Noch vor ein paar Jahren schickten viele Allgemeinärzte, Orthopäden und Sportmediziner ihre Patienten ins Schwimmbad, wenn sie ergänzende Maßnahmen zur Rehabilitation empfohlen haben. Heute setzen sie vermehrt auf die Kooperation mit Fitnessstudios vor Ort. Diesen Trend stellt Refit Kamberovic, Gründer und Hauptgeschäftsführer des DSSV, des Arbeitgeberverbands deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" fest. Die Ärzte vertrauten vor allem auf die medizinische Kompetenz, für die die Betreiber der Studios sorgen - mit entsprechenden Geräten und Personal.
Die jüngst erschienene Eckdatenstudie 2009 des DSSV untermauert Kamberovics Aussage. Sie zeigt, dass die Kooperation mit Ärzten eine feste Größe in vielen Studios ist. Bei der differenzierten Betrachtung kristallisiert sich heraus, dass vor allem Franchise-Anlagen auf die medizinische Expertise der Niedergelassenen vertrauen. 69,2 Prozent dieser Studios arbeiten mit Ärzten zusammen. Mit 56,9 Prozent rangieren dahinter die Anlagen von Fitness-Ketten. Am wenigsten Interesse an der ärztlichen Kooperation zeigen unabhängige Anlagen. Laut Studie pflegen nur 45,2 Prozent von ihnen die Kooperation.
Art und Ausmaß der Kooperation war indes nicht Gegenstand des Untersuchungsinteresses der Studie, wie Kamberovic betont. Daher liegen dem DSSV zur Qualität und Intensität der Kooperation von Ärzten mit Fitnessstudios keine gesicherten Daten vor. Dass Ärzte nicht unbedingt auf externe Fitnessstudios angewiesen sind, zeigt das Beispiel des Ärztenetzes Medizin und Mehr aus Bünde. Die Ostwestfalen betreiben gleich mehrere Fitnessstudios unter ihrem Namen.