pandemie eine Generation hinterlässt, der es an Fitness fehlt, und sich dies langfristig negativ auf ihre Gesundheit auswirkt.“

Professor Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) am KIT

Gemeinsam mit Fachkollegen des Forschungszentrums für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen (FoSS) – das vom KIT und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe getragen wird – haben die Forscher „5 Thesen und 11 Empfehlungen zur Bewegungs- und Sportförderung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie“ veröffentlicht.

Das Papier betont die Bedeutung körperlicher Aktivität der Heranwachsenden für lebenslange physische und seelische Gesundheit sowie soziales Wohlbefinden. Es basiert auf Studiendaten der bundesweit repräsentativen Motorik-Modul-Studie und des Fitnessbarometers der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg.

„Nicht nur in Mathe und Deutsch müssen Defizite aufgeholt werden, auch die motorische Entwicklung ist unabdingbar für die ganzheitliche Bildung, und wir sollten hier keine Kinder zurücklassen.“

Dr. Claudia Niessner, Projektleiterin der Motorik-Modulstudie

Laut Professor Alexander Woll ist es ebenfalls notwendig, auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene, Bewegungs- und Sportangebote in Schulen, Vereinen und in der Freizeit zu sichern und diese in einem Bewegungspakt umfangreich finanziell zu fördern. Auch länderübergreifende Konzepte für qualitativ hochwertige, digitale Bewegungsangebote sollen umgesetzt, weiterentwickelt und gefördert werden.

Weitere Informationen finden Sie hier

 

Text- und Bildquelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.