Studie: So beeinflusst der Lebensstil die Lebenserwartung

Wissenschaftler im Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben durch eine kombinierte Analyse von Lebensstil-Faktoren und fünf alterungsbezogenen Serum-Biomarkern eine Vorhersagekraft für die Lebenserwartung ermittelt: Männer mit den ungesündesten Lebensgewohnheiten und einem ungünstigen Biomarker-Profil müssen mit einem voraussichtlichen Verlust von über 22 Lebensjahren rechnen.

Wie groß die schädlichen Effekte eines ungesunden Lebensstiles wirklich sind, haben Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ermittelt: Menschen, die alle Empfehlungen zur Gesundheitsprävention beherzigen, leben bis zu 17 Jahre länger als ihre Mitmenschen mit sehr ungesunden Lebensgewohnheiten.

Für alle Studienteilnehmer ermittelten Wissenschaftler ein Profil von lebensstilbezogenen Risikofaktoren, z.B. Rauchen, Body Mass Index, Hüftumfang, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Diabetes sowie Bluthochdruck. Bei alleiniger Berücksichtigten dieses Profils, lag die Lebenserwartung von Männern mit dem günstigsten Profil 16,8 Jahre höher als die von Studienteilnehmern mit den ungesündesten Lebensgewohnheiten. Bei den Frauen betrug dieser Unterschied nur 9,87 Jahre.

„Der voraussichtliche Verlust an Lebenserwartung ist ein geeigneter und leicht verständlicher Messwert, den beispielsweise Ärzte nutzen können, um ihre Patientinnen und Patienten zu motivieren, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben. Auch könnten damit Menschen mit besonders hohen gesundheitlichen Risiken identifiziert werden, die von direkten Interventionen profitieren könnten.“

Bernard Srour, Epidemiologe Deutsches Krebsforschungszentrum

Laut dem DKFZ hängt das biologische Altern jedoch nicht nur von diesen beeinflussbaren Lebensstilfaktoren, sondern auch sozioökonomische Faktoren spielen eine Rolle sowie die individuelle genetische Ausstattung. Der funktionelle biologische Abbau spiegelt sich in einer Vielzahl an Blut-Biomarkern wider. Diese Serumarker wurden zusätzlich zum Lebensstil einberechnet, so ergab sich eine Differenz von 22,7 Lebensjahren zwischen Männern mit den ungünstigsten Werten gegenüber der günstigsten Gruppe und bei den Frauen betrug diese Differenz 14 Jahre.

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Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.