Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2015

Deutscher Fitnessmarkt bricht erneut Rekorde

Mitgliederentwicklung

Wie schon in den vergangenen Jahren bleibt der Aufwärtstrend in der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche ungebrochen. Die Steigerungsrate der Mitglieder im Gesamtmarkt von 6,1 % bedeutet einen Anstieg von 8,55 Mio. auf 9,08 Mio. Trainierende. Dies stellt einen neuen Höchststand im Markt dar. Die Einzelbetriebe stellen mit einer Mitgliederzahl von ca. 4,85 Mio. Mitgliedern einen Marktanteil an der Gesamtmitgliederzahl von 53,5 %. Der Marktanteil der Kettenbetriebe liegt mit 3,74 Mio. Mitgliedern bei aktuell 41,2 % und die 1.615 Special-Interest-Anlagen erreichen in Bezug auf die Gesamtmitgliederzahl einen Marktanteil von 5,3 %. Dies bedeutet eine Mitgliederzahl von 0,48 Mio. Mitgliedern.

Anlagenentwicklung

Auch die Anlagenzahl steigt im Jahr 2014 (+1,1 %) auf aktuell 8.026 Anlagen. Einzelbetreiber und unabhängige Anlagen, mit einer Fläche von > 200 qm, sind im Gesamtmarkt mit 4.884 Anlagen vertreten. Damit ergibt sich für die Einzelanlagen in Bezug zum Gesamtanlagenmarkt in Deutschland ein Anteil von 60,9 %. Bei den Kettenbetreibern, mit einer Fläche von > 200 qm, ergibt sich eine Anlagenanzahl von 1.527 Anlagen, was einem Anteil von 19,0 % der Gesamtanlagenzahl der Branche entspricht. 20,1 % des Marktes decken Special-Interest-Anlagen ab.

Entwicklung Reaktionsquote Fitnessmarkt

Die reine Höhe der Mitgliederzahl betrachtet, stellt Fitnesstraining im Vergleich zu Fußball oder Turnen nach wie vor die mitgliederstärkste Trainingsform in Deutschland dar. Im Jahr 2014 erreichte der Anteil der Fitnesstreibenden an der Gesamtbevölkerung in der Bundesrepublik 11,2 %. Folglich konnte die Reaktionsquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte gesteigert werden. In der für die Branche besonders relevanten Zielgruppe der 15- bis 65-Jährigen liegt die Reaktionsquote bei 17,0 %. Der steigende Wunsch der Menschen, sich sportlich zu betätigen bzw. eine aktive Gesundheitsvorsorge zu betreiben, beflügelt die Fitnessbranche, was sich in beständig ansteigenden Mitgliederzahlen zeigt.

Durchschnittsumsatz nach Betriebsart

Die gesamte Fitnessbranche generierte im abgelaufenen Jahr 2014 einen Umsatz in Höhe von 4,70 Mrd. EUR. Dabei erzielte ein Kettenbetrieb einen durchschnittlichen Jahresumsatz von etwas mehr als 950.000,- EUR, ein Einzelbetrieb rund 606.000,- EUR. Eine Special-Interest-Anlage kommt auf einen Jahresumsatz von durchschnittlich 180.000,- EUR. Unabhängig von der Betriebsart ergibt sich ein Durchschnittsumsatz pro Mitglied in Höhe von ca. 518,- EUR (netto) pro Jahr. Neben den Beitragsumsätzen der Mitglieder erzielen
die Anlagen weitere Umsätze über Zusatzeinkünfte. Gemäß der Erhebung liegt der Anteil der Zusatzeinnahmen am Gesamtumsatz in einer Einzelanlage bei ca. 13 % und bei einer Ketten- bzw. Special-Interest-Anlage mit jeweils 8 % etwas niedriger.

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl

Insgesamt bietet die Fitnessbranche mehr als 211.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Unabhängig von den verschiedenen Betriebsstrukturen bzw. Beschäftigungsformen sind in einer Anlage innerhalb der Fitness-Wirtschaft ca. 26 Mitarbeiter tätig. Die Branche setzt verstärkt auf Ausbildung und insbesondere auf das duale Studium. Über 3.000 Betriebe setzen ca. 5.000 Studierende ein und profi tieren bei den dualen Studiengängen von der Verbindung eines 3,5-jährigen Studiums und einer Festanstellung von Nachwuchsführungskräften. Ebenfalls steht die kontinuierliche Weiterbildung
der Mitarbeiter auch im abgelaufenen Jahr klar im Fokus. 100 % der Kettenbetriebe und knapp 93 % der Einzelbetriebe gaben an, ihre Mitarbeiter im Jahr 2014 weitergebildet zu haben.

DSSV prognostiziert 12 Mio. Mitglieder bis 2020

Refit Kamberovic, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV), sieht die zukünftige Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche ebenfalls positiv: „Sowohl quantitativ als auch qualitativ hat die Fitnessbranche ein herausragendes Level erreicht. Mittlerweile ist es gesellschaftlicher Konsens, dass sportliche Betätigung in Fitness- und Gesundheits-Anlagen ein elementarer Bestandteil der aktiven Gesundheitsvorsorge ist. Diese Einsicht wird nach unseren Prognosen 2020 dazu führen, dass die 12 Mio.-Mitgliedergrenze überschritten wird.“

„Wir beobachten einen spannenden Wandel der Branche, der insbesondere von Fitnessketten vorangetrieben wird: Sie gewinnen zunehmend an Marktanteilen und neue Fitnessformate wie „High5“ von McFIT oder „re-level“ von Fitness First dürften für weitere Bewegung sorgen“, resümiert Karsten Hollasch, Partner Corporate Finance und Leiter der Deloitte Sport Business Gruppe in Deutschland.

Foto: Fotolia/Robert Kneschke

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.