Patienten mit einer leichten oder mittelschweren Depression sollte künftig eine weitere Behandlungsoption zur Verfügung stehen. Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) spricht sich dafür aus, dass alternativ zu einer alleinigen Psychotherapie auch eine Sporttherapie mit psychotherapeutischer Begleitung möglich sein soll.
„Die Ergebnisse der STEP.De-Projektstudie sind so überzeugend, dass wir uns als Innovationsausschuss ganz klar für einen Transfer in die Regelversorgung aussprechen.“
Josef Hecken, Vorsitzender des Innovationsausschusses und Vorsitzender des G-BA
Grundlage des heute getroffenen Beschlusses im Innovationsausschuss sind die Ergebnisse des vom Ausschuss geförderten Projekts STEP.De. Ziel des Projekts war es zu prüfen, ob die neue Versorgungsform – eine psychotherapeutisch begleitete Sporttherapie – der klassischen Psychotherapie in der derzeitigen Regelversorgung nicht unterlegen ist.
Vorläufige Studienergebnisse
Die STEP-Sporttherapie reduziert depressive Symptome vergleichbar zur herkömmlichen leitliniengerechten Psychotherapie.
- Signifikante Reduktion der Depressionssymptomatik
- Signifikante Erhöhung der wahrgenommenen Arbeitsfähigkeit
- Genauso wirksam wie Psychotherapie
- 50 % kostengünstigere Alternative zur Psychotherapie
- Ganzheitliches Behandlungskonzept
- Zusätzlich Prävention und Behandlung körperlicher Beschwerden
Das Ergebnis: In der Projektstudie konnte nach Angaben des G-BA gezeigt werden, dass bei einer leichten oder mittelschweren Depressiondie Psychotherapie durch eine Sporttherapie wirkungsvoll ergänzt und teilweise sogar ersetzt werden kann.
Der G-BA hat nun zwölf Monate Zeit, die Details des neuen Behandlungsansatzes als reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu definieren. Welche konkreten Richtlinien anzupassen seien, werde vom G-BA nun geprüft.
Link zur Studie: www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32295779/
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